Kino-Filmkritik: Mission: Impossible – Dead Reckoning

James Bond ist tot, wer soll denn nun die Welt retten? Das kann wohl nur Ethan Hunt übernehmen, der seit vielen Jahren eine “Mission: Impossible” nach der anderen annimmt und mit seinem Team auf der ganzen Welt unterwegs ist, um globale Bedrohungen in allerletzter Sekunde zu unterbinden. // “Ihre Mission, sollten Sie sie annehmen….” – So beginnt eigentlich jeder der spannenden Filme um den Agenten, der nie offiziell im Auftrag seiner Regierung arbeitet und sich in der Mission nur auf sein Team verlassen kann.
Seitdem Christopher McQuarrie nicht nur die Regie, sondern auch das Drehbuch übernommen hat, ist die Filmserie immer besser geworden. Das ist selten: Meist geht es in einer Filmserie doch nur in eine Richtung – bergab! Bei “Mission: Impossible” geht es aber nur dann nach unten, wenn Ethan Hunt wieder einmal ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springt.
“Mission: Impossible – Dead Reckoning” ist der siebte Film der Serie – und ganz bestimmt auch der beste. Christopher McQuarrie schafft es, das neue Abenteuer zu starten, ohne dass der Zuschauer vor lauter Zitaten in Bezug auf die vergangenen Filme jegliche Orientierung verliert. Auch ist der Personenstamm im Film – im Gegensatz zur “Fast & Furious” Serie – überschaubar, was ebenfalls dazu beiträgt, dass sogar Kinobesucher viel Spaß mit dem neuen Streifen haben, die vorher noch nie einen “M:I”-Film gesehen haben.
In “Dead Reckoning” haben die Amerikaner eine Künstliche Intelligenz programmiert, um die Computersysteme der Russen infiltrieren und beeinflussen zu können. Doch die K.I. hat sich selbst weiterentwickelt und kann sich nun in jeden Rechner hacken. Viele Interessengruppen machen sich in der Folge auf den Weg, um die Kontrolle über die abtrünnige K.I. zu gewinnen. Nur Ethan Hunt möchte die K.I. vernichten. Das kann diese natürlich nicht zulassen – und lockt den Agenten in eine geschickt aufgebaute Falle.
Tom Cruise hat ja dem Kino nach Corona fast im Alleingang eine Vitalitätsspritze gegeben. Seine Fortsetzung von “Top Gun” fühlte sich bereits an wie der perfekte Actionfilm – er lockte Millionen Zuschauer in die Kinosäle.
“Mission: Impossible – Dead Reckoning”, für 290 Millionen US-Dollar unter schwierigsten Bedingungen während der Corona-Pandemie gedreht, fühlt sich ähnlich perfekt an.
Der Film erzählt eine sehr solide Geschichte mit vielen spannenden Nebenschauplätzen. Er setzt die Figur des Ethan Hunt perfekt ein, stellt ihr aber eine illustre Truppe wirklich gelungener Sidekicks zur Seite, die ebenfalls wichtige Screentime erhalten. Sehr gelungen ist, dass es im Film gleich mehrere starke Frauenrollen gibt.
Und dann ist da natürlich die Action. Egal, ob es die Figuren in die Wüste von Abu Dhabi, in das Wasserlabyrinth von Venedig, in die alte Stadt Rom oder in die Berge Norwegens verschlägt: Es gibt überall perfekte Action zu sehen. Und vor allen Dingen – handgemachte Action. Tom Cruise ist einer der letzten Wahnsinnigen in Hollywood, der seine Stunts noch selbst macht. Und das sieht man einfach. Als Zuschauer krallt man sich im Kinosessel fest – und freut sich über die völlig verrückten Einfälle, die da auf der Leinwand ausgelebt werden.
Dabei kommen aber weder die Liebe noch der Humor zu kurz. Tom Cruise kann sich sogar selbst auf den Arm nehmen – das ist erfrischend.
Nach knapp drei Stunden endet der Film mit einer vorerst abgeschlossenen Geschichte, aber einem Ausblick in die Zukunft: Der Kampf gegen die K.I. geht nächstes Jahr in Teil 2 weiter. (CS / Bilder: Paramount Pictures Germany)
Fazit: 5 von 5 Sternen (FSK 12)
Spieldauer: 163 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=exhqqsr-jIk
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 209 (8/2023).
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