Amtseid für Kathrin Neumann: Brieselangs neue Bürgermeisterin ohne Schonfrist!
Kathrin Neumann ist die neue Bürgermeisterin von Brieselang. Die Amtsgeschäfte hat sie bereits am 10. Oktober übernommen. Ihren Amtseid konnte sie aber erst am 10. November leisten. Eine Eingewöhnungsphase darf Kathrin Neumann nicht für sich beanspruchen. In Brieselang sind Probleme zu lösen, die keinen weiteren Aufschub dulden. Immerhin war noch Zeit für eine feierliche Amtseinführung in der Aula der Robinson-Grundschule.
Brieselang ist eine prosperierende Gemeinde im Havelland. Über 13.000 Menschen leben hier vor allem im kleinen Einfamilienhäuschen mit Garten.
Die Führung der Gemeinde kam zuletzt etwas ins Schlingern. Die Bevölkerung entschied sich mit einem Bürgerentscheid dafür, den amtierenden Bürgermeister seines Amtes zu entheben. In der darauf folgenden Neuwahl konnte die parteilose Kathrin Neumann die meisten Stimmen der Brieselanger auf sich vereinen.
Nachdem sie bereits im Oktober die Führung der Verwaltung übernommen hatte, konnte nun am 10. November der feierliche Akt nachgeholt werden. Über einhundert geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und den Vereinen waren dabei, als Kathrin Neumann vor Thomas Vogel als Vorsitzenden der Gemeindevertretung die Hand hob und den Amtseid ablegte.
Thomas Vogel: “Zwei Amtseinführungen in einer Legislaturperiode, das ist schon etwas sehr Ungewöhnliches. Brieselang steht jetzt vor vielen Herausforderungen.” Er sprach auch das zuletzt sehr zerrüttete Verhältnis zwischen dem abgewählten Bürgermeister und der Gemeindevertretung an: “Lassen Sie uns zu einem freundlich-sachlichen Miteinander zurückkehren. Wir sollten nicht nur an einem Strang ziehen, sondern möglichst auch an der gleichen Seite des Strangs.”
Der neuen Bürgermeisterin war klar, dass viele große Aufgaben auf sie warten: “Die üblichen einhundert Tage zur Einarbeitung gibt es für mich nicht.”
Tatsächlich baut Brieselang gerade eine Gesamtschule, deren explodierende Kosten die Gemeindekasse über Gebühr fordern werden. Auch der Bau der Kita in der Gottlieb-Daimler-Straße, der weitere Ausbau der Anliegerstraßen, die Sanierung eines vernachlässigten Grabensystems und der Bau fehlender Geh- und Radwege stehen auf der Agenda, von einer dringenden Strukturgebung für das Gewerbegebiet ganz abgesehen. Aber, so Kathrin Neumann: “Wir werden bald Entscheidungen treffen.” Dass dabei auch Entscheidungen zu erwarten sind, “die weh tun”, darauf stimmte die neue Bürgermeisterin die Anwesenden ebenfalls ein.
In ihrer Rede reichte Bürgermeisterin Kathrin Neumann der Gemeindevertretung, der Wirtschaft und den Vereinen die Hand und versprach ein vertrauensvolles Miteinander. Sie sagte aber auch allen verfassungsfeindlichen Elementen den Kampf an: “Wir stehen alle in der Verantwortung, die demokratischen Grundwerte zu verteidigen – und das jeden Tag aufs Neue.”
Die Amtseinführung der neuen Verwaltungs-Chefin fand in einem feierlichen Umfeld statt. Speziell auf den Wunsch von Kathrin Neumann sorgte der Chor der Volkssolidarität Brieselang für den musikalischen Rahmen, sogar österreichische Glocken kamen zum Einsatz.
Zu den geladenen Gästen gehörten auch Brandenburgs Ministerin Ursula Nonnemacher, Bodo Oehme als Bürgermeister von Schönwalde-Glien und Michael Koch als Dezernent vom Landkreis Havelland. Er machte ihr auch den kommunikativen Aspekt bei der Arbeit als Bürgermeisterin schmackhaft: “Es ist eine tolle Seite der Kommunalpolitik, wenn man in einen Supermarkt geht, die Bürger trifft und unter einer Stunde Gespräche nicht mehr herauskommt.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 213 (12/2023).
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