Über das Netz: Unser Havelland präsentierte das 5. Badminton-Turnier mit dem SV Dallgow 47 e.V.!
Badminton ist ein echter Volkssport – und seit 1992 sogar olympisch. Viele Sportler, die sich einmal so richtig verausgaben möchten, mieten sich einen Platz in der Halle und spielen ganz für sich eine Partie. Andere treten einem Verein bei, um hier mit Gleichgesinnten auf die Punktejagd am Netz zu gehen. Irgendwann fragt man sich allerdings die Frage: Wo stehe ich eigentlich mit meinen Badminton-Skills? Beim 5. “Unser Havelland” Badminton-Turnier konnten es am 22. Oktober 18 Teams herausfinden.
Am 22. Oktober stieg das Thermometer tagsüber auf etwa 15 Grad. Das war ein echter Glücksfall. Denn in der großen Turnhalle der Grundschule am Wasserturm in Dallgow-Döberitz wurde gerade die komplette Heizung ausgetauscht – und die Halle konnte für das 5. “Unser Havelland” Badminton-Turnier nicht auf eine Wohlfühltemperatur aufgeheizt werden. Aber die Jacken und Pullis durften trotzdem steckenbleiben: Bei 18 Doppelteams, die sich zur Mittagszeit vor Ort einfanden, war an Frieren nicht zu denken. Es wurde schnell warm genug.
Erstmals konnten sich beim Spaßturnier vom Landkreis-Magazin nicht nur die reinen Freizeitspieler anmelden. In diesem Jahr waren nun auch alle Vereinsspieler ohne Ligaerfahrung zugelassen. Das führte zu einem deutlichen Anstieg der Meldezahlen. 20 Zweier-Teams wollten sich gern am Turnier beteiligen. Am Ende fanden sich nach den üblichen Krankheitsabsagen noch 18 Teams in der Sporthalle ein, um den Federball fliegen zu lassen.
Ausrichter des Turniers war bereits zum 5. Mal die Badminton-Abteilung vom SV Dallgow 47 e.V. (www.sportverein-dallgow.de). Das Team des Sportvereins hatte in der Halle einmal mehr fünf Spielfelder aufgebaut, einen Technikbereich für die Ansagen über Lautsprecher eingerichtet und im Foyer ein großes Büffet für die Spieler aufgebaut – mit selbstgemachtem Kuchen, vielen leckeren Salaten und heißen Würstchen vom Grill.
Abteilungsleiter Sören Ladewig: “In den letzten Jahren haben wir immer mit einer Gruppenphase und einem sich anschließenden K.O.-System gearbeitet. Das funktioniert aber bei 18 Teams nicht. Deswegen haben wir uns für das Schweizer System entschieden. Hier hat jedes Team sechs Spiele, wobei der Computer die bereits erfassten Spielergebnisse so wertet, dass man nachfolgend vor allem die Teams zugelost bekommt, die in etwa gleich spielstark sind. Am Ende der sechsten Spielrunde rechnet das Programm dann sofort das Ranking aller 18 Teams aus – ein Finale wird nicht ausgespielt.”
Wer wo gegen wen spielt, wurde vor jeder Runde laut über das Mikrofon angesagt. In jedem Spiel wurde aber immer nur so lange gespielt, bis ein Team 15 Punkte erreicht hat – normal sind ja 21 Punkte. Anschließend kam es sofort zu einem Rückspiel. Ein Match galt als gewonnen, sobald man zwei Spiele für sich entscheiden konnte.
Sören Ladewig: “Wir hatten an jedem Spielfeld Schiedsrichter platziert, die sich um das Mitzählen der Punkte gekümmert haben. So mussten sich die Spieler nicht streiten, ob ein Ball ‘aus’ war oder nicht: Das entschied der Schiedsrichter. Notfalls wurde der Aufschlag wiederholt oder das Publikum befragt.”
Bei dieser fünften Runde des Badminton-Turnier kamen doch überraschend viele Teams zusammen, die sich vorher definitiv noch nie gesehen hatten. So wusste man nie so recht, wie gut der nächste Gegner am Netz ist. Meist flogen einem dann doch die Federbälle mit Überschallgeschwindigkeit rechts und links um die Ohren, nur selten sausten sie in einem hohen gemütlichen Bogen über das Netz.
Zeitungschef Carsten Scheibe, der zusammen mit seinem Partner Ralf Herbrich drei Spiele gewann und drei verlor – und sich somit im Mittelfeld einreihte: “Spätestens zur Halbzeit kamen die vorher einander fremden Spieler immer mehr miteinander ins Gespräch. Meist ging es darum, welche Körperteile einem nach den ersten Begegnungen am Netz am meisten weh taten. Bei dem einen war es das Knie, bei einem anderen der Knöchel. Bei mir war es übrigens der Rücken.”
Am Ende rechnete der Computer abhängig von den gewonnenen Spielen, den gewonnenen Sätzen und den verdienten Punkten das Ranking der Gewinner aus:
Die 18 Teams im Ranking:
1. Martin Skoda und Sebastian Zeh
2. Andreas Priebsch + Joshua Priebsch
3. Andreas Henschel + Gunther Abromeit
4. Arnim Rochlitz + Cora Schempp
5. Daniel Sigurdsson + Michael Mehlhorn
6. Victoria Minge + Julian Werth
7. Shirley Titze + Mathias Befurt
8. Susanne Döbel + Holger Grzesch
9. Heiko Brunzel + Torsten Lehmann
10. Sabine Lübker + Christian Lübker
11. Sören Flachowsky + Ilja Möck
12. Carsten Scheibe + Ralf Herbrich
13. Christin Haymann + Steffen Heilemann
14. Elena Titova + Fedor Nemoytin
15. Reinhold Ehl + Wolfgang Sellenthin
16. Antje Berg + Carsten Reimann
17. Lisa Lehmann + Philipp Niepalla
18. Sascha Kaven + Patrycja Kaven
Die Gewinner Martin Skoda und Sebastian Zeh hatten als einziges Team und damit als Gewinner des Tages alle sechs Spiele gewonnen. Andreas Priebsch und sein Sohn Joshua konnten als Zweite fünf Spiele für sich entscheiden – ebenfalls als einzige. Auf Platz 3 mussten sich Andreas Henschel und Gunther Abromeit bereits mit zwei Niederlagen aufs Treppchen kämpfen. Auf alle drei Teams warteten goldene Pokale.
Die Badminton-Spieler aus dem SV Dallgow staunten angesichts der hochklassigen Partien in ihrer Halle nicht schlecht. Sören Ladewig: “Durch das Angebot, nun auch Vereinsspieler mit zuzulassen, ist das spielerische Niveau des Turniers auf jeden Fall deutlich gestiegen. Wir haben einige Spiele beobachten dürfen, die uns großes Vergnügen bereitet haben.”
Die Gewinner, die bereits sechs kräftezehrende Spiele auf dem Buckel hatten, durften sich nach der Siegerehrung noch nicht umziehen. Auf sie wartete nämlich noch ein Ehrenspiel.
Martin Skoda und Sebastian Zeh wurden vom SV Dallgow zu einem Freundschaftsspiel herausgefordert. Sie traten in einem Match bis 21 Punkte (2 Gewinnsätze) gegen den Abteilungsleiter Sören Ladewig und seinen Vereinskollegen Max Thiemer an. Max Thiemer hatte sich zuvor das ganze Turnier über um die Eingabe der Spielergebnisse in den Computer gekümmert.
Das Bonusspiel wurde prompt zum besten Spiel des Tages. Die erste Runde konnte das Dallgow-Team noch 21:16 für sich entscheiden. Martin Skoda und Sebastian Zeh mobilisierten aber noch einmal alle verbliebenen Kräfte. Sie flogen mitunter waagerecht durch die Luft, um im Hechtsprung doch noch an einen eigentlich verlorenen Ball zu gelangen. Beide Teams spielten mit einem irrsinnig hohen Tempo und variierten geschickt das lange und das kurze Spiel, um den Gegner auszutricksen. Dabei wurden Federbälle erwischt, die eigentlich nicht spielbar waren – und schon flogen sie zurück über das Netz. So konnte das Turnier-Gewinner-Team das zweite Spiel 22:20 für sich entscheiden.
Im entscheidenden Match hatte dann der SV Dallgow die besseren Karten. Sören Ladewig und Max Thiemer holten sich den Sieg mit 21:19 Punkten.
Sebastian Zeh, der in Brieselang wohnt und vom Turnier in der Zeitung gelesen hatte: “Wir waren ganz schön nah dran, auch noch das Freundschaftsspiel gegen den SV Dallgow zu gewinnen. Wir haben das Spiel lange offen gehalten, dabei aber auch gut geschwitzt. Aber egal: Unser Pokal wiegt die Niederlage wieder auf. Wir gönnen den Gastgebern ihren Sieg.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 212 (11/2023).
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