Wie in China: Aus dem “Landhaus Perle” wird die “Peking Perle”!
Es tut sich etwas vor den Toren der Spandauer Altstadt. Das “Landhaus Perle” hat bereits zu Ende Mai seinen Betrieb eingestellt; Schuld sollen gestiegene Mieten sein. Stattdessen ist nun die “Peking Perle” an den Start gegangen. Frau Lin Du und Herr Hui-Jen Kuo bieten vor Ort eine chinesische Küche an, die teilweise so authentisch ausfällt, dass viele Chinesen, die in Berlin leben, hier gern essen gehen. Das verspricht ganz neue kulinarische Entdeckungen. (ANZEIGE)
Vor 120 Jahren gab es in Spandau die Brieftaubenstation des Heeres. Von hier aus flogen Tauben an die Kriegsfront, um den Männern schriftlich festgehaltene Nettigkeiten aus der Heimat zu senden. Den Taubenschlag selbst gibt es längst nicht mehr, dafür aber das historische Gebäude, in dem damals die Brieftaubenwärter wohnten. Hier bot über viele Jahre hinweg das “Landhaus Perle” seinen Gästen XXL-Kartoffelpuffer, einen knusprigen Entenbraten oder Fisch-Delikatessen an.
Das “Landgut Perle” direkt vor dem Kreisverkehr an der Altstadt Spandau gibt es seit Ende Mai nicht mehr. Mit Ansage wurde das Restaurant geschlossen. Lange war nicht klar, wie es vor Ort weitergehen könnte. Aber das Gebäude ist einfach zu perfekt geschnitten und die Lage kann auch überzeugen. Lin Du und Hui-Jen Kuo haben das Gelände kurzerhand übernommen und hier Anfang Juni die “Peking Perle” ins Leben gerufen. Vor Ort wird nun chinesisch gekocht. Neugründungen mit dieser Küche sind in Berlin inzwischen eine echte Seltenheit geworden. Stattdessen werden vor allem Restaurants mit vietnamesischer Küche neu eröffnet.
Hui-Jen Kuo: “Meine Frau stammt aus Shanghai. Meine Familie kommt ursprünglich ebenfalls aus China, ich bin aber in Taiwan aufgewachsen. Unsere Herkunft spielt aber inzwischen keine Rolle mehr, ich lebe bereits seit 50 Jahren hier in Berlin. Taiwan ist für mich keine Heimat mehr, sondern wie für alle Berliner – Ausland.”
Hui-Jen Kuo und Lin Du haben natürlich so manchen bewährten Klassiker auf der Speisekarte. Es ist also kein Problem, vor Ort gegrillte Ente mit Gemüse auf Reis zu bekommen. Viele Rezepte sind aber authentisch chinesisch und hier vor allem der Szechuan-Küche verhaftet, die gern mit scharfen Gerichten überrascht.
Hui-Jen Kuo: “Tatsächlich ist es so, dass wir eine eigene Speisekarte auf Chinesisch haben, die vor allem unsere authentischen Gerichte hervorhebt. Es gibt nicht viele Chinesen, die in Spandau leben. Sie kommen aber alle gern zu uns essen, weil sie wissen, dass ihr Essen hier genauso schmeckt wie in der Heimat. Das freut uns natürlich sehr.”
Der Gastraum im Inneren der “Peking Perle” ist sehr groß und wird auch nicht von Zwischenwänden verkleinert. Das sorgt für einen ungestörten Blick auf das historische Gemäuer. Man sitzt aber bei schönem Wetter auch sehr schön auf der überdachten Terrasse im Freien – abgewandt von der Straße, aber gleich angrenzend an den LIDL-Parkplatz.
Die “Peking Perle” hat von Dienstag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Eine echte Überraschung auf der Karte: Es gibt einen Mittagstisch, der Dienstag bis Freitag von 12 bis 16 Uhr gilt, Feiertage sind natürlich ausgenommen. Für knapp zehn Euro gibt es hier elf vorgeschlagene Gerichte, darunter auch das zwei Mal gebackene Schwein, scharfe Rindfleischstreifen mit Gemüse oder aber die gebackene Hühnerbrust mit Beilage.
Wer ganz regulär in der “Peking Perle” speisen möchte, kann sich gern für das Spezialitätenmenü für zwei Personen entscheiden. Für 50 Euro gibt es für beide Gäste eine Sauer-Scharf-Suppe, anschließend sechs gebratene Guo-Tie-Maultaschen mit Schweinefleisch und Gemüse. Es folgt eine klassische Peking-Ente mit Pfannkuchen, Gurken- und Lauchstreifen sowie am Ende eine gebackene Banane mit Eiscreme.
Interessant ist auch der “Hot Pot”. Das ist der berühmte Feuertopf aus Szechuan. Hier wird man sofort an ein Fondue erinnert. Nur gibt es im auf offener Flamme präsentierten Feuertopf gleich zwei heiße Suppen, die eine ganz scharf und feurig, die andere mild und aromatisch. Der Besucher entscheidet selbst, was er gern im Feuertopf garen möchte. Möglich sind Großgarnelen, Tintenfisch, Muscheln, Hühnerbrust, Rindfleisch, Lammfleisch, Fischfilet, Glasnudeln, Tofu, Pilze oder frisches Saisongemüse.
Patrick Hückstädt von “Unser Havelland”: “Wir haben uns überraschen lassen und die authentisch chinesischen Gerichte probiert. Wir hatten süß-saure-Rippchen, saures Rindfleisch, einen pikanten Mango-Salat, chinesische Maultaschen und ein mit Zwiebeln im Topf gedünsteten Rinderbraten, der sehr scharf war. Dazu gab es Reis und Jasmin-Tee. Viele Gerichte kannten wir so noch gar nicht und hätten sie vielleicht auch nie probiert. Wir haben auf diese Weise aber eine ganz neue Küche kennengelernt, was uns sehr gut gefallen hat. Es war auch sehr lecker.”
Für Hui-Jen Kuo (61) ist die “Peking Perle” nicht der erste Ausflug in die Gastronomie: “Ich habe in den letzten Jahrzehnten bereits ein Restaurant und ein Hotel geführt. Hier in Spandau kommt nun beides zusammen. Denn zur ‘Peking Perle’ gehört neben dem Restaurant auch ein Hotel mit mehreren Zimmern, die wir bereits aktiv vermieten.” (Text/Fotos: CS)
Info: Peking Perle, Falkenseer Damm 17, 13585 Berlin, Tel.: 030-33939065, www.pekingperle-restaurant-hotel.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 234 (9/2025).
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