India Haus: Scharfes Curry
Um richtig gut beim Inder essen zu gehen, muss man schon etwas weiter fahren. In Nauen hat das India Haus seine Pforten geöffnet – und lädt zu typisch indischen Speisen. Wir haben den Weg angetreten und waren begeistert. Und das sowohl vom kunstvoll zubereiteten Essen als auch vom Service und Ambiente.
Das Schöne am Weit-weg-Verreisen sind nicht nur die Gute-Wetter-Garantie für den Strand, die fremde Sprache und die Kultur vor Ort, sondern auch die Möglichkeit, einmal eine ganz andere Küche kennen zu lernen. Gerade Indien mit seinen Currys, den ungewohnten Gewürzen und dem Hang zu schärferen Gerichten ist dabei ein kulinarischer Gastgeber, der gerne entdeckt werden möchte.
Der Weg zum India Haus im Nauen spart den weiten Flug um den halben Globus. Ahsan Siddique (29) lädt alle Gaumenfreunde gleich vor Ort zu einem Ausflug in die indische Küche ein. 60 bis 75 Sitzplätze gibt es im stilsicher und sehr edel eingerichteten Innenraum, 40 bis 60 noch einmal draußen auf der gemütlichen Terrasse. Das India Haus gibt es vor Ort erst seit dem 7. Dezember 2006. Das merkt man: Alles wirkt noch ganz neu. Zwei weitere Filialen findet der Indienfreund übrigens in Potsdam: Man weiß ja nie, wohin es einen demnächst verschlägt.
Die Speisekarte bringt es auf 172 Einträge. Als Vorspeise werden Samosa angeboten – gefüllte Teigtaschen mit Kartoffeln, Erbsen und Gemüse. Ganz egal, ob Gobi Pakora, Chicken Pakora, Fisch Pakora oder Scampi Pakaro – immer werden die Zutaten in Kichererbsenmehl mariniert und dann gegart. Viele köstliche Suppen stehen ebenfalls auf der Speisekarte, wobei ein echter Tipp unbedingt die Currysuppe nach indischer Art sein muss.
Typisch für einen guten Inder ist die üppig bestückte vegetarische Karte. Kriegt der Vegetarier ansonsten nur ein lieblos zusammengestelltes Alibi-Essen angeboten, kann er beim India Haus aus dem Vollen schöpfen. Dal Fried sind Linsen des Tages mit Butter gebacken. Shahi Panir ist hausgemachter Käse in Sahnesauce mit Mandeln, Nüssen und Rosinen. Und als Tinda Baji wird indisches Gemüse in pikanter Curry-Sauce gereicht.
Ansonsten gibt es viele Lamm-, Hühnchen- und Entengerichte. Wir entscheiden uns beim Testessen für ein Chicken Curry und ein Chicken Spezial – letzteres ist mit mehr Gemüse zubereitet. Als erstes bekommen wir eine leckere Suppe, dann wird eine große Schale mit Basmati-Reis angereicht, von der sich alle Gäste am Tisch bedienen. Das eigentliche Curry kommt in einer eigenen Schale und wird dann zusammen mit dem Reis auf den zuvor noch leeren Teller gegeben – in dem Mischungsverhältnis, das dem Gast gerade gefällt. Eine himmlische Erfindung ist das indische Fladenbrot, das manche auch Ballonbrot nennen, weil es als aufgeblähte Kugel serviert wird und dann in sich zusammenfällt. Gerade bei einem Curry ist es wunderbar zum Stippen geeignet.
Alle Gerichte kosten um die zehn Euro, was sehr günstig ist. In der Küche zaubern echte indische Köche. Allerdings erklärt uns Ahsan Siddique, dass er einen Mix aus allen indischen Regionen anbietet: “Die Gerichte aus dem Süden Indiens werden deutlich schärfer serviert, während im Norden milder gegessen wird.” Er empfiehlt uns als Beispiel für ein richtig scharfes Essen das Mutton Vindaloo: Lammfleisch, scharf, nach südindischer Art. Wer sich ein wenig durch die Karte experimentieren möchte, kommt am bestens werktags Mittag von 11 bis 16 Uhr vorbei. Dann kosten alle Lamm- und Hähnchengerichte nur 5,50 Euro – in den gleichen Portionen wie abends.
Um den Gästen noch mehr zu bieten, lädt der Hausherr regelmäßig zum indischen Tanzabend. Der findet etwa alle zwei Wochen statt und ist dann schnell komplett ausgebucht. Zurzeit überlegt Ahsan Siddique, das so gern angenommene Angebot auch noch um Salsa-, Tango- und Bauchtanzabende zu erweitern.
Kontakt: India Haus, Paul-Jerchel-Straße 2, 14641 Nauen, Tel.: 03321 – 74 69 14, geöffnet jeden Tag ab 11 Uhr.
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