100 Jahre Brieselang: Der Festumzug rollt durch die Straßen!
Ob sie das wirklich wagen? Am Samstag, den 12. Juli, goss es den ganzen Vormittag wie aus Kübeln. Und genau an diesem Tag sollte doch passend zum 100-jährigen Geburtstag der Gemeinde Brieselang ein großer Festzug durch die Straßen rollen. Über 30 Gefährte hatten ihr Kommen zugesichert. Brieselang sagte den Festzug nicht ab – und der Wettergott hatte ein Einsehen. Rechtzeitig vor dem Start hörte der Dauerregen endlich auf. Und die Wagen machten sich auf den Weg.
Warum denn nur einmal kurz feiern, wenn man das ganze Jahr lang Party machen kann? Die Gemeinde Brieselang, sonst eher still und leise im Havelland, lässt es in diesem Jahr so richtig krachen. Passend zum 100-jährigen Bestehen des Ortes gibt es eine Feier, einen Anlass und eine Aktion nach der anderen.
Nach einem mondänen Empfang, der Vorstellung einer umfangreichen Chronik und dem Debüt eines neuen Films über das Brieselanger Licht (www.gemeindebrieselang.de) ging es am 12. Juli noch einmal richtig rund – das offizielle Jubiläumswochenende mit dem traditionellen Sommerfest am Nymphensee stand an.
Die Überlegung: Lasst uns das Sommerfest in diesem Jahr doch einmal mit einem richtigen Festzug eröffnen! Patrik Rachner aus der Öffentlichkeitsarbeit sagte im Vorfeld zum Umzug, das sei “eine Besonderheit, die es seit Jahrzehnten in Brieselang nicht mehr gegeben hat.”
Trotz des schlechten Wetters fanden sich zahllose Brieselanger entlang der Wegstrecke ein, um sich das rollende Spektakel einmal anzusehen.
Mike Jerichow sagte vor Ort als Vorsitzender der Gemeindevertretung: “An unserem wunderschönen Festumzug beteiligen sich 33 Organisationen. Wir sammeln uns auf dem alten Festplatz in der Thälmannstraße und fahren dann zusammen über die Karl-Marx-Straße bis zum Nymphensee.”
Vor 13 Uhr war die Aufregung am alten Festplatz noch sehr groß. Die einzelnen Lkw, Anhänger, Oldtimer, Traktoren, Trabis und Handwagen bekamen zunächst ihre Startnummern und damit ihre Reihenfolge im Zug zugeteilt. Die Verantwortlichen überprüften noch einmal ihre Dekoration, setzten sich Perücken auf, zeigten ihre Vereinskleidung und entrollten Plakate und Banner.
Mit dabei waren etwa die Kita Birkenwichtel, der Chor der Volkssolidarität Brieselang, der Brieselanger Sportverein, die Sportgemeinsch
aft Wasserfreunde Brieselang, der Männerchor Harmonie Brieselang 1926, die Wild Otters Zeestow, der Verein Nymphe & See, die Brieselanger Kindertagespflege, die Freiwillige Feuerwehr, der Förderverein der Robinson-Grundschule und die Fahrer vom Bürgerbus Brieselang – um nur einige zu nennen.
Wilhelm Garn, Altbürgermeister von Brieselang, hatte über 150 Leute vom Sportverein Grün-Weiß-Brieselang mit dabei: “Das ist ein Viertel unserer Mitglieder. Unser Vereinsmotto lautet: Alles für die Birke. Es ist eine feine Sache für Brieselang, dass es so einen Umzug gibt, das sorgt für ein Gemeinschaftsgefühl. Dabei entsteht eine Begeisterung, über die man auch noch Jahre später sprechen wird.”
Um Punkt 13 Uhr nutzten die Veranstalter den weiterhin ausbleibenden Regen und setzten den über hundert Meter langen Zug in Gang.
Vorweg marschierte der Spielmannszug vom extra dafür eingeladenen MusikVerein Blütenstadt Werder mit einer ganzen Kapelle – und gab dabei den Ton vor. So konnte man in der Karl-Marx-Straße das Herannahen des Festzuges aus der Thälmannstraße schon lange hören, bevor auch nur die ersten Fahrzeuge um die Ecke bogen.
Tatsächlich hat man so etwas schon lange nicht mehr gesehen. Schier endlos schob sich der Zug aus Autos und zu Fuß gehenden Zugteilnehmern durch die Brieselanger Straßen. Musik schepperte aus den Boxen, die Nixen von “Nymphe & See” verteilten bunte Leckmuscheln an die Kinder am Straßenrand und die Zuschauer filmten, was die Handys hergaben.
Patrik Rachner: “Ziel des Festumzugs war es ursprünglich, die Geschichte und Entwicklung der Gemeinde Brieselang der vergangenen 100 Jahre aufzuzeigen. Im Laufe der Vorbereitungen hat sich die erste Zielsetzung verändert. Am Ende ging es vor allem darum, dass sich möglichst viele Brieselanger Vereine, Institutionen und Ehrenamtler mit guter Laune zeigen. Und das ist gelungen.”
Was der Festzug sehr gut vermittelt hat, ist ganz eindeutig die Vielseitigkeit der vielen Vereine, Institutionen und Ehrenamtler, die in der Gemeinde tätig sind.
Für den Weg bis zum Nymphensee hatte man eine Stunde Zeit eingeplant. Auf der Parkfläche direkt am Kreisverkehr hatte man bereits den Markt “Brieselang erleben” mit rund 20 Informationsständen von Vereinen, Initiativen und Institutionen aufgebaut, er wurde nach dem Eintreffen der rollenden Delegation feierlich eröffnet. Im Rahmen des Brieselanger Sommerfestes wartete auch ein vielseitiges Familien- und Bühnenprogramm auf die Gäste.
Brieselangs Bürgermeisterin Kathrin Neumann-Riedel fuhr mit Mike Jerichow im Festzug mit: “Dieser Festzug zeigte ganz wunderbar, wie toll Brieselang ist. Unsere Vereine haben alle Hand in Hand zusammengearbeitet, um an diesem Tag ihre Tradition zu zeigen. Wir haben auch in Zukunft vor, weiterhin das Miteinander in unserer Gemeinde zu stärken. Der Festzug sah wirklich toll aus. Ich bin ganz überwältigt davon, wie gut die Stimmung war und wie viele Menschen am Straßenrand standen, um unser Jubiläum zu feiern.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 233 (8/2025).
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