Großes Herbstfest zum Spendensammeln: Tierschutzverein Falkensee-Osthavelland betreut 60 Katzen in Pflegestellen!
Der “Tierschutzverein Falkensee-Osthavelland e.V.” wurde am 20. September 1990 gegründet. Der Verein, der unabhängig vom “Tierschutzverein Tierheim Falkensee und Umgebung e.V.” operiert, kümmert sich in mehreren Pflegestellen vor allem um Katzen, die in neue Hände vermittelt werden sollen. Um Spenden zu sammeln und um auf sich aufmerksam zu machen, veranstaltete der Verein am 13. November zum allerersten Mal ein großes Herbstfest.
Monika Kruschinski (64) ist Tierärztin in Brieselang. Hinter ihrer Praxis hat auch die von ihr geführte “Hundeschule Brieselang” ein Zuhause gefunden. Und die Tierärztin ist aktuell auch die Vorsitzende vom “Tierschutzverein Falkensee-Osthavelland im Deutschen Tierschutzbund e.V.”: “Mein Mann gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, der zurzeit etwa 85 Mitglieder hat. Ich kam erst später dazu.”
Der Tierschutzverein verfügt über keine eigenen Räumlichkeiten und kann deswegen seine Fund- und Abgabetiere nicht zentral unterbringen. Monika Kruschinski: “Wir nutzen stattdessen ein halbes Dutzend private Pflegestellen in Brieselang, in Falkensee und in Nauen. Hier kümmern sich Mitglieder von uns ehrenamtlich vor allem um Katzen. Für Fundhunde sind nämlich die Ordnungsämter zuständig. Für streunende und zugelaufene Katzen interessiert sich leider nicht wirklich jemand. Hier springen wir ein. Zurzeit haben wir auch zwei Hunde, die wir betreuen.”
Eine der Pflegestellen für die zurzeit 60 im Verein aufgehobenen Katzen wird von Karin Kratzke (65) aus Nauen betreut: “In meiner Obhut sind zurzeit 30 Katzen, darunter auch eine Mutter mit ihren vier Kitten. Diese fünf Tiere sind gut vermittelbar, die anderen 25 leider nicht. Manche meiner Katzen sind alt und krank, andere sind im Freien aufgewachsen und sehr, sehr scheu. Ich habe einige Katzen bereits seit Jahren bei mir – und darf sie noch immer nicht anfassen. Solche Tiere finden schwer ein neues Zuhause. Ich muss sie mitunter mit dem Kescher einfangen, sobald ein Tierarztbesuch ansteht.”
Da viele Tiere nicht vermittelbar sind, freut sich der Tierschutzverein sehr über Futterspenden. Monika Kruschinski: “Wir haben Spendenboxen u.a. bei famila in Falkensee und in Nauen aufgestellt. Beim REWE in Dallgow-Döberitz und auch bei Edeka in Finkenkrug können Kunden ihre Pfandbons für uns spenden. Mit dem Futter helfen wir übrigens auch Tierhaltern, die sich diese Kosten für ihr Haustier nicht mehr länger leisten können. Wir suchen ganz dringend nach weiteren Menschen, die ebenfalls eine Pflegestelle werden möchten oder die eine finanzielle Patenschaft für einzelne Tiere übernehmen.”
Der Verein (www.tierschutzverein-falkensee-osthavelland.de) hat in seiner Geschichte bereits über 1.400 Katzen, über hundert Hunde, mehr als 40 Kaninchen und Meerschweinchen sowie zehn zugeflogene Vögel vermittelt. Karin Kratzke: “In diesem Jahr habe ich selbst über 150 freilebende Katzen eingefangen und kastrieren lassen. Das haben wir im Verein bereits bei 2.000 frei lebenden Katzen und 1.400 Katern getan. Die Tiere haben wir wieder freigelassen, es nimmt sie ja niemand.”
Noch in diesem Jahr werden die Gebührensätze beim Tierarzt sehr deutlich angehoben. Karin Kratzke: “Wir rechnen leider damit, dass sich dann viele Haustierhalter ihr Tier nicht mehr leisten können – und es viele neue Abgabetiere gibt. Die Erhöhung der Gebühren war zwar überfällig, aber sie kommt zu einem sehr schlechten Zeitpunkt.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 201 (12/2022).
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