Im Nauener Forst: Havelbus pflanzt 2.085 Bäume!
Unsere Wälder sind in keinem guten Zustand, der Klimawandel macht den Bäumen sehr zu schaffen. Havelbus hilft – und hat im November 2.085 neue Bäumchen im Stadtforst Nauen in die Erde gebracht. Dabei haben die Mitarbeiter selbst Hand angelegt und zur Schaufel gegriffen. Das ist das sichtbare Ergebnis der an das Deutschland-Ticket gekoppelten Aktion “Wir pflanzen für Sie ein Bäumchen”.
Im Frühjahr kam das Deutschland-Ticket auf den Markt. Für 49 Euro im Monat können die Ticketbesitzer alle Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs nutzen. Dazu zählen natürlich auch die Busse von Havelbus.
Das Unternehmen hatte im Frühjahr eine ganz besondere Aktion unter allen Kunden ausgelobt. Im Rahmen von “Wir pflanzen für Sie ein Bäumchen” hat Havelbus versprochen: Für jedes D-Ticket-Abo, das die Kunden direkt bei Havelbus in Auftrag geben, spendiert das Unternehmen ein kleines Bäumchen, das regional gepflanzt wird.
Silke Van Ballaer von Havelbus: “Bis zum Stichtag am 31. Juli haben 2.085 Fahrgäste ein D-Ticket-Abo bei uns abgeschlossen. Wir haben Wort gehalten und ebenso viele Bäumchen gepflanzt – und zwar direkt im nahen Stadtforst Nauen. Am 11. November waren über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einige Familienangehörige gemeinsam mit Förster Thomas Meyer im Wald, um auf einer Fläche von einem Hektar die Setzlinge in den Waldboden zu bringen.”
Gepflanzt wurden die vier Baumarten Roteiche, Bergahorn, Roterle und Schwarznuss, die ausgesucht wurden, weil sie mit den Widrigkeiten des Klimawandels (höhere Temperaturen, weniger Niederschlag) besser zurechtkommen. Die Aufforstungsaktion leistet auch einen Beitrag zur Waldumwandlung – hin zu einem artenreichen Mischwald.
Förster Thomas Meyer freute sich sehr: “Vorher stand an dieser Stelle im Stadtwald ein Fichtenbestand, der leider vollständig dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen ist. Die dabei entstandene Brache kann dank der Hilfe von Havelbus nun wieder neu mit Bäumen bepflanzt werden. Setzlinge sind teuer – und Facharbeitskräfte schwer zu finden. Nicht nur die Baumspende hat uns also sehr geholfen, sondern auch die eingesetzte Arbeitskraft war ein echter Segen. Nach und nach werden sich übrigens auch die in der direkten Umgebung wachsenden Baumarten in die Fläche verbreiten, sodass ich davon ausgehe, dass wir am Ende bis zu zehn verschiedene Baumarten am Standort vorfinden werden.”
Ein großes Problem für den Stadtforst Nauen ist weiterhin die fehlende Feuchtigkeit. Thomas Meyer: “Es hat die letzten Wochen zwar wieder viel geregnet, aber die Feuchtigkeit reicht nicht sehr tief in die Erde. Wenn man mit dem Spaten ein wenig tiefer gräbt, ist der Waldboden total trocken. Auch der Grundwasserspiegel ist noch immer viel zu niedrig. Hier haben wir nach den Jahren der Trockenheit weiterhin ein deutliches Defizit. Wie schlecht es um den Wald bestellt ist, sieht man erst jetzt im Herbst deutlich, wenn die Blätter fallen. Gerade unsere Eichen sind in einem sehr schlechten Zustand.”
Um den neuen Bäumchen einen guten Start zu geben, hat der Förster die Pflanzfläche extra mit sogenannten Pflugstreifen vorbereitet.
Thomas Meyer: “Die Pflugstreifen sind wichtig, die Setzlinge werden hier direkt in die entstandene Kuhle gesetzt. Wenn es regnet, sammelt sich das Wasser in der Kuhle und die Setzlinge werden einfach besser mit Feuchtigkeit versorgt. Ansonsten müssen die Pflanzen selbst zurecht kommen. Wir können sie bei Trockenheit nicht wässern, das ist nicht zu leisten. Sorge bereitet uns das Frühjahr, das zuletzt immer sehr trocken war. Aus diesem Grund haben wir uns auch dafür entschieden, die Setzlinge schon jetzt im Herbst zu pflanzen. Solange die Temperaturen nicht unter zehn Grad Plus fallen, wachsen die Wurzeln. So können die Bäumchen über den Winter anwachsen – und kommen im Frühjahr deutlich besser mit Wochen der Trockenheit zurecht.”
Die Setzlinge, die im Stadtforst Nauen in den Boden kamen, stammen alle von einer Baumschule und sind zwei Jahre alt. Die Blätter haben einen blauen Verbissschutz erhalten, der aufgesprüht wurde.
Thomas Meyer: “In der Substanz, die wir aufsprühen, ist ein Stoff enthalten, der den Rehen und dem Damwild nicht schmeckt. Hinzu kommt ganz feiner Sand, der beim Kauen unangenehm ist. So werden die jungen Bäume nicht angefressen und wir müssen keinen Zaun setzen, was teurer wäre als die gesamte Pflanzaktion. Beim Einpflanzen habe ich auch den Zwei-Finger-Test gemacht: Man darf die Setzlinge nicht mit zwei Fingern aus dem Boden ziehen können.”
Der Förster bedankte sich sehr bei Havelbus für die Aktion und freute sich auch darüber, dass die Pflanzaktion so regional stattfand: “Das erhöht auch die Glaubwürdigkeit der gesamten Spendenaktion. Denn hier kann man überprüfen, dass die Pflanzaktion auch tatsächlich stattgefunden hat. Außerdem ist es natürlich toll, dass die Havelländer mit ihrem Geld dafür sorgen, dass ihr eigener Wald in der direkten Nachbarschaft ein Stück weit nachgepflanzt wird.”
Silke Van Ballaer: “Tatsächlich haben uns schon viele Kunden gefragt, wo die Bäume denn geplanzt werden. Jetzt können wir antworten. Auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war es ein tolles Team-Event im Wald. Alle Abteilungen haben Hand in Hand gearbeitet.”
Annika Nowak von Havelbus: “Die Pflanzaktion ist beendet. Das Deutschland-Ticket kann aber weiterhin online auf www.havelbus.de/deutschlandticket/ bestellt werden. Hier lässt sich auch noch einmal genau nachlesen, wie das D-Ticket eingesetzt werden kann.” (Text/Fotos: CS / Gruppenfoto: Havelbus)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 213 (12/2023).
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