Locker vom Hocker in Falkensee: Einmal Gymnastik in der Woche muss auch im Alter sein!

Klaus-Peter Mentzel (71) und Annemarie Funke (88) sorgen dafür, dass Senioren auch im Alter noch fit und mobil bleiben. Ihre privat organisierte “Hockergymnastik” bieten sie in Falkensee bereits seit nunmehr zehn Jahren an. Jeden Mittwoch treffen sich die Senioren von 10 bis 11 Uhr in den Räumlichkeiten der Rheuma-Liga Falkensee, um den Anweisungen einer versierten Trainerin zu lauschen. Um körperlich fit zu bleiben, braucht es nicht viel – ein Hocker reicht bereits aus. Für die Senioren hat die “Hockergymnastik” natürlich auch eine soziale Komponente.
Klaus-Peter Mentzel erinnert sich: “Unsere ‘Selbsthilfegruppe Hockergymnastik Falkensee’ wurde vor fast zehn Jahren im Februar gegründet – und zwar von der damaligen Senioren-Union unter meinem Vorsitz. Damals haben wir eine Veranstaltung besucht, da ging es darum, dass sich auch ‘Hochaltrige’ noch gern bewegen möchten. Es wurde darauf hingewiesen, dass eine Gymnastik am Boden bei den Senioren oft nicht mehr möglich sei. Eine Gymnastik sitzend auf einem Hocker ist aber auch im hohen Alter noch machbar. Genau das haben wir dann selbst umgesetzt. Eine Dame von uns war vor zehn Jahren selbst bereits Teilnehmerin bei einer Hockergymnastik im Waldkrankenhaus Spandau – und hat die damalige Therapeutin gefragt, ob sie die Hockergymnastik nicht auch bei uns in Falkensee anbieten möchte.”
Die Selbsthilfegruppe brauchte damals natürlich auch passende Räumlichkeiten, in denen sich gleich mehrere Senioren einfinden konnten, um gemeinsam im Sitzen Sport zu betreiben. Schnell fand sich die passende Lösung: Seit zehn Jahren trainieren die Senioren in den Räumen der Rheuma-Liga Falkensee, die in der Poststraße 41 im ersten Stock zu finden sind.
Klaus-Peter Mentzel: “Für die Raumnutzung zahlen wir eine kleine Miete, auch unsere Therapeutin – inzwischen ist es die dritte, die für uns tätig ist – bezahlen wir. Unsere Ausgaben geben wir an die Senioren weiter. Sie bezahlen fünf Euro pro Sitzung. Meist kassieren wir dann in einem Rutsch für den ganzen Monat ab, weil unsere Senioren doch sehr regelmäßig zu unserer Hockergymnastik kommen.”
Bei den sportiven Treffen gibt die Therapeutin die verschiedenen Bewegungen vor, die Senioren turnen sie im Sitzen oder auch im Stehen nach. Wer einzelne Übungen aus welchen Gründen auch immer nicht mitturnen kann, lässt sie einfach aus.
Klaus-Peter Mentzel: “Unsere Senioren sind noch recht fit, viele haben auch einen Garten, um den sie sich kümmern müssen. Man merkt aber bei der Hockergymnastik, dass ganz andere Muskelgruppen gefordert werden als im Alltag. Das, was wir hier tun, ist natürlich keine Sturzprävention, aber es hilft doch sehr dabei, beweglich, agil und fit zu bleiben.”
Annemarie Funke: “Außerdem haben die Treffen natürlich eine soziale Komponente. Unsere Teilnehmer kennen sich, sie tauschen sich aus und erzählen von ihrem Alltag. Zurzeit sind wir nur Frauen, unsere wenigen Männer, die wir hatten, sind verstorben, weggezogen oder schaffen die Hockergymnastik aus Altersgründen nicht mehr. Bei den Frauen bin ich mit 88 Jahren die älteste, unsere jüngste Teilnehmerin ist 56 Jahre alt. Tatsächlich ist es so, dass ich mit meinen 88 Jahren auch schon merke, dass mir einzelne Übungen schwerfallen.”
Zurzeit turnen neun Frauen bei der Hockergymnastik mit. Gern können weitere Senioren mitmachen – sie sollten sich telefonisch bei Annemarie Funke (03322-235403) oder bei Klaus-Peter Mentzel (03322-3421) anmelden. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 215 (2/2024).
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