Kino-Filmkritik: Ghostbusters – Frozen Empire

Ach, wie war das schön. In den 80er Jahren kam mit den beiden “Ghostbusters”-Filmen ein schleimig-grüner Geisterschabernack in die Kinos. Mit viel Ulk, kindischem Humor und schrägen Sprüchen eroberten die wehrhaften Parapsychologen Dr. Peter Venkman (Bill Murray), Dr. Raymond „Ray“ Stantz (Dan Aykroyd) und Dr. Egon Spengler (Harold Ramis) schnell die Herzen der meist minderjährigen Zuschauer.
Ein Versuch im Jahr 2015, eine neue weibliche Ghostbusters-Truppe rund um Melissa McCarthy zu etablieren, ging allerdings gründlich in die Hose.
Deutlich mehr Erfolg war dem Kinofilm “Ghostbusters: Legacy” vergönnt, der 2021 erschienen ist und Egon Spenglers Enkelkinder Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) in den Mittelpunkt stellt. Jason Reitman, der Sohn vom Original-Regisseur Ivan Reitman, kümmerte sich um die Realisierung des Films – und fing den Geist der alten Filme so kongenial passend ein, dass die Fans nicht nur beste Wertungen vergaben, sondern “Legacy” ganz offiziell zu Teil 3 der “Ghostbusters”-Reihe gemacht haben.
Nun geht die Geschichte weiter. In “Ghostbusters: Frozen Empire” sind die Spenglers zusammen mit Mr. Grooberson (Paul Rudd) nach New York City umgezogen – und zwar in die alte Feuerwache, die bereits in den 80igern die Hauptzentrale der “Ghostbusters” war.
Im neuen Film gelingt es einem uralten Geist, seinem kugeligen Gefängnis mit einem ganz und gar garstigen Trick zu entkommen. In der Folge verwandelt er ganz New York in ein tödliches Eisgefängnis. Um diese Bedrohung abzuwenden, müssen die alten “Ghostbusters”, also Venkman (Bill Murray), Stantz (Dan Aykroyd) und Winston (Ernie Hudson), besonders eng mit den neuen Geisterjägern zusammenarbeiten.
“Frozen Empire” funktioniert als “Ghostbusters”-Revival fast noch besser als der eh schon starke Vorgänger. Es war eine kluge Entscheidung, das ganze Franchise auf den zierlich-zarten Schultern der jungen Mckenna Grace abzuladen. Sie hat einfach eine unfassbar starke Präsenz auf der Leinwand und spielt ihre gesamte “Familie” mit Leichtigkeit an die Wand. Dass die alten “Ghostbusters” um Dan Aykroyd hier nicht nur Stichwortgeber sind, sondern richtig viel Screentime bekommen, macht Teil 4 nur noch spannender.
Extra für die Fans gibt es jede Menge cooler Sprüche, schleimig-grüne Geister-Begegnungen, Zitate aus den ersten beiden Filmen und einen Geister-Gegner, der zwar gruselig aussieht, aber niemandem ernsthafte Schlafprobleme bereiten wird. Der “Ghostbusters”-Grusel bleibt so harmlos wie sein Humor. Trotzdem fühlt man sich als Fan äußerst wohl in der neuen Fortsetzung – und möchte, dass sie niemals endet.
Das liegt auch daran, dass sich Regisseur Gil Kenan in “Frozen Empire” unfassbar viel Mühe gibt, alte wie auch neue Fans glücklich zu machen. Das Drehbuch ist erstaunlich komplex – und scheut sich auch nicht, ganz neue Figuren einzuführen. Wie etwa den geheimnisvollen “Feuermeister” (Kumail Nanjiani) und ein noch geheimnisvolleres Geistermädchen, das eine große Rolle im Film spielen wird.
Nach dem Ende sollte man im Kino noch sitzen bleiben, es gibt noch eine Bonusszene. (CS / Bilder: Sony Pictures)
Fazit: 4,5 von 5 Sternen (FSK 12)
Spieldauer: 115 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=thbRy58JN3U
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 217 (4/2024).
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