Falkensee: Fasan im Garten

Spatzen, Amseln, Tauben und Krähen entdeckt jeder Hausbesitzer oft in seinem Garten. Aber wie sieht es mit einem Fasan aus? Es gibt im Havelland durchaus eine solide Population der großen Hühnervögel. Grenzt der eigene Garten an eine offene Wiese mit vielen Versteckmöglichkeiten im Unterholz, so kann es durchaus passieren, dass die großen Vögel regelmäßig beim täglichen Abschreiten ihres Territoriums über die eigene Scholle staksen.
Der Fasan (Phasianus colchicus) stammt ursprünglich aus Asien. Er wurde extra für die Jagd nach Europa gebracht und ist hier in halboffenen Landschaften durchaus heimisch geworden. Einen großen Bestand gibt es etwa auf den Nordseeinseln.
Bei den Fasanen ist das Männchen der absolute Hingucker. Es weist einen leuchtend rot und blau gefärbten Kopf, ein weithin sichtbares braunes Federkleid und überaus lange Schwanzfedern auf. Dagegen zeigt das Weibchen fast schon eine Art unauffällige Tarnfärbung.
Zur Brutzeit lebt der Hahn gleich mit mehreren Hennen zusammen, er hält sich also einen Harem. Sein Revier schreitet er täglich ab, um nach dem Rechten zu sehen. Ein hühnerartiges Gockeln ist zur Paarungszeit über große Entfernungen zu vernehmen. Sind alle Hennen zwischen März und Juni befruchtet und mit dem Brüten beschäftigt, verliert das Männchen das Interesse an ihnen – und an seinem Revier.
Die Hennen legen zwischen acht und zwölf Eier. Fasane sind Nestflüchter und folgen der Henne schon kurz nach dem Schlüpfen überall hin.
Füchse, Katzen und Hunde sind die erklärten Feinde des Fasans, gefährlich werden ihnen auch Greifvögel und Krähen. Die Sterblichkeit bei den Fasanen ist sehr hoch, die meisten Hähne überleben kaum ihr zweites Jahr. So bestehen Populationen immer nur aus wenigen Jahrgängen – und können entsprechend schnell aussterben.
Der Fasan ernährt sich von Samen und Beeren, er knabbert aber auch an Trieben und frisst Wurzeln. Insekten, Schnecken, Würmer und andere Kleintiere werden ebenfalls gern vertilgt. Einschlägige Berichte weisen darauf hin, dass der Fasan ganze Kartoffelfelder vom Kartoffelkäfer befreien kann.
Der Fasan ist meist zu Fuß unterwegs, er kann aber auch kurze Strecken fliegen. Wird er in seinem Lebensraum aufgeschreckt, flattert er meist aufgeregt in den nächsten Baum. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).
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