Wald der Wünsche: Magische Märchen-Show mit ukrainischen Künstlern bei Karls!

Direkt vor Karls Erlebnis-Dorf steht seit kurzem ein großes blau-gelbes Zirkuszelt mitten auf dem sandigen Parkplatz. Hier laden vom 1. Juli bis zum 3. Oktober ukrainische Akrobaten und Künstler, die aufgrund des aktuellen Krieges in ihrer Heimat in Europa gestrandet sind, zu einer magisch-poetischen Show ein. Die Zuschauer werden in den “Wald der Wünsche” entführt – und bekommen ein körperbetontes Märchen präsentiert, bei dem auch Spenden für die Ukraine gesammelt werden.

Annett Simmen ist Gründerin, Art Director und Choreografin des Brandenburger Tanztheaterensembles “VoLA Stage Art”. Sie erzählt: “Bei unserer Arbeit geht es um einen Tanz in der Luft, einen ‘flying dance’. Über unsere Arbeit sind wir bereits seit Jahren sehr eng verbunden mit vielen Akrobaten aus der Ukraine. Als der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, hatten wir also schon Kontakt zu vielen Künstlern. Viele haben mit uns über eine Flucht nach Deutschland gesprochen. Ihre größte Sorge war dabei: Annett, wenn wir nach Deutschland kommen, wird es Arbeit für uns geben? Kannst du etwas tun, damit wir auf eine Bühne kommen? Wir haben darauf reagiert und das Konzept vom ‘Wald der Wünsche’ zusammengestellt. Das haben wir Karls vorgestellt. Robert Dahl persönlich hat sein Go gegeben. Danach sind wir sofort losgerannt, um alles zu organisieren.”

14 Künstler sind für das regionale Projekt zusammengekommen. Einige von ihnen sind direkt aus Kiew angereist, darunter die Sängerin Anna oder das Artistenpärchen Sascha und Katja, die in der Show ein Liebespaar spielen, das erst auseinandergerissen wird und dann wieder zueinander findet.

Annett Simmen: “Wir haben aber auch ukrainische Akrobaten und Künstler ansprechen können, die bereits in Europa gestrandet waren. Es sind aber auch Künstler aus anderen Ländern mit dabei, weil wir etwas für den Austausch der Kulturen unternehmen wollten.”

Im Zelt ist eine magische Kulisse aufgebaut – der “Wald der Wünsche”. Hier strandet der Clown Vitali in seinem skurrilen Wohnmobil – und lernt die Geister des Waldes mit ihren Geschichten kennen. Darunter ist auch der Geist Simon, der die Jahreszeiten verändern kann, sodass sich der Wald erst im Winter und dann im Frühling, Sommer und Herbst präsentiert. Annett Simmen: “Wir haben den Ukrainern ganz genau zugehört und uns von ihren Märchen, ihren Traditionen und ihren Erzählungen inspirieren lassen.”

Das Unterfangen “Wald der Wünsche” kostet in der ganzen Umsetzung sehr viel Geld. Annett Simmen: “Das lohnt sich alles nur, wenn wir sehr lange vor Ort spielen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir vor ausverkauften Rängen auftreten. 600 Menschen passen in unser Zelt.”

Die Show (www.karls.de/show/) findet immer am Donnerstag um 17 Uhr, am Freitag um 16 Uhr, am Samstag um 16 und 19:30 Uhr und am Sonntag um 11 und 16 Uhr statt. Tickets gibt es bereits ab 14,99 Euro, die teuerste Karte kostet 34,99 Euro. Das ist eine einmalige Chance für das Havelland, um extrem hochwertige Acts auf der Bühne für kleines Geld zu sehen. Eine Karte für eine Show wie “Cirque du Soleil” kostet ansonsten leicht ein Vielfaches. Karten können direkt online auf der Homepage gekauft werden. Einen Teil der Einnahmen möchten Karls und “VoLA Stage Art” übrigens für die Ukraine spenden.

Annett Simmen: “Wir waren sehr erfreut und überrascht. Die Akrobaten, die beim ‘Wald der Wünsche’ mitmachen, haben alle ein absolutes Weltniveau – und zeigen auf der Bühne die unbändige Lebensfreude der ukrainischen Kultur. Wir hätten mit den Ideen auch gleich drei Shows ausstatten können. Das ganze Stück kommt übrigens größtenteils ohne Sprache aus.”

Gefragt, worin denn für die Künstler der Unterschied bei der Arbeit in der Ukraine und in Deutschland liegen würde, sagt Sängerin Anna: “In der Bürokratie. In Deutschland gibt es immer neue Formulare und immer noch mehr Unterschriften.” (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 196 (7/2022).