Kino-Filmkritik: DC League of Superpets

Wenn Batman, Superman, Aquaman, Wonder Woman und die übrigen DC-Kollegen in einem neuen Kinofilm losrennen, um die Welt zu retten, dann ist das in der Regel nix für ganz kleine Kinder: Irgendwer kriegt am Ende immer ordertlich etwas auf die Mütze. Dabei kann es ganz schön brutal zugehen. Wie gut, dass es da noch Krypto gibt. Der weiße Hund Krypto stammt wie Superman vom Planeten Krypton – und hat aus diesem Grund besondere Superkräfte auf unserer Erde.
Krypto kann nämlich fliegen und ist ganz besonders stark. Am liebsten hängt der edelmütige Krypto ja mit seinem Herrchen Superman ab. Auch wenn der immer häufiger mit dieser doofen Lois Lane turtelt.
Kryptos große Stunde kommt, als Lex Luthor Superman und all seine Freunde von der Gerechtigkeitsliga besiegt, einfängt und sie nun ein für allemal vernichten möchte. Es ist nun an Krypto, die Superhelden und eigentlich gleich die ganze Welt zu retten.
Diese Geschichte wird ganz besonders kindertauglich in einem bunten Animationsfilm mit dem Titel „DC League of Superpets“ präsentiert.
Im Film sorgt ein Kryptonitsplitter dafür, dass alle Tiere in einem kleinen Tierheim Superkräfte bekommen. Ein durchgeknalltes paranoides Meerschweinchen namens Lulu schlägt sich anschließend auf die Seite von Lex Luthor und strebt fortan die Weltherrschaft an. Die anderen Tiere helfen Krypto dabei, Superman zu retten. Da gibt es den nun plötzlich unkaputtbaren Straßenköter Ace, das wachsende und schrumpfende Schwein BP, die auf einmal superschnelle Schildkröte Merton und das elektrisch geladene Eichhörnchen Chip.
Die beiden Regisseure Jared Stern und Sam Levine erzählen eine leidlich spannende Superhelden-Geschichte, die gut bei den kleinen Kindern ankommt, aber auch für die begleitenden Eltern einige gute Gags zu bieten hat. Dass Krypto besonders gern mit einem Quietsche-Batman spielt, ist einfach zu köstlich.
Gelungen ist, dass Krypto im Original von Dwayne Johnson gesprochen wird. Passend dazu wird sein Kumpel Ace von Kevin Hart synchronisiert. Die beiden Schauspieler hatten ja schon in vielen Filmen einen gemeinsamen Auftritt. Ihre besondere Chemie passt auch zum „Superpets“-Film. Für die deutsche Übersetzung kommen die entsprechenden Synchronstimmen zum Einsatz, sodass die Wirkung bleibt. Tahnee spricht im Deutschen das durchgeknallte Eichhörnchen wirklich perfekt mit allen Nuancen des Irrsinns. Und Torsten Sträter den Batman sprechen zu lassen, das hat auch etwas.
Schade ist, dass Krypto und Ace eigentlich ganz allein gegen das irre Meerschweinchen antreten. Der Rest der beteiligten Superhelden-Haustiere hat weder eine echte Hintergrundgeschichte noch einen wie auch immer gearteten Coolness-Faktor. Tatsächlich bleiben weder das häßliche Schwein noch die betuliche Schildkröte oder das hyperaktive Eichhörnchen irgendwie im Gedächtnis kleben – sie sind komplett austauschbar. Auf diese Figuren hätte man gern verzichten können. Da hätte es mit etwas Fantasie wirklich passendere Haustiere für den Film gegeben.
Hinzu kommt, dass der Animationsfilm erstaunlich wenig Bildtiefe zu bieten hat. Wenn man sich an die beiden „Sing“-Filme erinnert, bei denen es im Hintergrund immer wieder neue Details zu entdecken gab, so bleibt die „DC League of Superpets“ erstaunlich detailarm. Das ist sehr schade, weil man hier viel Wirkung verschenkt.
Trotzdem: „DC League of Superpets“ ist der erste Film seiner Art und macht kleinen Kindern das Superhelden-Business schmackhaft. (CS / Bilder: Warner Bros)
Fazit: 3,5 von 5 Sternen (FSK 6)
Spieldauer: 105 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=jLzAyvA_74I
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 101 (8/2022).
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