FALKENSEE.aktuell präsentiert Death Comedy: Der Tod und Exitussi im Hexenhaus!

Normalerweise ist es ja nicht so, dass sich die Leute freuen, wenn plötzlich der Tod vor ihrer Tür steht. In Falkensee ist das anscheinend ganz anders, denn 30 Havelländer begeisterten sich wie Bolle über einen Besuch des gruseligen Kuttenträgers (www.endlich-tod.de). Auf der Holzterrasse im Garten vom Hexenhaus wollten sie sich vom Tod höchstpersönlich den Weg ins Jenseits weisen lassen.
Am 12. September konnte man um 14 Uhr die eigene Lebensuhr das letzte Stündlein schlagen hören, denn da stand der Tod in schwarzer Kutte vor dem Mikrofon, um ein weiteres Mal Eigenwerbung für ein schöneres Dahinscheiden zu machen. So setzt der Tod eine Image-Kampagne in eigener Sache um, damit sich die Leute nicht immer erschrecken, wenn er vor ihrer Tür steht.
Was der Tod da macht, nennt sich respektlos “Death Comedy”. Für Freunde des superschwarzen Humors ist der Berliner Comedian, von dem nur die engsten Vertrauten Gesicht und Namen kennen, bereits seit neun Jahren in ganz Deutschland (und darüber hinaus – gestorben wird überall) unterwegs.
Der Tod tritt normalerweise bei den Wühlmäusen auf, füllt mit seinem Weihnachtsprogramm auch schon mal das Tempodrom und war bereits mit der AIDA unterwegs ins Jenseits: “Ich bin bereits mit drei abendfüllenden Programmen aufgetreten. Corona hat uns als Künstler natürlich auch sehr ausgebremst.”
So nutzte der Tod die Wartezeit auf die nächsten großen Bühnenshows für ein wenig weitere Imagepflege. Organisiert von FALKENSEE.aktuell trat der Tod völlig kostenfrei im Hexenhaus-Garten auf. Angesichts des aus alten Eichenstämmen mit Rinde errichteten Hexenhauses kam der Tod auch gleich ins Grübeln: “Na, das ist ja wie zu Hause auf dem Friedhof. Hier steckt aber auch der Wurm drin.”
Die 30 Plätze für das Gratis-Event hatte FALKENSEE.aktuell im Vorfeld über Facebook verschenkt. Die Gäste wurden mit gebührend Abstand um kleine Tische herum gruppiert und von Edmond höchstpersönlich mit leckerem Essen aus dem Foodtruck bewirtet. Da gab es gebratene Jakobsmuscheln auf Salat, Honey Ribs vom Black Angus Rind, hausgemachte Reviellis Foi Gras, einem cremige Hokaido Kürbissuppe, saftige Burger vom Black Angus Rind und viele Leckereien mehr. Andreas und Simone Maul von DJ Andy & friends sorgten vor Ort für die passende Akustik – damit jeder verstehen konnte, was der Tod da ins Mikrofon säuselt.
Der hatte gleich erst einmal die Älteren im Publikum im Visier: “Man sagt ja immer, die Besten sterben früh. Was sagt das dann wohl über euch aus?” Immerhin bot er an, sie gleich über die Sense springen zu lassen. Ja, wenn der Schnitter so verlockende Angebote machen kann!
In Falkensee lebt man anscheinend lange und gesund, denn viele der Gäste kannten den Tod vorher noch gar nicht. Andreas Maul: “Ich konnte mir vor der Show nichts unter Death Comedy vorstellen.”
Mit seinen makabren Scherzen konnte der Tod aber schnell alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er konnte sogar wertvolle Tipps geben – und riet dazu, das eigene Geld schnell zu verprassen: “Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben.”
Auch um Mitleid bettelte der Tod, denn ganz so einfach sei sein Job nun leider auch nicht: “Vor allem bei den Beamten tue ich mich sehr schwer, wenn ihre Zeit gekommen ist. Denn wie unterscheidet man einen lebendigen von einem toten Beamten? Ich warte einfach bis zur Mittagspause. Wer nicht aufsteht, der wird wohl tot sein.”
Zum Ende des Programms stellte der Tod auch seine Praktikantin vor – die “rosa Laufkutte” Exitussi. Sie darf kein Sterbenswörtchen sagen, um die Todesstille des Jenseits so richtig zu verinnerlichen. Und so übersetzte sie die Erzählungen des Todes sehr anschaulich in Gebärdensprache. Wenn da der Tod einen “Spagat im Kopf” machte, wurde es für Exitussi ganz schön schweißtreibend auf der Bühne.
Am Ende hatten Tod und Exitussi ihr Publikum im Sack. Knüppel drüber und ab auf den Friedhof wäre da die sichere Wahl gewesen. Aber der Schnitter und sein weiblicher Gehilfe trennten den Lebensfaden noch nicht final durch und – gaben lieber Autogramme. Die Zuschauer konnten vor Ort auch Todesdevotionalien kaufen – etwa Feuerzeuge mit dem Aufdruck “Na komm, rauch doch noch eine” oder Kühlschrankmagneten mit den Worten “Ich mach’s kalt!” Exitussi nutzte die Gelegenheit auch, um ihr erstes Buch vorzustellen: “Praktikum beim Tod.” Es sammelt makabre Cartoons, von Exitussi selbst gezeichnet.
Anja Gürgen war spätestens am Ende des Auftritts ein echter neuer Fan vom tödlichen Duo: “Der Tod wurde seinem Namen gerecht, wir haben uns fast ‘totgelacht’.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige
