Status Rathauserweiterungsbau in Falkensee: Rundgang zum Tag der Architektur!
Die Bevölkerung von Falkensee wächst deutlich. Passend dazu werden auch immer mehr Verwaltungsbeschäftigte eingestellt, die sich um die Anliegen und Wünsche der Bewohner kümmern. Um Platz für die Mitarbeiter zu schaffen, entsteht zurzeit ein dreistöckiger Rathauserweiterungsbau hinter dem historischen Rathaus. Passend zum “Tag der Architektur Brandenburg” am 29. Juni führten Baudezernent Thomas Zylla und Bauamtsleiter Jens Grothe durch das fast fertige Gebäude.
Die Verwaltung der Stadt Falkensee platzt aus allen Nähten. 655 Verwaltungsbeschäftigte (Stand 10-2023) kümmern sich an verschiedenen Standorten wie dem Bauhof und dem Musiksaalgebäude um die Anliegen der Bürger. Gern würde die Stadt die Verwaltung enger zusammenziehen – vor allem im Bürgeramt und rund ums Rathaus.
Am 17. Oktober 2023 gab es “hinter” dem über hundert Jahre alten Rathaus von Falkensee den symbolischen Spatenstich für den von langer Hand geplanten Rathauserweiterungsbau. Er entsteht seitdem unter der Federführung der Goldbeck Nordwest GmbH aus Berlin genau zwischen dem alten Rathaus und der Feuerwache. Mehrere alte Gebäude der Verwaltung mussten für den neuen und sehr modern gestalteten Riegel weichen.
Die Bauarbeiten am Rathauserweiterungsbau finden etwas im Verborgenen statt, weil sie von der Straße nicht einsehbar sind. Die Bevölkerung hatte aber am 29. Juni Gelegenheit dazu, sich den Fortschritt der Bauarbeiten einmal anzusehen. Am “Tag der Architektur Brandenburg” hatte die Stadt Falkensee zu mehreren Führungen durch das neue Gebäude eingeladen. Um 10, 11 und 15 Uhr lotsten Baudezernent Thomas Zylla und Bauamtsleiter Jens Grothe die interessierten Besucher durch das Gebäude – und hielten interessante Fakten bereit.
Das dreigeschossige Gebäude wird einmal Platz für 72 Mitarbeiter aufweisen. Hinzu kommen Besprechungs- und Konferenzräume. Alle Stockwerke sind für die Bevölkerung barrierefrei über einen Fahrstuhl zu erreichen. Das Farbkonzept basiert auf den beiden Farben Grau und Orange. Bestechend von außen ist die moderne Fassadenverkleidung aus Holz. Hier kommt Lärche mit einem Vorvergrauungsanstrich zum Einsatz. Die Fußböden und die Wände im Gebäude sind ebenfalls in Grau gehalten, nur die öffentlichen Wartebereiche und die Büroböden sind orange angemalt. Jens Grothe: “Uns gefällt das Farbkonzept sehr gut. Sollten wir später einmal feststellen, dass das Orange doch nicht optimal ist, greifen wir zur Farbrolle und übermalen es eben wieder.”
Das Gebäude hat eine Bruttogrundfläche von 3.099 Quadratmetern. Wärme wird im Gebäude über eine Erdwärmepumpe erzeugt. Dafür wurden 16 jeweils 99 Meter tiefe Geothermiebohrungen durchgeführt. Thomas Zylla: “Wir sind fossilfrei, was die Beheizung anbelangt.”
Auf das Dach kommen 96 Photovoltaik-Module, die 187 Quadratmeter Fläche einnehmen und 38,40 kWp Peak-Leistung erreichen. 117 weitere Module sollen noch auf den Außenanlagen entstehen.
Auf diese Weise – und durch eine sehr gute Dämmung – wird der Effizienshausstandard 40 NH der KfW erfüllt. Übersetzt heißt das, dass der Rathauserweiterungsbau nur 40 Prozent der Primärenergie eines vergleichbaren Referenzgebäudes benötigt. Im Rahmen des KfW-Förderprogramms “Klimafreundlicher Neubau Nichtwohngebäude” gab es so noch einen Zuschuss von 820.000 Euro zu den Baukosten hinzu.
Die Kosten für den Rathauserweiterungsbau belaufen sich auf etwa 12,7 Millionen Euro, wobei die Kosten für die Außenanlagen in Höhe von 1,7 Millionen Euro bereits integriert sind.
Was ist denn bei den Außenanlagen so teuer? Thomas Zylla: “Vor Ort müssen viele neue Parkplätze entstehen, weil die Bürgerinnen und Bürger ja auch möglichst nah an das Gebäude heranfahren möchten, wenn sie ein Anliegen haben. Wir müssen auch Mitarbeiterparkplätze schaffen, damit der öffentliche Raum nicht zugeparkt wird. Es wird auch Anlieferzonen geben.”
Insgesamt plant die Stadt mit 116 Parkplätzen. Zehn davon sind vom Start weg mit Ladesäulen für E-Fahrzeuge ausgestattet, 29 werden für die Ladeinfrastruktur vorgerüstet sein.
Die Firma Goldbeck hat mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad gearbeitet, nutzt also fertig vormontierte Einheiten, die vor Ort zusammengesetzt werden. Thomas Zylla: “Diese Elementteile werden in Hamm produziert. Das Werk haben wir im Vorfeld besucht, um uns das einmal anzusehen.”
Nur so war es möglich, den Rathauserweiterungsbau in so kurzer Zeit hochzuziehen. Jetzt ist “fast” alles fertig. Thomas Zylla: “Die Inbetriebnahme der Büros wird ein schleichender Prozess sein. Die Möbel sind schon da, aber die IT-Technik steht noch in den Anfängen.”
Jens Grothe: “Wir sind mit dem Gebäude nahezu fertig. Aber wir brauchen ja auch die Außenanlagen, damit wir eine Zuwegung haben. Ich gehe im Moment davon aus, dass wir Ende September umziehen werden.”
Auch der Bürgermeister und das Standesamt werden zumindest für eine gewisse Zeit in den Neubau ziehen. Denn Ende des Jahres soll das alte Rathaus komplett leergezogen werden, damit es kernsaniert werden kann. Thomas Zylla: “Das vor hundert Jahren gebaute Rathaus ist in die Jahre gekommen. Da wurde nie wirklich etwas an der Bausubstanz getan, was den Keller, die Dämmungen, das Dach und natürlich auch die Haustechnik anbelangt.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 233 (8/2025).
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