Wer ist Luz Long? 1. Spatenstich zur G.O.L.D. Luz-Long-Anlage in Elstal!
Im Olympischen Dorf Elstal sind viele neue Wohnungen entstanden – in einem einzigartig historischen Umfeld. Der Projektentwickler und Investor terraplan hat von 2018 bis 2022 den ersten Bauabschnitt für die “G.O.L.D. Gartenstadt Olympisches Dorf von 1936” abgeschlossen – hier sind bereits Mieter in die neuen Wohnungen eingezogen. Nun geht es weiter. Am 26. Oktober kam es zum ersten Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt. In den ehemaligen Blockbauten der sowjetischen Armee entstehen über 300 weitere Wohnungen.
Wohnen an einem Ort, der in den Geschichtsbüchern steht. Möglich macht dies der Projektentwickler und Investor terraplan (www.terraplan.de). Das Nürnberger Unternehmen hat das lange Jahre über brachliegende Gelände in Elstal, auf dem 1936 einmal die männlichen Teilnehmer für die Olympischen Sommerspiele in Berlin gewohnt haben, saniert und u.a. das “Speisehaus der Nationen” bewohnbar gemacht.
Das gesamte Bauprojekt von terraplan firmiert unter dem Namen der “G.O.L.D. Gartenstadt Olympisches Dorf von 1936” (https://gold1936.berlin/). Der erste Bauabschnitt von 2018 bis 2022 umfasste das “Speisehaus der Nationen”, das Haus Central sowie dem Inneren und Grünen Ring mit zum Teil neu gebauten Häusern. Terraplan hat sich dabei auch um die Infrastruktur gekümmert und das Straßennetz geschaffen, über das die bereits eingezogenen neuen Bewohner das Wohnviertel verlassen und auch wieder ansteuern können. Inzwischen gilt das seit September 2020 bewohnte Olympische Dorf als äußerst begehrte Adresse. Und die Nachfrage nach Wohnraum im Speckgürtel von Berlin reißt weiterhin nicht ab.
Aus diesem Grund geht es nach drei Jahren Planungen, Abstimmungen und Vorbereitungen nun los mit dem zweiten Bauabschnitt vor Ort. Dabei dreht sich alles um die sogenannte Luz-Long-Anlage.
Wo kommt der Name her? Luz Long, das war der deutsche Weitspringer Carl Ludwig Hermann (1913 bis 1943).1936 holte er bei den Olympischen Spielen in Berlin die Silbermedaille – und zwar direkt hinter dem mehrfachen amerikanischen Olympiasieger Jesse Owens. Im Olympischen Dorf war ja bereits eine Sportlerbaracke nach Jesse Owens benannt worden. Beide Sportler sollen sich während des Berliner Wettkampfes angefreundet haben. So kommt es, dass nun auch “Luz Long” im Olympischen Dorf eine ganz spezielle Würdigung erfährt.
Im zweiten Bauabschnitt geht es aber nicht mehr um eine Sanierung der klassischen Gebäude, die für die Olympischen Spiele gebaut worden waren. Stattdessen werden nun die Plattenbauten saniert, die zu Zeiten der DDR 1967 errichtet und dann von der sowjetischen Armee verwendet wurden (bis auf zwei, die abgerissen wurden). Die Häuser stammen also aus einer ganz anderen Zeit, haben aber ebenfalls eine historische Relevanz. Holger Schreiber, Bürgermeister von Wustermark: “Hier kommt das Motto ‘Erhalten und Gestalten’ zum Einsatz. Bis 1990 waren hier einmal 20.000 Soldaten und Offiziere untergebracht. Das gehört zur Geschichte von Elstal mit dazu. Ich bin froh, dass dieser Teil der Historie erhalten wird. So wird auch dieser geschichtliche Abschnitt gewürdigt. Hinzu kommt, dass so viel ‘graue’ Energie in den Gebäuden steckt, dass es auch vom Umweltgedanken und von der Nachhaltigkeit her wichtig ist, das zu erhalten.”
Mit dem Spatenstich am 26. Oktober, an dem auch Landrat Roger Lewandowski beteiligt war, beginnen nun die Erd- und Abbrucharbeiten vor Ort. Auf dem Gelände mit den alten Plattenbauten sollen nun nach und nach elf Mehrfamilienhäuser mit mehr als 300 Suiten, Penthouses, geförderten Sozialwohnungen und sogar Gewerberäumen entstehen.
Erik Roßnagel, Geschäftsführer von terraplan: “Wir setzen unsere Erfolgsgeschichte vor Ort fort und hoffen, mit dem zweiten Bauabschnitt bis Ende 2027 fertig zu sein.”
Die alten monotonen Plattenbauten sollen sich nun zu dynamischen Wohnhäusern wandeln, bei denen die Fassade abwechselnd vor- und zurückspringt und die durch ein aufgesetztes Staffelgeschoss sogar noch mehr Platz bieten werden als vorher. Farbliche Absetzungen und die Begrünung ausgewählter Fassaden sollen das Erscheinungsbild weiter auflockern. Jede einzelne Wohnung im zweiten Bauabschnitt soll übrigens entweder eine Terrasse, einen Balkon, eine Loggia oder eine Dachterrasse erhalten.
Erik Roßnagel: “Das neue Herzstück im zweiten Bauabschnitt wird eine autofreie grüne Mitte mit dem Robert-Worst-Sportpfad und einem Spielplatz sein.”
Wie bereits beim ersten Bauabschnitt wird terraplan die einzelnen Wohnungen fertigstellen, um diese dann an Investoren zu verkaufen, die sie im nächsten Schritt an Mieter weitergeben. Während eine Baugenehmigung bislang nur für die Häuser “Luz 1” und “Luz 2” vorliegt, wurden dennoch bereits zu diesem frühen Termin die Hälfte aller geplanten Wohnungen verkauft.
In “Luz 1” und “Luz 2” werden übrigens eine Gewerbeeinheit und 55 Wohnungen zu finden sein. Zum Konzept von terraplan gehört es schon seit dem ersten Bauabschnitt dazu, Wohnungen unterschiedlicher Größe anzubieten, sodass später problemlos gleichermaßen junge Erwachsene, Familien mit Kindern, aber auch Senioren einziehen können. Nur so bildet sich ein Kiez mit Bewohnern aus jeder Alters- und Einkommensstruktur aus. Die Wohnungen haben deswegen zwei bis vier Zimmer und sind 54 bis 118 Quadratmeter groß. (Text/Fotos: CS, Luftbild: Sebastian Kelm, Visualisierungen: archlab für terraplan Baudenkmalsanierungsgesellschaft)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 213 (12/2023).
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