Erfolgreich im Kampf gegen Wohnungseinbrüche
Mit offensivem Kräfteeinsatz und Aufklärung potentieller Opfer widmet sich die Polizei des Schutzbereiches Havelland dem Phänomen der Wohnungseinbrüche. Immer wieder im Herbst steigen die Zahlen der Angriffe auf Eigenheime insbesondere in und um Falkensee deutlich an. In den Monaten früher Abenddämmerung und langer Nächte sind Diebesbanden im Speckgürtel um Berlin unterwegs, um aus den schmucken Domizilen Wertgegenstände, Bargeld und persönliche Unterlagen zu stehlen.
Dabei handelt es sich offenbar um verschiedene Gruppierungen teils sehr professioneller Täter, die mit unterschiedlichen Methoden in die Häuser ihrer Opfer eindringen und sich an deren Eigentum vergreifen. Für die Betroffenen bedeutet dies stets einen besonders schmerzlichen Eingriff in ihr persönliches Umfeld, der oft lange im Gedächtnis bleibt.
So registrierte die Polizei für die Stadt Falkensee und die Gemeinden Brieselang, Dallgow-Döberitz und Schönwalde-Glien im Zeitraum Oktober 2008 bis Januar 2009 insgesamt 78 solcher Angriffe. 53 dieser Einbrüche geschahen in Falkensee. In den meisten Fällen waren die Einbrecher nachmittags und abends an den „Einkaufstagen“ Donnerstag, Freitag bzw. Samstag unterwegs und drangen mit roher Gewalt über Terrassentüren oder Erdgeschossfenster in die Häuser ein. Mitunter wurden sogar recht kurze Abwesenheitszeiten der Hausherren für Beutezüge genutzt. Einige Täter kletterten auf Mülltonnen oder Vordächer, um Fenster im Obergeschoss aufzubrechen. Eher nach Mitternacht schlichen sich „Bohrer“ auf die Grundstücke, um mit ihrer speziellen und leisen Technik Terrassentüren zu öffnen. Acht Angriffe dieser Art registrierten die Beamten überwiegend in Nähe der Stadtgrenze zu Berlin. Ein Teil davon scheiterte an der Standfestigkeit der angegriffenen Türen.
Mit den Erfahrungen der vergangenen Jahre im Blick entschied sich die Havelländische Polizeiführung frühzeitig, mit besonderen Einsatzmaßnahmen gegen den auch zum Jahresende 2008 erwarteten Anstieg solcher Straftaten vorzugehen. So waren ab November Kräfte der Wache Falkensee, der Revierpolizei und Diensthundeführer verstärkt im Streifeneinsatz in den gefährdeten Gebieten. Auch Zivilfahnder der Kripo wurden in die Maßnahmen einbezogen. Die Hauptlast der zusätzlichen Einsätze trugen jedoch die Beamten der Potsdamer Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizei. Zu Schwerpunktzeiten waren bis zu 30 zusätzliche Beamte in Falkensee und den umliegenden Gemeinden unterwegs, kontrollierten Fahrzeuge, gingen Hinweisen von Bürgern nach und sorgten so für ein verbessertes Sicherheitsgefühl der Anwohner. Etwa 2.500 Einsatzstunden allein dieser operativen Kräfte konnte Polizeioberkommissar Guido Jung, vom Schutzbereich mit der Koordination und Führung aller Maßnahmen beauftragt, jetzt bilanzieren.
Die aktuellen Zahlen lassen auf einen Erfolg dieser Einsätze schließen. Im Herbst / Winter 2007 / 2008 waren noch wesentlich mehr Einbrüche festzustellen als in den jetzt vergangenen Monaten. Außerdem ist die Zahl der Neuanfälle seit Beginn dieses Jahres ebenfalls deutlich zurück gegangen. Dazu hat sicher auch die massive Präsenz der Einsatzkräfte beigetragen.
Gleichzeitig wurden die Ermittlungen zu allen diesen Vorgängen im Schutzbereich zusammengefasst und der Informationsaustausch mit benachbarten Bereichen organisiert. Bei jedem gemeldeten Einbruch kamen Kriminaltechniker zur Spurensicherung vor Ort. So wurde umfangreiches Material gesammelt, dessen Auswertung andauert. Bereits jetzt sind erste Übereinstimmungen bei verschiedenen Sachverhalten zu belegen, die Zuordnung zu bestimmten Verdächtigen ist allerdings mit weiterem Aufwand verbunden und oft erst nach längerer Zeit möglich.
Besonderen Wert legt die Polizei bei der Bekämpfung der Einbruchsserien auf die Mitarbeit der Anwohner. Über die Medien sowie mit dem Einsatz mobiler Wachen und Beratungsteams der Prävention wurden die Bürger aufgefordert, zum Beispiel für technische Sicherheit in ihren Häusern zu sorgen. Gutes Miteinander und der Kontrollblick über das Grundstück des im Urlaub befindlichen Nachbarn helfen, Gefahren zu vermeiden und im Schadensfall schnell handeln zu können. Darüber hinaus bittet die Polizei immer wieder um Hinweise sowohl zu Beobachtungen im Zusammenhang mit tatsächlich stattgefunden Einbrüchen als auch zu verdächtigen Feststelllungen von Personen- oder Fahrzeugbewegungen in den von den Banden bevorzugten Gebieten. Die Resonanz seitens der Anwohner könnte dabei wesentlich größer sein. Auch wenn nicht alle Hinweise letztlich zu von den Ermittlern verwertbaren Informationen führen, viele Teile fügen sich oft erst später wie ein Puzzle zu einem Gesamtbild zusammen. Deshalb sollten sich die Bürger bei verdächtigen Wahrnehmungen unbedingt sofort an die Polizeiwache Falkensee, Telefon 0 33 22 / 26 90 wenden.
Umsicht ist bei der Feststellung von Tätern auf frischer Tat geboten. Schnell die Polizei zu alarmieren, sich Personenbeschreibungen, Fluchtrichtungen, Fahrzeuge etc. zu merken ist wichtiger, als sich selbst in Gefahr zu bringen. Wenn Einbrecher sich in die Enge getrieben fühlen, ist auch mit rabiaten Angriffen durch sie zu rechnen.
Nach wie vor setzt die Polizei auch auf die vorbeugende Beratung zum Schutz vor Einbrüchen. Spezialisten geben Hausbesitzern kostenlos Tipps, wie die Sicherheit von Gebäuden verbessert werden kann oder beraten Bauherren bereits in der Planungsphase. Kontakte vor Ort können über das Sachgebiet Prävention, Telefon 0 33 21 / 7 44 99 421 vereinbart werden.
Schutzbereich Havelland
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