Falkensee: Volksbegehren artgerechte Tierhaltung
Immer mehr Menschen möchten gern ganz genau wissen, woher das Fleisch stammt, was sie abends für die Familie in die Pfanne werfen. Sie bezahlen lieber ein paar Euro mehr und wissen, dass die verarbeiteten Tiere auf der Weide gehalten wurden und echtes Gras gefressen haben.
Leider ist die Zahl dieser Konsumenten noch immer viel zu klein. Viel zu viele Bürger kaufen, was billig und „im Angebot“ ist – völlig egal, wo das Fleisch herkommt. Würden sie auch nur ansatzweise ahnen, unter welchen unwürdigen Bedingungen die Tiere gehalten wurden und wie sie mit Industriefutter und Medikamenten schnell auf Gewicht gebracht werden – der Magen würde sich ihnen umdrehen.
Die „Volksinitiative gegen Massentierhaltung“ hat nun im Land Brandenburg ein Volksbegehren verlangt – und muss nun 80.000 Unterschriften sammeln, damit es im Herbst 2016 zu einem Volksentscheid kommen kann. Ab sofort und noch bis zum 14. Januar 2016 können alle stimmberechtigten Bürger ab 16 Jahren das Anliegen schriftlich unterstützen. Die amtliche Eintragungsliste liegt im Bürgeramt der Stadt Falkensee aus.
Die Volksinitiative fordert den Landtag dazu auf, „alle rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, um die stetige Ausbreitung der Massentierhaltungsanlagen in Brandenburg zu unterbinden.“ Es geht dabei konkret darum, ausschließlich die artgerechte Haltung von Tieren finanziell zu fördern und dies in entsprechenden Rechtsvorschriften zu verankern, sodass die Massentierhaltung nicht mehr mit lukrativen Förderungen rechnen kann. Außerdem soll das Abschneiden („Kupieren“) von Schwänzen und Schnäbeln verboten werden. Ein weiterer Punkt: Der Schutz der Tiere im Land Brandenburg soll durch die Berufung eines Landestierschutzbeauftragten gestärkt werden.
Um die Bevölkerung von Falkensee auf die Volksinitiative hinzuweisen, hat Dr. med. Knut Horst (www.praxis-horst.de, Hausarzt aus Dallgow-Döberitz) am 15. Juli zu einer eindrucksvollen Demonstration vor dem Ladengeschäft der biofreunde in Falkensee geladen. Verkleidet als Huhn, Gans und Schweinchen forderte der Aktionstrupp lautstark: „Wir wollen artgerecht gehalten werden“. Ein beschriftetes Gitter auf dem Trottoir zeigte passend dazu, wie wenig Quadratmeter Platz den Tieren in der Massenhaltung zusteht. Also: Wer der Meinung ist, dass es wichtig ist, sich der Massentierhaltung in den Weg zu stellen, sollte den Weg ins Bürgeramt antreten und unterschreiben. (Foto/Text: CS)
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