Familienhalt: August 2012
Sehr geehrte Deborah van den Boogaard, wir bestreiten gerade unsere erste KITA -Eingewöhnungsphase. Es ist der blanke Horror. Unsere Tochter ist nur am Brüllen, Treten und Schreien. Dabei hat sie so ein unglaubliches Glück mit ihrer wahnsinnig netten Erzieherin. Auch der Gruppenraum ist sehr schön und die Gruppe scheint soweit sehr nett.
Ich verstehe dieses Theater meiner Tochter überhaupt nicht. Vielleicht war ich etwas naiv, denn ich bin davon ausgegangen, dass sie sich freuen wird auf so viele neue Spielkameraden.
Dabei ist es gerade jetzt so wichtig für mich, sie für ein paar Stunden betreut zu wissen, damit ich mich auch mal entspannt um meinen kleinen Sohn kümmern kann. Der kleine Bruder ist gerade 3 Monate alt und die Situation mit beiden zusammen wächst mir zu Hause einfach über den Kopf.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mit einem Rat zur Seite stehen könnten.
Vielen Dank, Ihre C.F.
Liebe Frau F.,
vielen Dank für Ihr Schreiben.
Es ist nicht ganz ungewöhnlich, dass sich die kleinen Mäuse in der KITA-Eingewöhnungsphase nicht nur ausschließlich auf das neue Umfeld, die Erzieherin und neue Spielkameraden freuen können – auch wenn dieses einem Paradies gleichkommt. Erst einmal ist alles ja schließlich ganz neu und ungewohnt. Viele neue Eindrücke, zum Teil neue Regeln und letztlich auch ein neuer Tagesablauf gilt es kennenzulernen und zu verarbeiten. Jedes Kind reagiert da anders.
Zusätzlich werden die Kinder mehr oder minder auch mit dem Thema der Trennungsangst und deren Verarbeitung konfrontiert. Wir Eltern wissen, dass wir ein paar Stunden später wieder da sind, um unsere Mäuse in den Arm zu nehmen – ein paar Stunden vergehen für uns oft wie im Flug. Für die Kinder kann aber auch schon ein Vormittag endlos lang erscheinen. Ich rate Ihnen, das Gespräch mit der Erzieherin zu suchen und gemeinsam zu besprechen, wie Sie diese Eingangsphase unterstützen können – denn jede KITA hat da ihre eigenen Rituale. Auch mit Ihrer Tochter sollten Sie über diese wirklich spannende Zeit in der neuen Gruppe sprechen. Nicht jedes vermeintliche Problemchen der Kinder ist tatsächlich eins – manchmal gleichen die Kinder ihr Bild dem der Eltern an und je positiver man diesen Weg begleitet, umso einfacher fällt es dann auch den Kindern, in den neuen Alltag zu finden.
Zusätzlich wirkt Ruhe und Gelassenheit wie Balsam. Zeitdruck hingegen kann sich kontraproduktiv auswirken.
Da es noch den kleinen Bruder gibt, wird Ihre Tochter eventuell auch lieber zu Hause bleiben wollen, um all die tollen Ereignisse nicht zu verpassen. Sei es nur das Wechseln von Windeln oder das Lieder singen. Im Alltag erscheint das oft nicht so spannend, aber wenn man nicht da ist, können diese Ereignisse in den Gedanken zu wahren Events heranwachsen.
Hilfreich könnten geplante Ausflüge sein: z.B der Besuch eines Spielplatzes am Nachmittag oder ein langer Waldspaziergang. Das wird allen zusammen sicherlich gut tun und Freude bereiten.
Ich bin mir sicher, dass Ihre Tochter ganz schnell sehr gerne in die KITA geht.
Sollten Sie noch Rückfrage haben oder einen persönlichen Termin wünschen, können Sie mich natürlich auch jederzeit gern anrufen: 033203 389731.
Herzlichste Grüße – Deborah van den Boogaard (www.familienhalt.de)
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige