Der 11. Mauerweglauf führte auch durch Falkensee: Einmal um das alte West-Berlin herum!

Zu DDR-Zeiten war Berlin-West eine Insel, eingekreist von einer unüberwindlichen und tödlichen Mauer. Zur Erinnerung an die Opfer dieser innerdeutschen Grenze wurde 2011 der UIltramarathon “100 Meilen Berlin” ins Leben gerufen. Zunächst liefen an die hundert Teilnehmer mit, inzwischen sind es über 1.500. Am 12. und 13. August fand der historisch inspirierte Mauerweglauf bereits zum elften Mal statt – und führte auch mitten durch Falkensee hindurch.
550 Einzelläufer und über tausend Staffelläufer hatten sich auch im aktuellen Jahr wieder angemeldet, um im Rahmen des Mauerweglaufs zu Fuß einmal um das alte West-Berlin herumzulaufen. Der historische Weg, der größenteils dem ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer folgt, ist einhundert Meilen lang, das sind umgerechnet 160 Kilometer.
Die “100 Meilen Berlin” (www.100meilen.de) fanden dieses Mal am 12. August statt. Da die Einzelläufer bis zu 30 Stunden Zeit haben, die hundert Meilen zu absolvieren, endete der Lauf rein rechnerisch natürlich erst am 13. August.
Harald Reiff war der Hauptkoordinator: Sein Verein LG Mauerweg Berlin e.V. organisiert den Lauf, bei dessen 11. Wiederholung in diesem Jahr Einzelläufer aus über 28 Nationen an den Start gingen. Er sagte: “Unser Lauf ist nicht einfach nur ein Ultramarathon, sondern zugleich auch ein historischer Lauf, der auf den Pfaden der Geschichte wandelt. So etwas hast du in keiner anderen Stadt der Welt. Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder tolle Läufer mit dabei hatten, die sich unterwegs gegenseitig unterstützt und geholfen haben, sodass alle sicher ins Ziel fanden.”
Der Lauf startete im Wedding am Erika-Hess-Eisstadion – und nahm hier auch sein Ende. Da der Berliner Mauerweg durch Falkensee führt, kamen die Läufer auf ihrem langen Weg auch in der Gartenstadt an – allerdings erst in den dunklen Abendstunden. Für den Falkenseer Jörg Springer sorgten sie für eine unheimliche Begegnung: “Wir kamen gegen 23 Uhr aus Schönwalde-Glien und sind den Mauerweg mit dem Fahrrad nach Hause gefahren. Da kamen uns einige Läufer mit Lampen auf dem Kopf entgegen. Sie haben uns erzählt, dass sie bereits seit 14 Stunden unterwegs waren – und noch fünf bis sechs Stunden vor sich hatten.”
Ralf Herbrich, Professor für Künstliche Intelligenz aus Falkensee, gehörte mit zu diesen Läufern: “Wir haben eine 14-Mann-Staffel gebildet; hauptsächlich mit Doktoranden und Studenten vom Hasso-Plattner-Institut. Im Rahmen dieser Staffel bin ich 11,5 Kilometer von Kladow bis nach Falkensee gelaufen. Mein Sohn Alex hat dann übernommen und ist nach Schönwalde-Glien weitergelaufen. Von 53 Zehnerstaffeln sind wir immerhin Achter geworden. Die hohe Luftfeuchtigkeit war anstrengend. Aber die Organisation war wieder super.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 210 (9/2023).
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