Eingenetzt beim Bürgermeisterpokal 2023: 32. Hallenturnier vom SV Falkensee-Finkenkrug e.V.
Zum Jahresende konnte man in Falkensee einen ganzen Abend lang wirklich spannenden Fußball sehen. Bei der 32. Neuauflage des Bürgermeisterpokals hatten die Organisatoren vom SV Falkensee-Finkenkrug auch Ende ’23 wieder acht Mannschaften in die Stadthalle eingeladen. In einem spannenden Turnier verfolgten über 500 Zuschauer die Suche nach der besten Wintermannschaft. Verraten sei: Titelverteidiger Grün-Weiss Brieselang konnte den Erfolg vom letzten Jahr nicht wiederholen.
Falkensees Bürgermeister Heiko Müller ist im Ruhestand, Neu-Bürgermeister Heiko Richter hat das Amt übernommen. Da haben sich viele Fußballfreunde in der Gartenstadt gesorgt: Ist der Bürgermeisterpokal in der Stadthalle damit Geschichte?
Der Sportverein SV Falkensee-Finkenkrug ist zwar der Ausrichter des am 28. Dezember 1985 in der alten Stadthalle gestarteten Fußball-Hallenturniers. Aber ein Bürgermeisterpokal ohne Bürgermeister: Wie soll das denn funktionieren?
Heiko Richter war aber auch bei der 32. Neuauflage des Turniers in der neuen Stadthalle mit vor Ort – und hatte auch die Pokale mit dabei, die traditionell der Bürgermeister spendiert. Er erklärte: “Ich habe das Hallenturnier schon oft begleitet. Aber immer nur als Zuschauer auf der Tribüne und nie als Spieler auf dem Platz. Man sieht ja an der großen Resonanz des Bürgermeisterpokals, wie beliebt er ist. Es gibt eben Traditionen, da wäre es großer Quatsch, sie abzuschaffen. Gerade durch die Teilnahme vieler regionaler Mannschaften wird der Bürgermeisterpokal stets zu einem lokalen Derby, bei dem stets viele Emotionen auf dem Platz zu sehen sind. Man sieht, dass die Mannschaften unbedingt siegen wollen. Das macht den Pokal auch für die Zuschauer attraktiv. Daraus folgt: Der Bürgermeisterpokal geht weiter.”
Am 29. Dezember hatten über 500 Zuschauer ein 6-Euro-Ticket für das Event gelöst und auf den erhöhten Tribünen an den beiden langen Seiten der Halle Platz genommen. Von hier aus hatten sie einen perfekten Blick auf das Feld.
In der Gruppe A fanden sich der Landesligist SV Falkensee-Finkenkrug I, der Kreisoberligist SV Dallgow 47, die A-Junioren des SV Falkensee-Finkenkrug aus der Brandenburgliga und die Eintracht Falkensee aus der 1. Kreisklasse ein.
Zur Gruppe B gehörten der Landesligist Blau-Gelb Falkensee, der Grün-Weiss Brieselang aus der Landesklasse West, die Mannschaft SV Falkensee-Finkenkrug II aus der Kreisoberliga und der SV Falkensee-Finkenkrug III aus der 1. Kreisklasse.
Gerhard Thürling, 1. Vorsitzender vom Gastgeber SV Falkensee-Finkenkrug: “Nachdem im letzten Jahr Brieselang den Pokal in die Nachbargemeinde entführt hatte, wollten wir ihn nun im Folgejahr unbedingt wieder zurück nach Falkensee holen.” Bei vier am Turnier teilnehmenden Mannschaften allein vom SVFF sollte das ein realistisches Ziel sein.
Das Turnier wurde gegen 17 Uhr mit dem Spiel SV Dallgow 47 gegen die Eintracht Falkensee eröffnet, hier holte sich der SV Dallgow den Sieg mit einem Ergebnis von 3:2.
Der Hallensprecher Henning Busse erklärte: “In der Vorrunde dauert ein Spiel zehn Minuten, in der Finalrunde zwölf.”
Jede Mannschaft schickte vier Feldspieler und einen Torwart auf den harten Hallenboden. Es durfte nach Belieben gewechselt werden, Einwürfe von der Seite hatten flach zu erfolgen. Fouls wurden mit einer 2-Minuten-Zeitstrafe geahndet.
