Vorlesetag im Falkenseer ASB Mehrgenerationenhaus: Ninja Scheere liest für die Kinder Ronja Räubertochter!
Ninja Scheere (48) hat es extra für die Kinder eingepackt – ihr Lieblingsbuch aus der eigenen Kindheit. Die ASB-Mitarbeiterin hatte Knirpse ab sechs Jahren extra am 18. November passend zum bundesweiten Vorlesetag in die gemütlichen Souterrain-Räume vom ASB Mehrgenerationenhaus in Falkensee eingeladen, um ihnen aus “Ronja Räubertochter” von Astrid Lindgren vorzulesen. “Du hast toll zugehört”, stand auf den Urkunden, die Ninja Scheere für die Kinder vorbereitet hatte.
Bücher sind Fenster in andere Welten. Ninja Scheere: “Ich finde es total wichtig, dass Kinder selbst lesen, aber auch beim Vorlesen zuhören können, damit sie träumen und eigene Fantasien entwickeln können.”
Der gleichen Meinung ist auch die “Stiftung Lesen” (www.stiftunglesen.de), die einmal im Jahr zu einem bundesweiten Vorlesetag einlädt. Dieser Vorlesetag fiel im laufenden Jahr auf den 18. November. Überall in Deutschland gab es passend zu diesem Datum verschiedenste Vorleseangebote. In Falkensee lud der ASB zu einem kostenfreien Vorleseabend ab 17 Uhr in den Souterrain-Raum der Eltern-Kind-Gruppe vom Mehrgenerationenhaus in der Ruppiner Straße 15 ein. Eingeladen waren alle Kinder, die Spaß an einer altersgerechten Lesung hatten.
Ninja Scheere wartete ganz aufgeregt auf die Kinder, die gern ihre Eltern mitbringen durften: “Ich hatte ‘Ronja Räubertochter’ dabei, weil das mein absolutes Lieblingsbuch ist. Ich habe es bestimmt schon so oft gelesen, dass ich es fast auswendig mitsprechen kann. Als ich selbst noch ein Kind war, habe ich Astrid Lindgren rauf und runter gelesen. Ich habe die Autorin als Erwachsene wieder neu für mich entdeckt und ihre Bücher mit ein paar Jahren Abstand noch einmal neu gelesen. Dabei bin ich auch auf ihre Tagebücher gestoßen, die ebenfalls sehr lesenswert sind.”
Bei Astrid Lindgren ist es damals nicht geblieben. Ninja Scheere: “Auch die ‘Unendliche Geschichte’ von Michael Ende habe ich verschlungen. Hinzu kamen die Geschichten vom ‘Nesthäkchen’ und vom ‘Trotzkopf’. Ich habe übrigens immer erst die Bücher gelesen und dann die Filme gesehen. Oft war ich entsetzt, dass die Figuren im Film so anders aussahen als in meinem Kopf.”
Die Vorleserin bricht eine Lanze dafür, dass die Eltern ihren kleinen Kindern schon früh Bücher vorlesen: “Sprache ist so wichtig, in der Schule wie auch im Leben. Wenn ich nicht lese oder höre, kann ich mich später auch nicht ausdrücken.”
Aus diesem Grund hat Ninja Scheere, die als Erwachsene am liebsten Krimis liest, auch ein Lesecafé im Familiencafé im Falkenhorst initiiert. Immer am Montag ab 16 Uhr dürfen Besucher vorbeikommen, die Lust aufs Lesen haben: “Das ist ein Angebot für Menschen mit geringer Literarität, die sich mit dem Lesen schwer tun, ich habe deswegen immer Bücher in leichter Sprache mit dabei. Es ist aber jeder bei uns willkommen. Ich möchte die Menschen dazu ermutigen, ein Buch in die Hand zu nehmen.”
Ninja Scheere hat bei der “Stiftung Lesen” einen Förderantrag gestellt, um auch für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren einen Leseclub zu gründen: “Das hat in diesem Jahr nicht funktioniert. Aber ich werde es im kommenden Jahr wieder versuchen.”
Wenn es um das Thema Zuhören geht, schwelgt Ninja Scheere, die vor 17 Jahren aus Hamburg nach Falkensee gezogen ist, in Erinnerungen an die eigene Kindheit: “Früher haben wir als Kinder ganz viele Hörbücher auf Kassette gehört. Ich kann mich erinnern, wie wir uns auf den Dachboden zurückgezogen und dort oben die Abenteuer vom Geisterjäger John Sinclair gehört haben. Das war oft so gruselig, dass wir die Kassette nicht zuende hören konnten – und den Dachboden ganz schnell wieder verlassen haben.” (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 201 (12/2022).
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