Falkensee – Brand des Batteriespeichers – Feuerwehr zu besonderem Einsatz gerufen
Die Freiwillige Feuerwehr Falkensee wurde am 26. Februar gegen 12:19 Uhr auf das Stichwort Brand/Gebäude-Groß in die Emsstraße alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte gab es aus einer ca. 8 x 10 Meter großen Doppelgarage eine starke Rauchentwicklung. Das noch geschlossene Garagentor war vermutlich durch eine Verpuffung oder eine Rauchgasdurchzündung im Innenraum nach außen deformiert.
Neben dem üblichen Brandrauch war auch eine weiße Rauchwolke sichtbar, die auf eine chemische Reaktion vermuten ließ. Während der Erstmaßnahmen und dem Eintreffen weiterer Feuerwehreinheiten am Einsatzort, traf auch eine Photovoltaikfirma ein, die die Einsatzleitung darüber informierte, eine Fehlermeldung des sog. Batteriespeichers erhalten zu haben. Im Weiteren konnte diese Firma sofort entsprechende Datenblätter der Anlage dem Einsatzleiter zur Verfügung stellen.
Während der Maßnahmen zur Brandbekämpfung im Innenangriff konnte u. a. der Brand des Batteriespeichers festgestellt werden, bei dem die Lithium-Ionen-Akkus gleichzeitig exotherm umgesetzt haben. Mit der Brandumsetzung der Lithium-Ionen musste nun von einer zusätzlichen Gefahr ausgegangen werden, denn das dort in den Elektrolyten enthaltene Lithiumhexafluorophosphat ist sehr wasserempfindlich und wird mit der Luftfeuchtigkeit bzw. mit dem Löschwasser unter Bildung von Fluorwasserstoff (Flusssäure) und Phosphorsäure (H3PO4) reagieren. Entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Einsatzkräfte sowie eine Not-Dekon-Stelle wurden zur Dekontamination eingerichtet. Ein Säuretest bestätigte die Lage.
Weiterhin wurde als sog. Atemschutzreserve ein zusätzliches Löschfahrzeug der FF Dallgow-Döberitz nachalarmiert, um vorsorglich ausreichende Atemschutzgeräteträger am Einsatzort vorhalten zu können. Nach der erfolgreichen Brandbekämpfung unter Verwendung von einem C-Rohr und zwei Atemschutztrupps mit vier Atemschutzgeräten wurden die Akku-Pakete des Energiespeichers durch einen weiteren Atemschutztrupp mit leichtem Chemieschutzanzug ausgebaut sowie in einem mit Wasser gefüllten EU-Lagerbehälter umgelagert, um eine sich selbstverstärkende exotherme chemische Reaktion (Theramal Runaway) der Lithium-Ionen-Akkus zu verhindern. Die Flächen mit einer Säurekontamination wurden durch eine Natronlauge neutralisiert.
Die Maßnahmen der Feuerwehr waren am Einsatzort um 15:15 Uhr beendet. Das Objekt wurde in Absprache mit der Polizei an den Eigentümer übergeben.
Einsatzkräfte vor Ort
Feuerwehr Falkensee mit 23 Einsatzkräften und HLF20, DLK, TLF4000, LF16/12, KDOW, RW2, GW-Logistik
Feuerwehr Dallgow-Döberitz mit 8 Einsatzkräften und LF20, DLK
Weiterhin vor Ort
Schutzpolizei, Rettungsdienst Havelland sowie die Errichter der Photovoltaik-Anlage
(Info: Stadt Falkensee / Feuerwehr Falkensee)
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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