Die Zuschauer hatten den Pokalverteidiger Grün-Weiss Brieselang, den Landesligisten Blau-Gelb Falkensee und den Kreisoberligist SV Falkensee-Finkenkrug II im Auge, insofern es um die besten Chancen für den Sieg ging. Schnell mauserten sich aber die A-Junioren vom SV Falkensee-Finkenkrug zum möglichen Pokal-Gewinner: Die Jungs waren schnell, wendig, trickreich am Ball, vorwitzig und nicht selten auch frech. Sie ließen die älteren Männer oft genug ratlos stehen und dribbelten sich wieselflink in Richtung Tor. Der Mannschaft vom SV Dallgow schenkten sie in der Vorrunde gleich sieben Tore ein.
Ein Dutzend Spiele standen in der Vorrunde an. Die Schiedsrichter Alexander Trapp-Staack und Fabian Lubomierski kümmerten sich darum, dass alle Spiele fair über die Bühne gingen. In der Vorrunde kochten die Emotionen noch nicht über, auch auf der Tribüne waren abgesehen von den Schlachtengesängen keine Auffälligkeiten zu beobachten – im letzten Jahr flogen noch Becher auf das Spielfeld.
Traditionell wurde in der Vorrunde eine Pause gemacht, um verdiente Sportler und Ehrenamtler aus der Region zu ehren und zu würdigen. Bürgermeister Heiko Richter vergab Urkunden und Madaillen im Rahmen der Sportlerehrung. Außerdem waren Hartmut Lenski und Friedhelm Ostendorf vom Fußballkreis Havelland (www.fk-havelland.de) mit vor Ort, um weitere Ehrungen vorzunehmen.
Alle Eintrittskarten kamen wieder in eine Tombola. Bürgermeister Heiko Richter wurde zur Glücksfee mit Hut – und durfte die Gewinner von vielen Preisen ziehen, die von den verschiedenen Sponsoren des Turniers bereitgestellt wurden.
Nachdem sich alle Zuschauer mit Schmalzstulle, Bockwurst und Brezeln gestärkt hatten, ging es am frühen Abend weiter – mit der Finalrunde.
Im ersten Halbfinale traten der Gewinner aus der Gruppe A, die A-Junioren des SV Falkensee-Finkenkrug gegen den Zweiten der Gruppe B an, das war Blau-Gelb Falkensee. Die Junioren gewannen das Spiel 2:1.
Im zweiten Halbfinale kämpfte das Team SV Falkensee-Finkenkrug I gegen Grün-Weiss Brieselang. Hier wurde es richtig emotional: Der Trainer vom SVFF bekam aufgrund von zu viel Kritik am Unparteiischen die Rote Karte gezeigt und musste die Trainerbank verlassen. Das Spiel endete nach zwölf Minuten 0:0. Beim 9-Meter-Schießen setzte sich Falkensee mit 4:3 Treffern durch. Brieselang verlor anschließend auch das Spiel um Platz 3 gegen Blau-Gelb mit 2:1 – und musste sich statt mit einem Pokal mit einer Flasche Sekt zufrieden geben.
Das Finale machte der SV Falkensee-Finkenkrug dann unter sich aus: Die A-Junioren spielten gegen die Mannschaft I. Gegen die erfahrenen Spieler aus der Landesliga sahen die Junioren plötzlich keine Sonne mehr: Sie konnten ihre Spritzigkeiten nicht länger ausleben und scheiterten an der Erfahrung und Spielweise der Älteren. Das trainerlose Team vom SVFF I holte sich den Sieg mit dem Finalstand 1:3 – und brachte so den Pokal wieder nach Falkensee zurück.
Bürgermeister Heiko Richter: “Es hat mir viel Spaß gemacht, bei diesem Turnier zuzuschauen. Für mich ist es auch etwas ganz Besonderes, hier dabei zu sein, weil ich ganz viele Spieler kenne, die in der Halle um den Pokal mitgespielt habe.”
Gerhard Thürling: “Das waren schöne Spiele zwischen den Jahren. Für unsere Mannschaften war das eine gelungene Vorbereitung auf die neue Saison 2024. Auch für unser noch junges Trainerteam war das ein ganz wichtiges Turnier. Die A-Jugend war richtig gut, ihr hätte ich auch den Sieg gegönnt.”
Torschützenkönig des Turniers wurde Oscar Szalàzy mit vier Treffern, bester Torwart Julien Richert, beide aus dem Team der A-Junioren. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 215 (2/2024).
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