Ein Haus für uns: Der Seeburger SV 99 bekommt endlich ein Sozialgebäude!
In Dallgow-Döberitz denken viele Sportler an den SV Dallgow 47 e.V., wenn es um Fußball und andere Sportarten geht. Im Ortsteil Seeburg gibt es aber auch noch den Seeburger SV 99 e.V., der hier vor Ort einen eigenen Sportplatz besitzt. Lange mussten sich die Sportler mit vier behelfsmäßigen Containern arrangieren, um einen Ort zum Umziehen und zum Duschen zu nutzen. Jetzt endlich bekommt der Verein ein eigenes Sozialgebäude. Am 16. August wurde ein kleines Richtfest nur für die Bauarbeiter gefeiert.
Der Sportplatz vom Seeburger SV 99 e.V. (www.seeburger-sv99.de) liegt etwas abseits im Grünen, sodass man ihn nicht auf Anhieb entdeckt. Hier finden regelmäßig Fußballspiele mit anderen Vereinen statt. Aber auch der bekannte und seit zwanzig Jahren durchgeführte Seeburger Feld-, Wald- und Wiesenlauf hat hier seinen Startpunkt.
Die etwas versteckte Lage vom Sportplatz hat vor Jahren dazu geführt, dass das Areal – damals, als die Gemeinde Dallgow-Döberitz noch nicht zuständig war – “aus Versehen” mit an einen Investor veräußert wurde, der in der Nachbarschaft einen Golfplatz errichten wollte. Lange wurde der Fußballplatz deswegen aus rein rechtlicher Sitz nur “geduldet”. Das führte dazu, dass vor Ort lange Zeit nur vier Behelfscontainer zur Verfügung standen – als Umkleiden für die Sportler. In einem Container waren außerdem drei Duschen installiert.
Inzwischen ist es der Gemeinde gelungen, das Sportareal vom Investor wieder zurückzukaufen. Und mit einer Förderung über den Landessportbund konnte nun endlich der Bau eines eigenen Sozialgebäudes in Angriff genommen werden.
Das neue Sozialgebäude entsteht nun – angemalt in der vereinstypischen roten Farbe – direkt neben dem “Sportplatz Seeburg” im Staakener Weg 3f. Es ist ein flacher, rechteckiger Bau, der einmal Umkleideräume, Trainerräume, Lagerräume und einen Sanitärtrakt beherbergen wird.
Der Bau wurde im Juni 2023 begonnen, er wird voraussichtlich im September 2023 abgeschlossen werden. Am 16. August bedankte sich der Verein mit einem kleinen Richtfest bei den Bauarbeitern. Verantwortlich für die Planung des neuen Sozialgebäudes waren die “asp architekten sellke und partner” aus Berlin als Planer und die Sani GmbH aus Borgstedt als ausführende Baufirma.
Holger Schmidt vom Tiefbau der Gemeinde Dallgow-Döberitz: “Die Baukosten für das Gebäude, die Auffahrt und die Parkplätze betragen etwa 1,2 Millionen. Das Vorhaben wird über den Landessportbund mit 330.000 Euro gefördert.” Das Fördergeld stammt aus den Mitteln des “Goldenen Plans Brandenburg 2021 bis 2024”, der vom Land Brandenburg bereitgestellt wird.
Peter Wersig, erster Vorsitzender im Seeburger SV 99 e.V.: “Seit über zwanzig Jahren warten wir darauf, dass wir ein Funktionsgebäude bekommen – jetzt ist es endlich so weit. Ich hatte schon Angst, dass ich das nicht mehr erlebe.”
Der Platz selbst hat übrigens eine Geschichte, die weiter in die Vergangenheit reicht als bis 1999, als sich der jetzige Sportverein gegründet hat. Peter Wersig; “Meine Recherchen haben ergeben, dass es den Platz bereits 1955 gegeben hat. Damals hat Traktor Seeburg hier gespielt. Lange Zeit über war der Platz verwaist und lag brach. Als unser Verein gegründet wurde, haben wir alles neu gemacht und den Rasenbereich komplett neu angelegt.”
Das neue Bauwerk ist in Modulbauweise entstanden, basiert im Grunde genommen also auch wieder auf Containern, die zu einer Einheit zusammengefügt wurden.
Peter Wersig: “In unserem neuen Gebäude haben wir nun vier Umkleideräume mit zwei Duschräumen. Es gibt zwei Räume für die Trainer, einen Raum für den Platzwart und eine Umkleidemöglichkeit jeweils für den Schiedsrichter und die Trainer. Es stehen auch zwei große Lagerräume bereit. In dem einen verstauen wir unser Trainingsmaterial, also etwa Stangen und Bälle. In dem anderen findet unser Rasentraktor und unser Werkzeug ein Zuhause. Die alten Container kommen dann weg.”
Das neue Gebäude ist für den Sportverein von großer Bedeutung. Peter Wersig: “Das wertet unseren Verein deutlich auf. Aufgrund der schlechten Sanitär- und Duschanlage in der Vergangenheit sind viele Fußballvereine nur sehr ungern zu uns gekommen. Auch die Mütter kommen ungern mit ihren kleinen Kindern, wenn wir keine anständigen Sanitäranlagen haben. Denn natürlich ist das neue Gebäude auch mit modernen Toiletten ausgestattet. Wir können als Verein mit unseren etwa 260 Mitgliedern nun auch wieder ganz anders arbeiten. Wir merken schon jetzt, dass viele neue Mitglieder bei uns anklopfen. Mit unserem eigenen Sozialgebäude, das hat wirklich lange gedauert. Aber was lange währt, wird endlich gut.”
Großes Lob gab es für die Bauarbeiter. Peter Wersig: “Die fangen morgens um sieben an und ackern bis abends um sieben. Auch am Samstag waren sie oft da. Die Jungs waren wirklich fleißig und sind auch im Plan geblieben.”
Holger Schmidt: “Ende August werden wir fertig. Einzig und allein die Stromanbindung und das Schmutzwasser werden uns noch etwas beschäftigen. Ich denke, dass wir Mitte September den Betrieb aufnehmen können. Auch die Einfahrt und die Parkplätze müssen wir noch machen.”
Peter Wersig: “Dann wird es eine große Einweihungsfeier für den ganzen Verein, den Landrat und den Landessportbund geben, aber auch für die Gemeindevertreter von Dallgow, bei denen wir uns sehr herzlich für ihre Unterstützung bedanken möchten. Das genaue Datum geben wir noch auf unserer Homepage bekannt.”
Nachdem die Richtkrone feierlich bis auf die Höhe des neuen Dachs gebracht wurde, gab es kalte Getränke, Würstchen vom Grill und die berühmten “See-Burger” für die Handwerker.
Bürgermeister Sven Richter war auch mit dabei: “Der Seeburger SV 99 hat es verdient, dass nach so vielen Jahren des Wartens endlich etwas passiert und dass es hier voran geht.”
Der Bürgermeister sieht das Sozialgebäude als ersten Schritt in die richtige Richtung: “Wir werden darauf aufbauen und möchten gern schon 2024 den Rasenplatz und die Flutlichtanlage komplett erneuern. Das gilt auch für die Bewässerungsanlage. Wir rechnen hier mit Kosten von 300.000 Euro. Fördermittel sind bereits beantragt. Wir rechnen damit, dass wir 190.000 Euro erhalten werden.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 210 (9/2023).
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