O’Donnell im Glas: Kultiger Likör im Einmachglas wird in Spandau produziert!
Im Hofladen Falkensee (www.hofladen-falkensee.de) gibt es frisch im Stall eingesammelte Hühnereier, selbst im Ofen zubereitetes Brot und sehr viel Obst und Gemüse von der eigenen Scholle. Viele Berliner und Havelländer nutzen die Gelegenheit, um hier Lebensmittel aus ebenso nachhaltiger wie auch regionaler Produktion einzukaufen. (ANZEIGE)
Und nicht wenige nutzen dabei die Gelegenheit, auch gleich noch ein Glas “O’Donnell Moonshine” im großen Einmachglas mitzunehmen. Das ist kein Wunder, denn in den Gläsern schwappt eine goldfarbene Flüssigkeit umher, die sich perfekt für den Genuss zwischendurch eignet. Denn im Grunde handelt es sich bei ihr um einen aromatischen Likör, den es inzwischen in den Geschmacksrichtungen “Harte Nuss”, “Bratapfel”, “Wilde Beere”, “Toffee”, “Bitter Rose” und “Sauer” gibt. Schraubt man einen Deckel mit Ausgießer auf das Glas, ist es ein Leichtes, sich einen “Shot” in ein Schnapsglas einzuschenken. Und ab hinter die Binde damit.
Wo mag der trendige Likör, der vor allem bei den jungen Leuten punkten kann, nur herkommen? Ist es eine schottische Marke? Oder schwappt der süffige Likör aus den USA zu uns herüber?
Mitnichten. O’Donnell Moonshine ist eine rein deutsche Produktion. Und man muss nicht einmal weit schauen, um die Produktionsstätte und die Abfüllung zu entdecken. Das Herz von O’Donnell liegt nämlich gleich um die Ecke – in Spandau, genauer gesagt im “Business Park Berlin-Gartenfeld” an der Grenze zu Tegel.
Jan Schmidt (32), weiß mehr: “Von 1919 bis 1933 herrschte in den USA die Prohibition. Alkohol war verboten und Schnaps wurde heimlich gebrannt. Die Farmer nannten ihr schwarz gebranntes Feuerwasser ‘Moonshine’. Der Schnaps wurde in Einmachgläser abgefüllt, so konnte er von den Bootleggern, die sich um den Verkauf kümmerten, leichter unter das Volk gebracht werden. Damals mischte Edward ‘Spike’ O’Donnell nach Kräften im Schnapsgeschäft mit – er wurde unser Namensgeber.”
August Ullrich und Philip Morsink haben das Unternehmen 2014 in Köln gegründet. Schon vorher destillierten die Beiden Schnaps in der Badewanne ihrer WG und gaben ihn unter der Hand an Freunde und Bekannte weiter. Während eines USA-Aufenthalts stießen sie auf die Geschichte des Moonshines und kamen auf die Idee, daraus ein eigenes Business zu machen – mit dem Namen “O’Donnell Moonshine” – und mit der Prämisse, außergewöhnliche Spirituosen auf Weizenbrandbasis herzustellen. Der Likör wird seitdem in die original amerikanischen “Mason Jars” Gläser abgefüllt.
Anfang 2016 zog die junge Firma nach Berlin um. Das Büro ist nun in Berlin-Neukölln untergekommen, die gesamte Produktion, die Lagerhaltung und der Vertrieb sind aber in Spandau lokalisiert. Hier wurde nun Ende Oktober sogar ein eigener Werksverkauf ins Leben gerufen. Immer am Freitag von 14 bis 20 Uhr können sich O’Donnell-Fans den Schnaps direkt von der Quelle holen.
Die A-Ware ist dabei allerdings genau so teuer wie im kleinen Geschäft um die Ecke auch. Jan Schmidt: “Wir sind ganz bewusst nicht in die großen Supermärkte gegangen, sondern arbeiten eng mit Inhaber-geführten Ladengeschäften wie eben dem Hofladen in Falkensee zusammen. Diese Inhaber helfen uns sehr und sind nicht selten selbst die größten Fans, die uns aktiv beim Marketing unterstützen. Deswegen möchten wir ihnen mit dem Werksverkauf auch keine Kundschaft streitig machen.”
