SV Motor e.V. aus Falkensee: Die Tischtennis-Damen möchten in die Regionalliga!
Was für eine Aufregung. Die Damen aus der Tischtennis-Abteilung vom “Motor Falkensee” sind gerade erst in der letzten Saison in die Oberliga aufgestiegen. Hier haben sie so gut gespielt, dass nun bereits der unmittelbare Durchmarsch in die nächsthöhere Regionalliga möglich wäre. Für den Falkenseer Verein wäre das die höchste Platzierung der Damen in einer Liga, die jemals in Aussicht stand. Das Schicksalsspiel um den Aufstieg fand am 6. April in Falkensee statt.
Am 6. April stand ein echtes Spitzenspiel aus dem Bereich Tischtennis auf dem Turnierplan. Es fand in der neuen Turnhalle der Falkenseer Lessing-Grundschule statt.
Zum Ende der Saison hin trafen hier die in rot gekleideten Spielerinnen vom Sportverein “Motor Falkensee 1951 e.V.” (www.motor-falkensee.de) auf die versierten Tischtennis-Spielerinnen vom “TTK Grün-Weiß” aus Kiel. Die Damen aus der fernen Küstenstadt traten in schwarz-grüner Sportbekleidung an.
Die große Besonderheit: Der TTK Grün-Weiß war gerade erst aus der Regionalliga in die Oberliga der Damen abgestiegen. Natürlich kämpften die Spielerinnen vehement darum, schnell wieder aufzusteigen. Zu ihren stärksten Konkurentinnen zählten aber ausgerechnet die Frauen vom “Motor Falkensee”, die gerade erst in die Oberliga aufgestiegen waren.
Am 6. April standen die Kieler Frauen mit 28:2 Punkten an der Tabellenspitze der Oberliga Nord-Ost. Die Motor-Spielerinnen folgten mit 27:3 Punkten dicht auf dem dritten Platz.
Ingmar Wehse, Tischtennis-Abteilungsleiter bei Motor Falkensee: “In Falkensee ging es indirekt um den Aufstieg in die Regionalliga. Denn wer das Spitzenspiel gewinnt, hatte beste Chancen darauf, den erzielten Punktevorsprung durch die letzten beiden noch offenen Begegnungen zu bringen und somit den Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen, in der dann auch die sehr starken Frauen aus dem Bundesland Niedersachsen mit dazu kommen. Für unseren Verein und die Stadt Falkensee wäre dies ein echter Meilenstein und von großer sportlicher Bedeutung.”
Hochklassiges Damentischtennis gab es in der Tat. Ungewöhnlich war es für Außenstehende unter den Zuschauern, dass es an diesem Spieltag nicht zu einer einzelnen Begegnung an der Tischtennisplatte gekommen ist, sondern dass gleich mehrere Spiele anstanden. Jedes Team schickte dabei vier Spielerinnen ins Rennen, die zwei Doppel und anschließend acht Einzelspiele bestritten. Für Falkensee spielten Arina Litvinova, Veronika Romasko, Carla Ballesta Linares und Xenia Höft.
Die Damen gaben sich in den einzelnen Begegnungen keine Blöße. Sie boten den Zuschauern in der Halle der Lessing Grundschule bestes Tischtennis. Spannend war zu sehen, wie sich die Spielerinnen unter der Platte mit Fingergesten gegenseitig Zeichen und Anweisungen gaben, wie weit sie sich zum Teil beim Spielen von der Platte entfernt haben und wie beherzt geschmetterte Bälle den Gegnerinnen keine Chance auf einen Konter gaben. Viele Spiele konnten beim normalen Spielendstand von 11 Punkten noch nicht beendet werden, weil es zur Gegnerin nicht die vorgeschriebenen zwei Punkte Abstand gab.
Am Ende setzten sich die Falkenseerinnen tatsächlich durch und holten sich nach und nach wertvolle Punkte. Der Spieltag endete 6:4 für Falkensee. Im “SV Motor Falkensee”, der über knapp 450 Mitglieder verfügt und zehn Abteilungen von Fußball über Basketball bis hin zum Volleyball und zum Rollhockey führt, war die Freude groß.
Zu den Zuschauern gehörte auch Falkensees Bürgermeister Heiko Richter: “Als ich damals aus Dresden nach Falkensee gezogen bin, reichte mir das Fußball-Training nicht aus. Deswegen bin ich, übrigens hier in der Lessing-Grundschule, in eine AG Tischtennis eingetreten. Dank meiner Vergangenheit habe ich also auch heute noch eine Beziehung zum Tischtennis – und finde es toll, dass so ein Spitzenspiel in Falkensee stattfindet. Die einzelnen Begegnungen an der Platte waren mehr als spannend.”
Ingmar Wehse: “Das Hinspiel gegen die Kieler Frauen ging unentschieden aus. Unsere Spielerinnen waren deswegen top motiviert, im Rückspiel bei uns in Falkensee zu gewinnen. Für den direkten Aufstieg war das auch ein zwingendes Muss. Die Spiele vor Ort waren knapp, es gab auch einige Matchbälle gegen uns. Nach dem 6. April haben wir aber Kiel einen Punkt in der Tabelle hinter uns gelassen.”
Und so ging es weiter: Am vorletzten Spieltag am 7. April holten die Motor-Spielerinnen leider nur noch ein Unentschieden gegen die Frauen aus Niendorf heraus. Falkensee und Kiel waren plötzlich in der Tabelle punktgleich – aber Kiel hatte ein besseres Spielverhältnis. So hat der “SV Motor” die Tabellenführung leider doch wieder aus der Hand gegeben.
Am 20. April entschied ein Fernduell den Aufstiegskampf, da beide Top-Teams zu Hause gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenabschnitten spielten. Beide Teams gewannen ihr Match. Aufgrund des besseren Spieleverhältnisses schaffte der Kieler Verein den direkten Aufstieg. Die Falkenseerinnen hatten das Nachsehen und müssen am 4. Mai in die Relegation gehen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 218 (5/2024).
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