Radweg in Arbeit: Ist der Fahrradweg zwischen Falkensee und Dallgow bald fertig?
Es ist gar kein Problem, von Falkensee aus über die Potsdamer Straße zum Hofladen Falkensee und anschließend zum Havelpark in Dallgow-Döberitz zu gelangen – mit dem Auto. Was mit dem Wagen eine ganz gemütliche Fahrt ist, gestaltet sich mit dem Fahrrad äußerst gefährlich und zu Fuß fast unmöglich. Nach langer Vorbereitungszeit hat die Gemeinde Dallgow-Döberitz nun aber den Spaten in die Hand genommen, um neben der Straße auf 1,5 Kilometer Länge einen sicheren Fahrradweg zu bauen. Der soll noch in diesem Jahr fertiggestellt sein.
Bis zum Ortsausgangsschild von Falkensee gibt es einen Fahrradweg auf der Potsdamer Straße. Sobald allerdings die Gemarkung von Dallgow-Döberitz beginnt, versperren Bäume den Weg, wo eigentlich ein Radfahrweg sein könnte.
Mutige Radfahrer weichen an dieser Stelle auf die Straße aus, auf der die Autos aber bis zu 60 Stundenkilometer schnell sein dürfen. Die Angst radelt hier immer mit. Für Fußgänger ist es eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, zum Hofladen Falkensee zu gelangen, der zwar in Sichtweite liegt, zu Fuß aber unerreichbar ist. Denn: Über 60.000 Autos rollen hier in jeder einzelnen Woche über die Straße. Mindestens.
Holger Schmidt ist der Verantwortliche für den Tiefbau und damit für alle Straßenbauarbeiten in der Gemeinde Dallgow-Döberitz. Für ihn ist der Bau eines sicheren Radwegs neben der Potsdamer Straße eine Herzensangelegenheit seit vielen Jahren – und ein Projekt, das er gern noch abschließen würde, bevor er in den Ruhestand geht.
Holger Schmidt: “Das Thema Radweg kam in der Gemeindevertretung bereits vor 13 Jahren auf. Allerdings scheiterten Gespräche in dieser Richtung immer an der Brücke. Wenn man die Brücke über die Bahn erneuern oder ausbauen würde, würde das die Kosten zu sehr in die Höhe treiben. Aus diesem Grund hat man das Thema Radweg immer wieder beiseitegelegt. Im August 2021 hat man eine Ausschreibung dafür gemacht, die Rampe zu verbreitern. Das günstigste Angebot lag bei zwei Millionen Euro, das war einfach zu teuer. Im letzten Jahr habe ich wieder einen Vorstoß gemacht und eine neue Planung in die Ausschüsse gebracht. Mit der Idee: Komm, wir bauen ohne Brückenrampen. So wird das nun auch gemacht.”
Der neue Weg für Fußgänger, Fahrrad- oder Rollerfahrer wird nur einseitig neben der Potsdamer Straße angelegt. Bäume müssen dafür nicht gefällt werden. Die Allee bleibt so bestehen, wie sie ist. Die Gemeinde Dallgow-Döberitz hat stattdessen Land von den angrenzenden Grundstücksbesitzern aufgekauft, um den neuen Weg ein wenig versetzt von der Straße bauen zu können. Bürgermeister Sven Richter: “Die Grundstücksfragen haben wir bereits im Jahr 2020/21 geklärt, das ging ohne größere Probleme und erstaunlich unkompliziert über die Bühne.”
Die 1,5 Kilometer Weg vom Ortsausgang Falkensee am Hofladen Falkensee vorbei bis zum Havelpark sollten nach einer ersten Schätzung 1,2 Millionen Euro kosten. Die Firma Eurovia Verkehrsbau kümmert sich um die Realisierung, die Kosten sollen nun bei 800.000 Euro liegen. Holger Schmidt: “Da kommen noch einmal 100.000 Euro für die Planung dazu. Mit den sonstigen Kosten werden wir am Ende bei einer Million liegen.”
Am 11. August ging es los mit den Ausbauarbeiten. Zunächst wurde die Trasse geschaffen. Holger Schmidt: “Die Firma musste zunächst den Oberboden abtragen, der nicht tragfähig ist. Hier mussten wir 30 Zentimeter tiefer buddeln als geplant, das ist aber nicht schlimm. In diese Grube kommt dann brauner oder gelber Boden. Darauf folgt Schotter, am Ende entsteht eine Asphaltdecke. Wir rechnen damit, dass der neue Fahrradweg bis Ende des Jahres fertiggestellt ist und dann von den Bürgern befahren werden kann.”
Damit die Bauarbeiter möglichst unbehindert an der Strecke arbeiten können, gilt auf der Potsdamer Straße neben der Baustelle nun tagsüber von 8:30 bis 15:30 Uhr Tempo 30. Sven Richter: “Die Bauarbeiter haben auch die Möglichkeit, eine Ampelschaltung zu aktivieren, sodass der Verkehr immer nur in einer Richtung an der Baustelle vorbeigeführt wird.”
Der neue Weg wird eine Breite von 2,5 Metern aufweisen, sodass Fahrradfahrer in beiden Fahrtrichtungen leicht aneinander vorbeifahren können.
Und was ist mit der Brücke? Sven Richter: “Die Brücke können wir nicht neu bauen oder verbreitern. Die Linienführung auf dem Boden wird erneuert. Es wird empfohlen, zu Fuß über die Brücke zu gehen.”
Zu den Bauarbeiten gehört auch, dass der Bürgersteig im Dorf zwischen der Seegefelder und der Spandauer Straße verbreitert wird. Das ist der Bürgersteig auf der rechten Seite, wenn man von Falkensee zum Havelpark fährt.
Die gute Nachricht: Auch in den Ausbau des letzten Kilometers entlang der L20 zwischen Seeburg und der B5 kommt langsam Bewegung. Sven Richter: “Hier würden wir gern den Fahrradweg vollenden. Nun gibt es endlich eine Bereitschaft vom Land, sich zumindest an 50 Prozent der Kosten zu beteiligen. Das wäre schön, wenn wir auch hier die Lücke schließen könnten.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 235 (10/2025).
Seitenabrufe seit 28.10.2025:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige








