Who is Who in der Region (7): Kathleen Kunath / Falkensee
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Stadt kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Kathleen Kunath hat die Gruppe „Willkommen in Falkensee“ initiiert und setzt sich für eine aktive Willkommenskultur ein.
Kathleen Kunath (Jahrgang 72) ist im Osterzgebirge aufgewachsen, in einem kleinen Dorf kurz vor Dresden: „Alles Fremde hat mich immer schon interessiert, ich bin neugierig auf die Welt. Schon damals in der DDR habe ich nicht verstanden, warum ich beim Schuleinsatz ‚Kartoffellesen‘ keinen Kontakt mit den russischen Soldaten auf dem Feld haben durfte. Auch die Eltern durften keinen Kontakt zu den ausländischen Mitbürgern etwa aus Vietnam oder Mosambique haben – schöner Sozialismus!“
Kathleen Kunath ist mit 16 einhalb Jahren erst nach Dresden gezogen, dann nach Leipzig. Nach der Wende hat sie ihr Abitur in Hannover nachgeholt, in Bielefeld Sozial- und Religionspädagogik studiert, das dann aber abgebrochen, um in Hildesheim Sozialpädagogik zu studieren. Zwei Kinder wurden in Magdeburg geboren. Dann ging es wieder zurück nach Hannover, dort kam das dritte Kind auf die Welt. „Wegen dem Vater“, der Bundesbeamter ist, erfolgte dann der Umzug nach Berlin. Kunath: „Seit 2004 wohne ich in Falkensee. Ich sage immer: Vom kleinen Bullerbü losgezogen und im großen Bullerbü angekommen.“
Kathleen Kunath arbeitet auf einer vollen Stelle als Koordinatorin des FASD/BEW (betreutes Einzelwohnen) im Sonnenhof (www.ev-sonnenhof.de/wg-bew-fasd.htm).
In Falkensee hat sie mit Fabian Hausel die Interessengemeinschaft Zentrum (IGZ) als Arbeitsgruppe der lokalen Agenda 21 gegründet. Die IGZ hat dafür gesorgt, dass es im September ein „erweitertes Stadtfest“ mit einem bunten Budenzauber lokaler Künstler gibt.
Kathleen Kunath ist auch das Gesicht der Initiative „Willkommen in Falkensee“ (http://willkommen-in-falkensee.jimdo.com): „Ich wollte wissen, wie ernst die Leute das meinen mit der Willkommenskultur und lud im Februar 2014 zu einem ersten Treffen ein. 20 Leute waren bei dieser Gründungsgruppe. Die meisten sind heute noch dabei. Wir wollten keinen Verein gründen, deshalb haben wir uns unter das Dach der Lokalen Agenda 21 gestellt.“
Die Initiative trifft sich an jedem 2. Dienstag im Falkenseer ASB – im Mehrgenerationenhaus. Kunath: „Wir sind eine Willkommensinitiative für alle Neufalkenseer, nicht nur für Flüchtlinge. Aber natürlich stehen die Flüchtlinge zurzeit im Zentrum unserer Wahrnehmung. So sammeln wir in einer Aktion Fahrräder, die wir reparieren und dann zur Herstellung einer gewissen Mobilität und für gemeinsame Fahrradtouren an die ersten Falkenseer Flüchtlinge abgeben möchten. Zehn wurden schon gespendet. Das Herzstück unserer Initiative sind allerdings die Patenschaften. Mir war es von Anfang an wichtig, Ansprechpersonen zu schaffen, an die man sich wenden kann. Die vielen kleinen Netzwerke schaffen es schneller, den Geflüchteten Deutsch sowie Arbeit und Beschäftigung zu vermitteln, damit die Leute nicht depressiv werden, sondern sich schnell integrieren. Zwei Leuten hat die Initiative schon zur Arbeit verholfen.“ (Foto:privat/Text: CS)
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