Im Werksverkauf gibt es auch Moonshine in Geschenkverpackungen, die kultigen Ausgießer-Schraubaufsätze und Umbauhilfen zu kaufen, die aus den leeren Moonshine-Gläsern in einem zweiten Leben einen Seifenspender machen. Natürlich kann man vor Ort alle acht Sorten (noch nicht erwähnt: “Original” und “High Proof”) in den drei Abfüllgrößen 50, 350 und 700 Milliliter einkaufen. Ein besonderes Angebot vor Ort: Wer fünf große Gläser einkauft, bekommt das sechste geschenkt.
Jan Schmidt: “Wir haben auch immer etwas preisreduzierte B-Ware im Werksverkauf – und Merchandise für echte Fans.”
Die jungen Schnapsbrenner aus Berlin experimentieren gern mit ihrem Premiumlikör. Die Haselnuss-Version ist der unangefochtene Bestseller im Sortiment – und macht als “Harte Nuss” gut und gern die Hälfte vom Umsatz aus. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass man nicht auch noch weiter forschen darf, um weitere Aromen aufzuspüren, die die eigenen Geschmacksknospen in Wallung bringen.
Jan Schmidt: “Als Sommersorte haben wir gerade erst den ‘Moonshine Sauer’ entwickelt. In unserem – längst ausverkauften – Adventskalender hatten wir zum ersten Mal die neue Sorte ‘Lebkuchen’ mit am Start. Und in der schweren Corona-Zeit eignet sich unser ‘High High Proof’ mit 72 Prozent Alkohol besonders gut dafür, über die Runden zu kommen. Mit ihm lassen sich nämlich zur Not auch die Finger desinfizieren. Wir wollen natürlich mit der Corona-Thematik kein Geld verdienen. Aus diesem Grund spenden wir bei dieser Abfüllung die Hälfte vom Gewinn an das Deutsche Rote Kreuz.”
In Spandau stehen 800 Quadratmeter Platz zur Verfügung, um den produzierten Likör und Schnaps auf die bereitstehenden Gläser zu ziehen. 500.000 Moonshine-Gläser sind es bereits im Jahr, die so einen neuen Abnehmer finden. Jan Schmidt: “Wir haben eigene Ladengeschäfte in Berlin-Friedrichshain, Köln und Leipzig, versenden über unseren Online-Shop in ganz Deutschland und haben Tochterfirmen in Großbritannien und den Niederlanden. Wir versuchen, mit O’Donnell Moonshine in ganz Europa durchzustarten. Aber klar ist – unser Schwerpunkt liegt schon in Deutschland. Traditionell verkaufen wir übrigens in jedem Jahr sehr viele Gläser auf den Weihnachtsmärkten. Das sehe ich in diesem Jahr aufgrund der Corona-Thematik nicht.”
Jan Schmidt mag selbst am liebsten den Moonshine “Toffee”: “‘Harte Nuss’ kenne ich jetzt in- und auswendig. ‘Toffee’ geht in eine ähnliche Richtung. Da bleibe ich mir treu. Man kann den O’Donnell Moonshine übrigens nicht nur pur trinken. Auf unserer Homepage sammeln wir Cocktailrezepte, die zeigen, wie man Zuhause für Freunde einen Moonshine Sour, einen Lemon Drizzle Soda, einen Southside Spritz oder einen klassischen Bootlegger mixt.”
Zum Werksverkauf kommen bislang vor allem Spandauer – und auch die Mitarbeiter der verschiedenen Geschäfte auf dem Business-Park-Gelände, auf dem O’Donnell zu finden ist. Jan Schmidt: “Wenn das mit dem Werksverkauf gut anläuft, dann nehmen wir vielleicht noch einen zweiten Tag mit dazu. Es gibt ja schon so einige Werksverkaufsstellen in Spandau. Vielleicht tauchen wir ja schon bald in den einschlägen Werksverkaufs-Übersichten auf und sprechen die Touristen an, die Berlin besuchen. Wer aus dem Havelland kommt, muss ja schließlich gar nicht so weit reisen – und kann unsere Produktpalette an jedem Tag in der Woche auch im Falkenseer Hofladen beziehen.” (Text/Fotos: CS)
Info: Werksverkauf O’Donnell Moonshine, Gartenfelder Straße 29-37, 13599 Berlin, www.odonnell.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).
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