Eiswelt im Karls Erlebnis-Dorf im stetigen Wandel: Metamorphose – Die unendliche Verwandlung
Egal, wie kalt es draußen in Elstal ist, in der Eiswelt von Karls ist es in der Regel immer noch deutlich kälter – hier herrschen kontinuierlich minus acht Grad. Doch trotz der niedrigen Temperatur befindet sich die frostige Eiswelt im stetigen Wandel. An jedem Tag in der Woche sind Eiskünstler aus der ganzen Welt in der Eiswelt zu Gast, um alte Skulpturen abzutragen und das Eis gleich wieder zu verwenden, um neue Kunstwerke zu erschaffen. Frei nach dem Motto “Metamorphose – Die unendliche Verwandlung” lohnt sich so der Besuch immer wieder aufs Neue!
In den vergangenen Jahren wurde die große Eishalle im Karls Erlebnis-Dorf bei Elstal (www.karls.de) immer für einige Wochen zugesperrt. Dann wurde die Kühlung ausgestellt – und die Kunstwerke der “alten” Ausstellung in der Karls Eiswelt schmolzen dahin. Auf diese Weise wurde radikal Platz geschaffen für etwas Neues. Nach der Schmelze reisten stets viele Künstler aus der ganzen Welt ein, um passend zu einem vorgegebenen Motto ihre eiskalten Visionen von beeindruckenden 3D-Sulpturen in Übergröße in die Tat umzusetzen. Im Anschluss an diese Vorbereitungszeit konnte so Jahr für Jahr eine neue Eiswelt eröffnet werden.
Othmar Schiffer-Belz (76) ist von Anfang an der Künstlerische Leiter der Eis-Ausstellungen bei Karls. Er erklärt den Wandel, der sich in der Eiswelt bereits vollzogen hat: “Ich laufe selbst immer wieder sehr gern selbst durch die Eiswelt, um den Besuchern über die Schulter zu schauen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dabei sind mir zwei Dinge zugetragen worden. Die Besucher finden es schade, wenn sie Karls besuchen und dann die Eiswelt nicht sehen können, weil sie gerade im Wandel ist und die Türen verschlossen bleiben. Und dann sagen sie, dass sie den Künstlern so gern bei ihrer Arbeit zuschauen würden.”
Aus diesem Grund wurde bereits im vergangenen Jahr das Motto “Metamorphose – Die unendliche Verwandlung” ausgegeben. Othmar Schiffer-Belz: “Das bedeutet, dass es inzwischen keine Schließzeit der Eiswelt mehr gibt. Sie bleibt das ganze Jahr über geöffnet, sodass sie ständig besucht werden kann. Zugleich wird sie im laufenden Betrieb umgebaut. Wir haben nun ständig einige Künstler bei uns zu Besuch, die alte Skulpturen umbauen oder sie zerlegen, um an ihrer Stelle Neues zu erschaffen.”
Konnte man in der letzten regulären Eiswelt noch Märchenszenen aus Eis bestaunen, so gibt es inzwischen keine thematische Vorgabe mehr, die zu befolgen ist. Die Künstler dürfen sich frei austoben. Von akrobatischen Zirkusszenen bis hin zu einem frostigen Graf Dracula ist nun alles möglich. In der gesamten Eiswelt sind auf diese Weise ständig über zwanzig eisige 3D-Szenen zu sehen, die sich im farbigen Licht der Strahler in wirkliche Sehenswürdigkeiten verwandeln.
Othmar Schiffer-Belz: “Unsere Fans, die die Eiswelt regelmäßig besuchen, sind wirklich überrascht und erstaunt, wie schnell sich die Eiswelt bei Karls verändert. Gerade erst war das mongolische Künstlerduo Bataar und Solongo bei uns zu Besuch, um eine neue Rutsche aus farbigem Eis zu errichten. Über die Feiertage hatten wir die international renommierten Künstler Shinichi Sawamura aus Japan und John Yong Chong Ming aus Malaysia bei uns zu Gast, die ganz neue Eisskulpturen umgesetzt haben. Die Künstler arbeiten bei minus acht Grad in der Halle – man kann ihnen live dabei zuschauen, wie sie ihre Visionen umsetzen. Das ist so, als würde man in ihr Atelier hineinschauen. Um die Temperaturen muss man sich dabei nicht sorgen, die Kälte ist keine Herausforderung für unsere Eiskünstler, die in der Regel als Bildhauer arbeiten. Shinichi Sawamura kam so etwa gerade aus Kanada zu uns – drüben hat er sogar bei minus 37 Grad gearbeitet.”
Über das Jahr wirken auf diese Weise knapp 30 Künstler aus gut einem Dutzend Ländern in Elstal. Othmar Schiffer-Belz: “Wir sind Europas größter Eisskulptur-Aussteller. Und unsere Ausstellung hat nicht nur für ein paar Tage oder Wochen Bestand, sondern lässt sich dauerhaft besuchen. Unsere Eiswelt ist in der Szene sehr angesehen und beliebt. Aus diesem Grund gelingt es uns auch immer wieder, die besten Eiskünstler für uns zu gewinnen. Da sind viele ausgezeichnete Weltmeister mit dabei. Für uns und sie ist das eine Win-Win-Situation: Die Künstler können sich bei uns präsentieren und die Bilder ihrer Kunstwerke gehen um die Welt. Noch besser: Unsere Besucher sind die Sponsoren, die die Kunst mit ihren Eintrittsgeldern bezahlen.”
Viele Besucher glauben, dass die Skulpturen aus dem Computer oder dem 3D-Drucker kommen, aber das ist nicht der Fall. Othmar Schiffer-Belz: “Die Künstler bewerben sich in der Regel mit einer handgemalten Skizze bei uns. Kommen wir zusammen, so entsteht das fertige Werk bei uns ohne weitere technische Hilfsmittel – einfach nur mit einem Eisblock und den passenden Werkzeugen. Alle Skulpturen, die in der Eiswelt stehen, sind damit einzigartige Unikate.”
Das neue Eiswelt-Konzept mit der Metamorphose zeitigt noch einen positiven Nebeneffekt – es ist auch sehr nachhaltig. Das einmal erzeugte Eis – 2.000 Blöcke Eis mit etwa 300 Tonnen Gewicht sind in der Ausstellung verbaut – kann ganz leicht wiederverwendet werden, etwa als Crushed Eis für den Boden oder als Schnee für die Schneefiguren.
Othmar Schiffer-Belz: “Der Wandel in der Eiswelt ist wichtig, unsere Eisfiguren halten nicht für immer. Gerade die filigranen Formen schmelzen mit den Monaten langsam weg, sodass sie erneuert werden müssen. Konstant ist bei Karls nur der Wandel.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 214 (1/2024).
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