Scheibe-Kolumne: Spuk im Wald
Das BB-Radio geht zurzeit einem Phänomen auf den Grund, das direkt in der Nachbarschaft angesiedelt ist: dem Licht von Brieselang. Nächtlicher Spuk im Wald? Da müssen wir unbedingt mitmischen! Schließlich ist das nächtliche Leuchten bereits seit vielen Jahren bekannt.
Paranormale Phänomene haben mich schon immer interessiert. Schon als Kind habe ich alle „Fachbücher“ über Poltergeister, Telepathie und Spukgeschichten gelesen. Da brachte es natürlich eine Saite zum Klingen, als das BB-Radio sehr spektakulär dem „Licht von Brieselang“ nachforschte. Schnell setzte ich mich an den Rechner und forschte im Web nach dem Geisterlicht aus der direkten Nachbarschaft. Tatsächlich gehen die ersten Artikel über das geheimnisvolle Licht im Brieselanger Wald bereits auf 1986 zurück, als die MAZ berichtete. Seitdem haben viele Menschen im nächtlichen Wald ein Licht gesehen. Das bewegte sich mal auf sie zu, mal von ihnen weg. Mal war es klein, mal groß, mal weiß, mal bunt. Nur fotografieren ließ es sich nie.
Früher, vor dem Mauerfall, flüsterten sich die Brieselanger zu, dass die Russen wohl geheime Experimente in Bunkern unter dem Waldboden veranstalteten. Da würden Gase aus dem Boden aufsteigen, die sich nachts entzünden und für das Leuchten sorgen. Nach dem Mauerfall sind die Russen keine gute Story mehr. Seitdem ist die Rede vom Geist eines ermordeten Mädchen, das nachts als Licht durch die Bäume irrlichtet. An der Farbe des Lichtes könne man sogar die Stimmung des Mädchens ablesen. Oft erzählt wird auch die Geschichte von einem wahnsinnigen Brieselanger, der aus der Irrenanstalt geflohen ist und nun als „Der Leuchter“ durch die Wälder irrt. Eine echte Horrorvariante gibt es auch. Ein Dämon soll durch den Wald geistern und Opfer suchen. Von denen bleibt dann nur noch die Haut zurück, die an die Äste der Bäume gehängt wird. Wuhah – gruselig!
Der Hype um das Brieselanger Licht ging streckenweise so weit, dass der Wald Schaden genommen hat – zu viele Menschen haben sich nachts in den Forst aufgemacht, um mit tränenden Augen bis zum Morgengrauen ins Dunkel zu starren – immer in der Hoffnung, dass da mehr aus dem Gebüsch hervorkommt als ein Pulk Wildschweine. Selbst beim Förster sollen die Grusel-Touristen schon nachts geklingelt haben – vielleicht, um sich eine Taschenlampe zu borgen? Denn böse Stimmen sagen, das Licht kommt von all den Touris, die sich gegenseitig ihre Taschenlampen vor die Nase halten. Ermittler, die mit ihren Theorien lieber im Diesseits bleiben, führen auch Glühwürmchen und fluoreszierende Baumpilze an. Ich wundere mich, dass noch niemand über Kugelblitze spekuliert hat. Das wäre doch auch eine Theorie. Und ich frage mich: Gibt es auch aus Falkensee echte Spukgeschichten? (cs)
Infos: www.guenter.alien.de/blog und www.bbradio.de/programm/aktionen/127252/
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