Neue VHS-Chefin im Havelland: Claudia Blomberg stellt sich vor!
Es lohnt sich immer im Leben, neugierig zu bleiben, etwas Neues zu lernen und Zeit in die eigene Bildung zu investieren. Dabei hilft sehr gern die Volkshochschule (VHS) vom Landkreis Havelland, die besonders preisgünstig Kurse in allen nur erdenklichen Bereichen anbietet. Seit 2011 war Dr. Frank Dittmer für die Bildungseinrichtung in Falkensee und Rathenow verantwortlich. Nun ist er in den Ruhestand gegangen. Seit dem 1. Juli hat Claudia Blomberg das Zepter übernommen. Für das zweite VHS-Halbjahr ab September verantwortet sie 378 Kurse mit 6.000 Unterrichtsstunden.
“Weiterbildung – wohnortnah, professionell, preiswert, individuell”: Das verspricht die Volkshochschule im Havelland. Bewohner aus dem Landkreis, die in ihrer Volkshochschule gern eine Fremdsprache vertiefen, Gesundheitsvorträge hören, sich im Kochen fortbilden oder einen Computerkurs belegen möchten, haben in den Hauptlehrstätten in Rathenow und in Falkensee die Möglichkeit dazu. Es gibt aber auch Lernorte der VHS in Nauen, Friesack und in Ketzin an der Havel.
Über anderthalb Jahrzehnte hinweg hat Dr. Frank Dittmer die Volkshochschule im Havelland geleitet – mit großem Einsatz, viel pointiertem Wortwitz und mit einem Faible dafür, dass man hinter das Thema Weiterbildung nie einen Haken setzen darf.
Der Mann von Pfarrerin Gisela Dittmer hat sich nun zur Ruhe gesetzt – und den Staffelstab in neue Hände übergeben. Die “Neue” ist Claudia Blomberg (55). Sie tritt in große Fußstapfen.
Claudia Blomberg übernimmt das Büro in der Volkshochschule in Falkensee. Diese liegt etwas versteckt in der Poststraße hinter der Bahnunterführung. Vor Ort ist übrigens auch die Leitung von der Musik- und Kunsthochschule Havelland und eine Förderschule vom Landkreis untergebracht.
Die Volkshochschule Havelland hat in den letzten Jahren so manche unterforderte Gehirnzelle wieder zum Leuchten gebracht. Alleine 2024 haben sich 7.500 Kursteilnehmer darüber gefreut, dass 192 freiberufliche Kursleiter 14.300 Unterrichtsstunden in 676 Kursen abgehalten haben. Die angebotenen Kurse, die auch 2025 weitergeführt werden, tragen Titel wie “Gedächtnistraining – Fitness für die grauen Zellen”, “Investieren in Aktien – die Börse verstehen”, “Obstbäume verstehen und pflegen”, “Erben und Vererben” oder “Respektvolle Kommunikation”.
Die Kursteilnehmer werden zunächst nicht bemerken, dass jemand Neues die Geschicke der Volkshochschule lenkt. Aber der eine oder andere fragt sich schon: Wer ist denn wohl die Neue an der Spitze?
Nun, Claudia Blomberg stammt aus Paderborn. Sie hat Germanistik studiert und anschließend an ihrer Universität junge Lehramtsstudenten unterrichtet. Während der Flüchtlingskrise rund um den Bürgerkrieg in Syrien hat sie sich als Programmbereichsleiterin an einer Volkshochschule zunächst um den Programmbereich Deutsch/Integration gekümmert, an einer weiteren Volkshochschule die Programmbereiche “Politik und Kultur” übernommen und anschließend die Volkshochschule Bielefeld geleitet. Bis es sie privat nach Berlin zog: “Die Region Berlin-Brandenburg hat mich schon immer gereizt.”
In der Hauptstadt war sie die Amtsleiterin für Weiterbildung und Kultur im Bezirk Charlottenburg. In dieser Position war sie für die Volkshochschule, die Bibliothek, die Musikschule und den Fachbereich “Kunst und Kultur” verantwortlich. Claudia Blomberg: “Ich wollte aber gern wieder eine Volkshochschule leiten, weil das für mich der sinnvollste und schönste Beruf der Welt ist. Ich habe tatsächlich die Nähe zum Bürger und zur Gesellschaft vermisst. Die Aufgabe, nun die Volkshochschule im Havelland zu leiten, reizt mich umso mehr, weil die Erwachsenenbildung hier einen wichtigen Platz einnimmt. Je ländlicher die Umgebung ist, umso begrenzter ist in der Regel das Angebot an verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich arbeite einfach unglaublich gern mit Menschen zusammen. Vor allem dann, wenn es gilt, Fähigkeiten zu erweitern und neue Potenziale zu entdecken und zu fördern.”
Wer noch nie in einer Volkshochschule war: Hier darf jeder an einem ausgeschriebenen Kurs teilnehmen, insofern es noch freie Plätze gibt. Die Volkshochschule versucht, die Interessen der ganzen Bevölkerung widerzuspiegeln. Seit Anfang August gilt eine neue Gebührenordnung: Demnach kostet jeder Kurs in der VHS drei Euro pro Unterrichtsstunde. Ein Betrag, der in jedem Budget vorhanden sein sollte.
Claudia Blomberg: “Ich habe gerade erst mit einer Schülerin telefoniert, die sich einen koreanischen Sprachkurs wünscht. Meine Aufgabe ist es nun herauszufinden, ob wir genügend Interessenten für einen solchen Kurs haben, ob es einen freien Raum gibt und ob wir einen qualifizierten Kursleiter für einen koreanischen Sprachkurs finden können.”
Schon jetzt plant die neue VHS-Leiterin, das Bildungsangebot noch flächendeckender über das Havelland auszubreiten: “Ich würde gern so manchen Kurs dezentralisieren und auch noch neue Bildungsräume erschließen – für alle, die nicht mobil sind und die genau in der Mitte zwischen Falkensee und Rathenow leben.”
Ansonsten hat sich die neue Chefin bereits schlau gemacht: “Am beliebtesten sind bei den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Havelland Bewegungskurse und das Themenfeld Ernährung. Auch die Kunstkurse werden ausgesprochen gut besucht. Die ‘großen’ Sprachen wie Englisch und Französisch werden ebenfalls sehr gut nachgefragt.” (Text/Fotos: Sonja Schröder, cs)
Info: Volkshochschule Havelland, Poststraße 15, 14612 Falkensee, Tel. 03321 4036712, www.vhs-havelland.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 234 (9/2025).
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