650 Jahre Fährrecht: Großes Fest für die Ketziner Fähre!
Nicht immer steht an der passenden Stelle stets eine Brücke bereit, um die Havel trockenen Fußes zu überqueren. In Ketzin/Havel hilft stattdessen eine Fähre dabei, mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder eben zu Fuß auf die andere Seite des Flusses zu gelangen. Seit dem Jahr 1375 besitzt Ketzin/Havel ein Fährrecht. Das Jubiläum wurde nun am 17. Oktober ausgiebig gefeiert.
Auf der einen Seite der Havel liegt die Stadt Ketzin. Auf der anderen ist in vier Kilometern Entfernung der Ort Schmergow zu finden.
Viele Berufspendler sind auf die Fähre am Rand vom Ketzin/Havel angewiesen, die nicht nur Fußgänger und Fahrradfahrer, sondern auch Autos und Motorräder für einen schmalen Taler über den Fluss transportiert. Auch die Touristen nutzen die Fähre gern, um zum Havelradweg, zur Fontane-Route oder zum Rundweg “Rund um Berlin” zu gelangen.
Inzwischen wird die elektrisch angetriebene Fähre “Charlotte” im permanenten Hin und Her eingesetzt, um den Ansturm der Fährwilligen abzuarbeiten. Fußgänger im Alter über 14 Jahren zahlen für die kurze Flussfahrt einen Euro, die Fahrer von Autos bis zwei Tonnen Gewicht einen Fünfer und Motorradfahrer 3,50 Euro.
Die Regeln vor Ort werden klar kommuniziert: “KFZ haben Vorrang vor Radfahrern und Fußgängern. Radfahrer, Kleinkraftfahrer und Reiter bitte absteigen. Bei Sturm, Nebel, Eis und Hochwasser ist kein Fährbetrieb.”
Die Fährzeiten ändern sich mit den Jahreszeiten. Bis zum 31. März fährt die Fähre aktuell Montag bis Freitag von 5:30 bis 19 Uhr und am Wochenende von 9 bis 16 Uhr.
Nun gab es vor Ort ordentlich etwas zu feiern. Die Stadt Ketzin/Havel besitzt bereits seit dem Jahr 1375 ein offizielles Fährrecht. Das ist damit 650 Jahre alt – ein stolzes Jubiläum. Katrin Mußhoff, Bürgermeisterin von Ketzin/Havel: “Das ist eine lange Tradition, auf die wir stolz sein können. Dass der Fährbetrieb über Jahrhunderte aufrechterhalten werden konnte, verdanken wir vielen Generationen von Fährleuten, die bei Wind und Wetter ihren Dienst getan haben und noch heute tun.”
Passend zum großen Jubeltag wurde an der alten Badestelle neben der Fähre ein großes “Fährfest” gefeiert, das die Stadt organisiert hatte. Von 16 bis 21 Uhr gab es vor Ort eine Ausstellung zur Fährgeschichte, ein buntes Bühnenprogramm mit vielen Auftritten und Musik, ein Mitmach- und Bastelprogramm für die Kinder sowie verschiedene kulinarische Angebote vom Grillwürstchen über ein Eis bis hin zu Popcorn. Bürgermeisterin Katrin Mußhoff freute sich auf zahlreiche Besucher, um “gemeinsam die lange Tradition unserer Fähre zu würdigen.”
Trotz der weiterhin andauernden Baustelle, die den Weg zur Fähre erschwert, fanden sich viele Gäste ein, um mit anzustoßen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 236 (11/2025).
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