Richtfest für Haus NEON im Leuchtgaswerk N°1: Hier entstehen 7 Häuser mit 145 Wohneinheiten in Nauen!
Das alte Gaswerk war einmal der ganze Stolz von Nauen, sorgte es mit seiner Gasproduktion doch ab 1865 dafür, dass die Ackerbürger dank ihrer Gaslaternen Licht in der Dunkelheit hatten. Nach der Wende stand der zwischendurch als Saatgutlager genutzte Industriekomplex leer – und verfiel zusehends. terraplan hat das 12.000 Quadratmeter große Areal in der Nähe vom Bahnhof übernommen, um es zu entwickeln. Als “Leuchtgaswerk N°1” entstehen vor Ort nun 145 Wohnungen. Am 14. März wurde Richtfest für das Haus NEON gefeiert – im vierten und letzten Bauabschnitt.
terraplan hat bereits das Olympische Dorf in Elstal entwickelt. Aus den alten Ruinen mit dem “Speisehaus der Nationen” und vielen weiteren Gebäuden, die 1936 für die Unterbringung der Sportler bei den Olympischen Spielen in Berlin errichtet wurden, ist inzwischen ein beliebtes Wohnquartier mit dem Namen “G.O.L.D. Gartenstadt Olympisches Dorf von 1936” geworden, das viele neue Bewohner ins Havelland gelockt hat.
Nun wiederholt terraplan noch einmal den bautechnischen Wandel “Aus Alt macht Neu”. Aus den alten Ziegelsteingebäuden vom ehemaligen Gaswerk und mehreren Neubauten entsteht in Nauen seit 2018 das “Leuchtgaswerk N°1” (www.leuchtgaswerk-no1.de), das vielen neuen Bewohnern einmal eine Heimat sein wird.
Trotz Corona, den stark gestiegenen Baukosten und den explodierten Bauzinsen hat sich das “Leuchtgaswerk N°1” in den letzten Monaten bestens entwickelt.
Der erste Bauabschnitt umfasste die beiden Denkmale, nämlich das Apparate- und das Ofenhaus. In ihrer Nachbarschaft wurde auch das Quadrohaus komplett neu gebaut. Die 26 Wohnungen und Family Houses wurden bereits komplett an Investoren verkauft, die die Wohnungen dann in der Folge weitervermieten. Die ersten Wohnungen wurden tatsächlich bereits bezogen, obwohl auf dem Areal noch nach Kräften gebaut wird – es stehen schon die ersten Wäschespinnen auf den Balkonen.
Zum zweiten Bauabschnitt gehörten die beiden neu gebauten Häuser Lux und Lumen. Sie bieten Platz für 56 Wohnungen. Auch diese Einheiten sind bereits verkauft – und die ersten Wohnungen sind auch schon erfolgreich vermietet.
Im dritten Bauabschnitt geht es um den alten Gasometer, der nun sechs Stockwerke hoch in den Himmel ragt und in seiner Rundbauweise Platz für 14 zum Teil recht ungewöhnlich geschnittene Wohnungen bietet – von denen man einen unverstellten Blick über Nauen und die Bahngleise hat. Nur der Sockel vom Gasometer ist übrigens denkmalgeschützt. Der Rest des Turms wurde neu gebaut. Zur Zeit wird hier noch an Dach und Fassade gearbeitet, der Fahrstuhl fehlt und der Innenausbau wird gerade vorbereitet.
Nun geht es munter weiter mit dem dritten und letzten Bauabschnitt mit NEON, das auch als Herzstück der gesamten Wohnanlage bezeichnet wird. Der Rohbau mit der Tiefgarage und den ersten beiden Obergeschossen steht, am Ende wird der Bau noch ein Flachdach bekommen. Mit einer Fertigstellung wird im Sommer 2024 gerechnet. Im Komplex NEON sind 49 Wohnungen mit anderthalb bis vier Zimmern vorgesehen, nur 18 von ihnen befinden sich zurzeit noch im Verkauf. Hinzu kommen im vierten Bauabschnitt drei Family Houses, die man sich wie klassische Reihenhäuser vorstellen kann – hier steht bereits der hölzerne Dachstuhl.
Am 14. März wurde in der Graf-Arco-Straße 1A-D das Richtfest für den Abschnitt NEON gefeiert – mit terraplan-Geschäftsführer Erik Roßnagel und etwa hundert geladenen Gästen, Vertretern der Baufirmen, Investoren und bereits vorhandenen Mietern.
Der kaufmännische Leiter Jan Hannes Müller: “Eine echte Herausforderung für uns war die Sanierung des Geländes aufgrund der industriellen Vornutzung. Beim Ankauf des Geländes war uns eine Teergrube bekannt. Unter einem abzubrechenden Neubau aus den 70er Jahren kam allerdings eine weitere Teergrube zum Vorschein. Das hat unsere Sanierungsmaßnahmen natürlich weiter intensiviert und auch verteuert. Es musste eine noch größere Menge an belasteten Böden abgefahren werden. Eine weitere Herausforderung war die Lage des Grundwassers, das sich sehr nah an der Geländeoberkante befand. Auch die Sanierung der Denkmäler des ersten Bauabschnitts mit dem Apparate- und dem Ofenhaus mit ihrem imposanten Fassadenschmuck und den Rundbogenfenstern war nicht ohne.”
Das Team musste im Bau auch noch umdenken. Durch die Insolvenz der Lioncare konnte eine geplante Senioren-Wohngemeinschaft nicht realisiert werden. So wurden aus 38 geplanten Wohnungen im NEON-Haus eben 49, davon immerhin die Hälfte barrierefrei. Das “Leuchtgaswerk N°1″ soll nun ein integratives Quartier werden: Jedes Alter, jede Generation, jeder Hausstand und jedes Einkommen sind erwünscht und willkommen.
Bürgermeister Manuel Meger: Das Haus NEON schlägt eine Brücke zwischen einem Industriedenkmal und dem modernen urbanen Wohnen in Nauen. Ich kann mich noch an andere Zeiten erinnern. In der Vergangenheit ist das ehemals so stolze Gasleuchtwerk immer mehr verkommen, es verfiel immer mehr. Als kleiner Steppke bin ich hier immer schweren Herzens vorbeigelaufen. Das Gelände war gruselig, die Fenster waren eingeschlagen und es drangen unheimliche Geräusche aus den Mauern.”
Damit ist es nun vorbei. Es kehrt vor Ort wieder Leben ein in Nauen. (Text/Fotos: CS, Visualisierung: archlab, Dresden)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 217 (4/2024).
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