Brieselang: Karriere machen bei Amazon
Ali Türk (36) hat 2003 bei Amazon angefangen – als Weihnachtsaushilfe. Er sagt: „Schon ein Jahr nach meinem Start als Aushilfe im Wareneingang hat Amazon mir einen unbefristeten Vertrag angeboten. Noch im selben Jahr habe ich ein duales Bachelorstudium aufgenommen – und es als Diplom-Logistiker abgeschlossen.
Ich wurde danach als Gruppenleiter im Wareneingang eingesetzt. Anschließend habe ich die Rolle des Prozessmanagers im Inbound übernommen. Ab Oktober 2008 war ich drei Jahre lang als Area Manager tätig. Im Juni 2011 wurde ich zum Operations Manager befördert. Seit Juli 2013 bin ich am Standort Brieselang als Senior Manager Operations für das Change Management verantwortlich. Hier kümmere ich mich zusammen mit den Mitarbeitern um die Verbesserung von Abläufen, die schlussendlich die Produktivität und die Sicherheit am Arbeitsplatz steigern.“
Was diese Vita zeigt: Mit Fleiß, Ehrgeiz, Arbeitsbereitschaft und dem Blick für die nächsthöhere Position im Unternehmen ist es gerade auch heute noch möglich, Karriere zu machen. Ali Türk: „Überall in Deutschland fehlt es an Personal. Noch nie waren die Chancen besser und noch nie war es einfacher, in einen Beruf einzusteigen, um sich dann im Unternehmen weiter und weiter zu verbessern. Wichtig ist nur, selbst dafür den Grundstein zu legen, damit sich die eigene Marktposition verbessert. Das gelingt über Leistung, aber auch über Fortbildungen und neu erworbene Qualifikationen. Amazon übernimmt schon ab zwei Jahren Betriebszugehörigkeit die Kosten für eine Weiterbildung. So kann man etwa bei der DEKRA einen LKW-Führerschein erwerben.“
Was Ali Tuerk kritisiert, ist die falsche Einstellung vieler junger Leute bei der ersten Bewerbung: „Viele junge Leute haben so viel Zeit in der digitalen Welt verbracht, dass sie den Kontakt zur Wirklichkeit verloren haben. In den Vorstellungsgesprächen können sie mir kaum in die Augen sehen und tun sich schwer damit, sich in der realen Welt zu artikulieren. Ihnen fehlen auch oft die ‚soft skills‘, die für eine echte Zusammenarbeit im Team wichtig sind. Und sie geben sich schnell mit ihrem Job und dem aktuellen Einkommen zufrieden, passen ihr Leben daran an und streben nicht mehr nach Höherem.“
Was gegen diese Mentalität hilft: Jobben. Ali Tuerk: „Ich habe in meiner Jugend Zeitungen verteilt, habe bei McDonalds gearbeitet, war als Gebäudereiniger unterwegs und habe gekellnert. Das schult schon in der Schulzeit den Blick fürs wahre Leben, macht einem den wahren Wert des Geldes klar, schärft die ‚soft skills‘ und sorgt schon früh dafür, dass man sein eigenes Geld hat – und nicht andere danach fragen muss.“ Und noch eins sei wichtig: „Vorbilder. Wer es geschafft hat, einen steinigen Weg zu gehen, um am Ende den Erfolg zu genießen, der ermutigt stets auch andere, es ihm gleichzutun.“
Ali Tuerk würde sich auch wünschen, dass sich die Schulen noch aktiver um das Thema Berufswahl kümmern würden. Denn viele Schüler hätten nach ihrem Abschluss nicht auch nur ansatzweise eine Ahnung davon, was sie im Anschluss an ihre Schulzeit einmal werden wollen. Aber auch die Unternehmen sieht er in der Pflicht: „Viele Firmen finden oft nicht mehr die richtige Kommunikation mit den Jugendlichen. Respekt muss aber in beiden Richtungen gezeigt werden. Hier müssen Firmen jemanden im Unternehmen finden, der diese besondere Kommunikation beherrscht.“ (Text/Fotos: CS)
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