Andreas Kohn liest zu Halloween aus seiner Zombiecalypse!
Wenn das die Kunden wüssten! Andreas Kohn (56) betreibt in Falkensee das Fachgeschäft “Foto Kohn” – gleich gegenüber vom neuen Gesundheitszentrum. Tagsüber fotografiert Andreas Kohn die Kunden, um Passbilder zu machen. Er bringt die Urlaubsbilder der Besucher zu Papier. Und er verkauft Fotorahmen, Speicherchips und viele andere Dinge mehr. Dabei ist er so zuvorkommend, nett und freundlich, dass er bereits fünf Mal in Folge die Leser-Auszeichung “Bester Händler des Jahres” von Falkensee aktuell gewonnen hat.
Seine dunkle Seite zeigt Andreas Kohn erst in der Nacht: “Ich habe bereits in jungen Jahren Science-Fiction-Geschichten geschrieben. Vor drei Jahren habe ich den Spaß am Schreiben wiederentdeckt. Immer nachts von 22 Uhr bis früh morgens um zwei schreibe ich meine Romane. Angefangen habe ich mit Science-Fiction, inzwischen bin ich beim Horror angekommen, der verkauft sich einfach besser.”
Am Halloween-Vorabend las Andreas Kohn in der Falkenseer Stadtbibliothek. Mit dabei hatte er seinen blutrünstigen Roman “Zombiecalypse”, der zum Teil auch in Falkensee spielt, auch wenn der Ort im Roman “Falkenaue” heißt: “In meinem Buch ist das SeeCarré tatsächlich gebaut worden. Und es spielt sogar eine Rolle im Roman.”
Vor zum Teil verkleideten Publikum entführte Andreas Kohn seine Zuhörer in eine nahe Zukunft, in der untote Zombie durch die Straßen wanken und mit spitzen Eisenstangen erlegt werden: “Der Unterschied zu anderen Zombieromanen ist der: Bei mir gibt es ein Happyend. Auch wenn es meist nicht von langer Dauer ist.”
Die “Zombiecalypse” hat eine kuriose Entstehungsgeschichte. Das erste Kapitel stellte Andreas Kohn in ein Facebook-Autoren-Forum. Dort fanden die Leser die Geschichte so spannend, dass sie nach der Fortsetzung gierten. Kapitel für Kapitel fand das Buch so seinen Weg in die Facebook-Gruppe. Erst danach wurde die “Zombiecalypse” in Buchform gepresst: “Der Roman hat sich sagenhafte 3.000 Mal verkauft. Weil die Leser noch mehr Zombies haben wollten, habe ich zwei weitere Romane nachgeschoben und daraus eine Triologie gemacht. Auch das scheint nicht zu reichen: Roman 4 wird deswegen ebenfalls bald erscheinen.”
Gut und gern drei Monate schreibt Andreas Kohn an einem neuen Roman – ein Dutzend gibt es bereits. Eine ebenso professionelle wie sehr strenge Lektorin merzt Rechtschreibfehler und Logiklöcher aus. Andreas Kohn: “Ich veröffentliche meine Romane als Self-Publisher bei Amazon. Vor allem als e-Book werden sie gern gekauft. Ein Lektorat ist in diesem Bereich lebenswichtig, damit wir Self-Publisher ohne Verlag auch wirklich ernstgenommen werden.” 11.073 Romane hat Andreas Kohn in den letzten drei Jahren verkauft. Davon kann man nicht leben, aber bequem in den Urlaub fahren.
Der größte Horror für Andreas Kohn ist es übrigens, selbst im Mittelpunkt zu stehen. Vor Publikum aus seinem Buch zu lesen, war für den Falkenseer schlimmer, als von einem Zombie angenagt zu werden. Aber er hat auch diese Prüfung mit Bravour gemeistert. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).
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