Erlaubter Genuss? Ein Cannabis Social Club entsteht in Finkenkrug!
Noch ringt Deutschland um die Frage, ob es bald legal sein wird, Hanf anzubauen und zu konsumieren. Acht Freunde in Falkensee bereiten sich bereits auf eine Rauch-vernebelte Zukunft vor. Sie haben den Cannabis Social Club “Genusshanf Falkensee” gegründet. Wenn die Gesetzeslage es erlaubt, möchte der Verein noch in diesem Jahr damit beginnen, eigene Hanfpflanzen anzubauen. Die Marihuana-Plantage soll in Finkenkrug entstehen.
Frank Höftmann (47) gehört zu den acht Gründungsmitgliedern des Vereins “Genusshanf Falkensee i.G. (e.V.)”. Er erklärt: “Die Ampel hat die Legalisierung von Marihuana in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Da ist bei uns die Idee aufgekommen, einen eigenen Cannabis Social Club (www.genusshanffalkensee.de) zu gründen. In Bezug auf die Vereinsführung bringen wir eine breite Expertise mit. Wir sind alles Havelländer um die 50 Jahre, die beruflich vom Banker bis hin zum Sozialpädagogen alle Sparten abdecken.”
Wenn alles nach Plan läuft und der Bundesrat allen Eingaben zustimmt, dürften Marihuana-Vereine ab dem 1. Juli ihre gärtnerische Arbeit aufnehmen. Frank Höftmann, der in Staaken geboren wurde und in Falkensee aufgewachsen ist: “Aus diesem Grund wird der Anbau von Hanf-Pflanzen im Freien in diesem Jahr auf keinen Fall mehr funktionieren. Wir planen deswegen zunächst eine Indoor-Pflanzanlage. Ein passendes Gebäude haben wir bereits gefunden – in Finkenkrug.”
Der Verein wurde am 23. September gegründet. Frank Höftmann: “Wir wollen Nägel mit Köpfen machen. Wir sind gut organisiert und werden am Anfang etwa 15.000 Euro investieren, um die gesamte Indoor-Anlage zum Laufen zu bringen. Wir suchen nun noch einen Lüftungstechniker, der uns dabei hilft, die Luftfeuchtigkeit in der Anlage zu regulieren. Denn der größte Feind eines solchen Anbaus ist immer der Schimmel.”
Das Ziel des Vereins ist es, Marihuana-Blüten mit THC-Wirkung zu ernten, die dann selbst legal konsumiert werden dürfen. Frank Höftmann: “Die Bestimmungen sind so, dass ausschließlich Vereinsmitglieder das selbst aufgezogene Marihuana konsumieren dürfen. Der Konsum muss wenigstens 100 Meter vom Ort der Herstellung entfernt stattfinden. Und als Verein sind wir natürlich gemeinnützig orientiert. Wir geben demnach die Blüten zum Selbstkostenpreis und ohne Gewinnorientierung ab. Das dürfte in etwa dem aktuellen Straßenpreis entsprechen.”
Dem Verein ist es wichtig, das “Dope” rein, ohne Schadstoffe und ohne Pflanzenschutzgifte herzustellen. Frank Höftmann: “Wir haben dafür einen eigenen Anbaurat mit einem Anbauratsvorsitzenden. Wir werden beim Anbau mit uralten Klassikern beginnen – und zwar mit Strains wie G13 oder Northern Light. Für uns ist das im Grunde genommen wie ein eigener Weinberg mit verschiedenen Rebsorten.”
Sollte die Legalisierung kommen, so dürften Vereinsmitglieder ab 21 Jahren 50 Gramm Marihuana zum Selbstverbrauch einkaufen. “Heranwachsende” nach dem Cannabisgesetz wären 18- bis 21-jährige. Diese dürfen nur 30 Gramm Marihuana mit einem maximalen THC-Gehalt von zehn Prozent anschaffen. Frank Höftmann: “Wir möchten den Prozess der Legalisierung positiv begleiten und suchen weitere Vereinsmitglieder.” (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 216 (3/2024).
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