Wie wäre es mit einem kulinarischen Ausflug direkt an die Havel? Erhan Uktar hat die Gastronomie im Alten Fährhaus in Spandau übernommen – und im März das “Piazza Mare” an den Start gebracht. Von der in mehreren Ebenen zum Wasser hin abfallenden Außenterrasse aus hat man einen tollen Blick auf die Havel – und genießt dabei eine anspruchsvolle italienische Küche. (ANZEIGE)
Erhan Uktar nennt das Angebot in seinem Restaurant “Piazza Mare” gern “Fine Italian Dining”. Und er füllt diesen Begriff auch mit Leben. Seine italienischen Köche sind von 11 bis 22 Uhr vor Ort an den Bratpfannen und Kochtöpfen zugange, um eine kleine, aber feine Karte auf den Teller zu bringen.
Erhan Uktar, der türkische Wurzeln hat, bringt für seine Arbeit als Restaurantchef einen hohen Anspruch und einen feinen Gaumen mit: “Ich habe elf Jahre lang bei Feinkost Käfer im Deutschen Bundestag gearbeitet und dort das Abgeordnetenrestaurant geleitet.”


Der Mann, der bereits Queen Elisabeth und den Dalai Lama beköstigt hat, wacht mit einem unaufgeregten Wesen über sein neues Restaurant und hat stets alles im Auge. Auf dass es seinen Gästen an nichts fehlen möge.
70 Plätze gibt es im Inneren des Restaurant, das mit einem Kamin und einer Frischetheke mit dem Fisch des Tages aufwartet. 70 Plätze finden sich im benachbarten Eiscafé, das zum “Piazza Mare” dazugehört und sein eigenes Eis produziert. Das gesamte Restaurant ist aber auf die großzügige und zum Wasser hin abfallende Terrasse hin konzipiert, wobei hier bis zu 110 Personen einen Platz finden.
Erhan Uktar: “In unserer Küche steht ein Koch aus Sizilien, den ich vom Ku’damm mitgebracht habe und mit dem ich schon früher gern zusammengearbeitet habe. Wir versuchen unser Bestes und definieren Fine Dining auf unsere Art. Wir bieten hier in Spandau eine sehr lockere Atmosphäre. Das Essen soll schmecken, der Gast soll eine gute Zeit haben. Die Karte habe ich übrigens selbst geschrieben. Man findet hier etwa ein Rote Bete Carpaccio mit gerösteten Walnüssen und einem warmen Ziegenkäse. Die Köche wollten lieber ein Rinder-Carpaccio auf der Karte sehen. Aber das gibt es überall. Im März ging es los. Und siehe da: Auf einmal wollen alle Gäste unser Rote-Beete-Carpaccio probieren.”


Auf der Speisekarte finden sich tatsächlich nur eine Handvoll Gerichte. Das ist Absicht und richtig so. Denn eine Küche kann keine hundert Gerichte frisch zubereiten, das geht einfach nicht. Eine Reduktion auf das Wesentliche zeigt in der Gastronomie immer: Hier nimmt es jemand Ernst mit seiner Arbeit und mit seinen Produkten.
Neben Salaten, Suppen und verschiedenen Vorspeisen fallen die Pasta-Gerichte auf. Hier finden sich die Linguine con Scampi, die Tagliatelle Pollo oder die Tagliatelle Agnello. Letztere sind übrigens Bandnudeln mit Lammragout, frischen Kräutern und Ziegenkäse.
Erhan Uktar: “Tatsächlich ist unsere Pizza meine absolute Spezialität. Das Rezept für unseren Pizzateig, das stammt von mir. Ich verwende 90 Prozent Weizenmehl und zehn Prozent Maismehl. Der Teig wird ganz dünn ausgerollt, bis die Pizza 33 bis 35 Zentimeter Durchmesser hat. Wenn unser Pizzabäcker sie aus dem Ofen holt, ist sie schön knusprig, aber auch ganz dünn. Ich bin der Meinung, das ist eine der besten Pizzen in ganz Berlin, die wir da auf den Tisch bringen.”


Gern kann man sich aber auch ein Entrecôte vom Grill, Saltimbocca alla Romana oder Kalbsmedaillons mit Gorgonzolasoße schmecken lassen. Wenn es im “Piazza Mare” so etwas wie einen Signature Dish geben sollte, dann ist dies auf jeden Fall die gebratene Kalbsleber auf Piazza Mare Art. Sie wird mit gerösteten Zwiebeln in Salbei-Buttersoße mit Rosmarinkartoffeln und Ofengemüse serviert – ein Gedicht.
Wer in Sichtweite zur Havel mehr zu einem Fischgericht oder zu Meeresfrüchten tendiert, darf sich ein Zanderfilet, Lachs, eine Dorade oder Scampi vom Grill schmecken lassen. Erhan Uktar: “Wir haben auch Loup de Mer, Forelle oder Oktopus – wenn wir sie denn frisch einkaufen konnten.”
Im “Piazza Mare” gibt es immer auch eine separate Karte. Sie wird aber nicht klassisch auf einer von Hand beschrifteten Kreidetafel präsentiert, sondern liegt als Ausdruck mit in der Speisekarte. Erhan Uktar: “Unsere Saisonkarte wechselt nicht so oft. Sie orientiert sich an den saisonal verfügbaren Produkten, zurzeit haben wir die Pfifferlinge im Blick. Wir bieten jetzt Spaghetti trifolati, eine Pizza, ein Zanderfilet oder auch Kalbsmedaillons mit Pfifferlingen an.”


Die Restaurantbesucher freuen sich nicht nur über die gelungene Küche, sondern auch darüber, dass es vor Ort überhaupt weitergeht. Erhan Uktar: “Der alte Betreiber hat Ende August zugemacht. Er hatte sich auf eine deutsche Küche spezialisiert. Viele Stammgäste waren enttäuscht, zumal es lange Zeit nicht klar war, wie es weitergehen wird. Jetzt sind wir da – und viele Stammgäste entdecken uns nun wieder.”
Im “Piazza Mare” sind immer wieder auch Veranstaltungen geplant. So gab es bereits verschiedene “Kulturabende” mit Essensbegleitung, so etwa eine Latin-Party, einen italienischen Abend und einen Jazz-Event. Erhan Uktar: “Beim italienischen Abend waren wir sofort ausgebucht. Von 18 bis 22 Uhr hatten wir eine Sängerin bei uns.” (Text/Fotos: CS)
Info: Piazza Mare im Hotel Altes Fährhaus Spandau, Aalemannufer 31, 13587 Berlin, Tel.: 030-69565406, www.piazzamare.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 233 (8/2025).





















