Saft aus der Dose: Zehn Ladestationen für E-Autos in Falkensee geplant!
In der Falkenseer Karl-Marx-Straße schräg gegenüber vom Capitol ist ein neuer P+R-Parkplatz für die Pendler entstanden. Hier nahm Bürgermeister Heiko Richter am 13. Februar eine neue Ladestation mit zwei Ladepunkten in Betrieb. E-Autos können in der Gartenstadt nun an einem weiteren Standort mit frischem Strom aufgetankt werden. Die Stadt Falkensee plant im Schulterschluss mit der Firma Ubitricity insgesamt zehn Ladestationen – fünf sind bereits im Betrieb.
Am 13. Februar um 13 Uhr nahm Falkensees Bürgermeister Heiko Richter auf dem P+R-Parkplatz in der Karl-Marx-Straße das Ladekabel der neu aufgestellte Ladesäule in die Hand – und freute sich: “Ich bin total geladen”.
Zusammen mit Babett Ullrich von der Falkenseer Wirtschaftsförderung, mehreren Mitarbeitern aus der Stadt und mit Repräsentanten der zuständigen Firma Ubitricity wurde die neu aufgestellte Ladesäule zum Aufladen von E-Autos in Betrieb genommen. Das ergibt Sinn; der Ausbau ist bitter nötig. Laut Auskunft vom Landkreis Havelland sind inzwischen 889 reine E-Fahrzeuge in Falkensee zugelassen, Hybride bereits ausgenommen. Die Elektromobilität ist damit ganz klar in der Gartenstadt angekommen. Und verlangt nach Ladepunkten.
Ziel ist es natürlich, die E-Mobilität weiter nach Kräften zu fördern. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Falkenseer ein elektrisch angetriebenes Auto zugelegt. Zum einen, weil das elektrische Fahren viel Spaß macht. Zum anderen aber auch, um die inzwischen versiegte Förderung mitzunehmen und weil es sich anbietet, im eigenen Carport neben dem Haus auch noch eine Wallbox zu installieren, an der sich das Auto über Nacht wieder aufladen lässt.
Aber nicht jeder Falkenseer mit E-Auto-Wunsch hat die Chance, sich eine eigene Wallbox einzurichten. Um die Gartenstadt mit noch mehr Lademöglichkeiten auszustatten, hat die Stadt Falkensee bereits vor anderthalb Jahren entschieden, die lokale Ladeinfrastruktur weiter auszubauen. Im Rahmen einer Ausschreibung wurde ein Partner gesucht, um zehn geplante Ladesäulen “aus öffentlicher Hand” in Falkensee in Betrieb zu nehmen. Sie ergänzen die gewerblichen Ladepunkte, die es bereits gibt – etwa auf dem Parkplatz vom Hellweg Baumarkt oder direkt vor dem Rathaus.
Am Ende hat Ubitricity den Auftrag bekommen, sich um die neuen Ladesäulen zu kümmern. Die Tochtergesellschaft der Shell Gruppe hat Erfahrung – und in Berlin bereits 826 öffentliche AC-Laternenladepunkte installiert. Das Unternehmen plant nun, noch einmal mehr als hundert weitere AC-Normalladestationen in der Hauptstadt aufzustellen.
David Heinz von Ubitricity: “Berlin hört zwar an einer Grenze auf, aber die Lebensrealität der Menschen geht ja über diese Grenze hinaus.”
Aus diesem Grund hat das Berliner Unternehmen Ubitricity bereits viele AC-Normalladepunkte in den Ringstädten Zossen und Hennigsdorf aufgestellt und in Betrieb genommen. Nun ist Falkensee an der Reihe. Von den geplanten zehn Ladesäulen lassen sich fünf bereits benutzen – und zwar an diesen Standorten im Falkenseer Stadtgebiet:
◊ Adlerstraße 50
◊ Berliner Straße 36
◊ Hansastraße 8
◊ Karl-Marx-Straße P+R
◊ Poststraße 31 (Parkplatz Bürgeramt)
Als nächstes geht eine Ladesäule an der Bahnhofstraße vor dem Gutspark in Betrieb, die bereits aufgestellt ist. Anfang März folgt eine weitere Säule in der Potsdamer Straße 15. Weitere Säulen enstehen an der neuen Stadthalle auf dem P+R-Parkplatz in der Scharenbergstraße und in den kommenden Monaten in der Seegefelder Straße auf dem P+R-Parkplatz neben dem Hallenbad.
Für die zehn neuen Säulen, die nun im Stadtgebiet Falkensee entstehen, erhält die Stadt sogenannte Konzessionen, also regelmäßige Gebühren. Geld wird damit allerdings zunächst noch keins verdient. Babett Ullrich von der Wirtschaftsförderung der Stadt Falkensee: “Diese Konzessionen werden nicht kostendeckend sein”
Die Stadt Falkensee fördert die Elektromobilität nämlich mit insgesamt 135.000 Euro, die für die Maßnahme aufgewendet werden.
20 Ladepunkte: Normallader mit jeweils 22 kWh
Für die Autofahrer, die bereits elektrisch unterwegs sind, sind natürlich ganz andere Fragen von Bedeutung. Vor allem – wie viel “Power” haben die neuen Ladesäulen eigentlich?
Nun, jede Ladestation hat zwei Ladepunkte, sodass zwei Autos gleichzeitig mit Strom “betankt” werden können. Es handelt sich dabei um Normallader mit jeweils bis zu 22 kWh Leistung. Eine klassische Wallbox bringt es auf 11 kWh Leistung. Das bedeutet, dass man “unterwegs” etwas schneller laden kann als Zuhause, bei weitem aber nicht so schnell wie etwa an einem der Schnellader an der Autobahn, der es auf bis zu 300 kWh bringen kann. Aus diesem Grund stehen die Ladesäulen auch stets in einer Parkzone, in der man während des Ladevorgangs bis zu vier Stunden stehenbleiben darf.
Bei der Ladesäule am Capitol lohnt sich das Nachladen so etwa während eines Einkaufs bei PENNY oder während eines Tanzkurses im Capitol. In der Bahnhofstraße könnte man während des Ladevorgangs einen Arztbesuch wahrnehmen, im Coronita essen gehen oder durch den Gutspark schlendern.
Die neuen Strom-Tankstellen werden in den verschiedenen Mobility-Apps angezeigt und können so auch gezielt angesteuert werden. Am einfachsten ist es natürlich, wenn der Autofahrer bereits über eine eigene “Ladekarte” verfügt. Dann reicht es aus, die Karte vorzuhalten, um den Ladevorgang freizuschalten. Alternativ kann auch ein QR-Code an der Säule abfotografiert werden, um sich zu verbinden. In diesem Fall würde der Kunde seinen Strom per Kreditkarte oder mit Google/Apple Pay bezahlen.
In den mobilen Apps wird angegeben, dass an den Säulen “ab 50 Cent” pro AC kWh berechnet werden. Hinzu kommen Blockiergebühren, wenn man länger als 240 Minuten (= vier Stunden) an der Säule hängt. Die Blockiergebühren betragen zehn Cent pro Minute, maximal aber 12 Euro.
Bürgermeister Heiko Richter fährt selbst noch kein E-Auto, sagt aber: “Die Fahrzeugflotte der Stadt wird nach und nach auf E-Mobilität umgestellt. Zurzeit haben wir bereits zehn E-Fahrzeuge, vier weitere kommen in Kürze noch dazu.” (Recherche: Sonja Schröder / Text: CS / Fotos: Sonja Schröder)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 216 (3/2024).
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