4. Grünefelder Kranich-Pokal: Hier trafen sich die Freiwilligen Feuerwehren zum Löschangriff nass!

Was für eine große Gaudi. In diesem Jahr lud die Einheit Grünefeld der Freiwilligen Feuerwehr Schönwalde-Glien im Verbund mit dem Förderverein bereits zum vierten Mal zum “Grünefelder KranichPokal” ein. Auf einer Freifläche in Grünefeld traten Teams von Feuerwehren aus dem ganzen Havelland in der klassischen Feuerwehrdisziplin “Löschangriff nass” gegeneinander an. Die zahlreichen Zuschauer hatten am 14. Juni bei schönstem Wetter viel Spaß an den temporeichen Wettbewerben.
Das brachliegende Gelände am Grünefelder Bäckerweg gehört eigentlich der Kirche, sie hatte es den Feuerwehrleuten aus dem Ortsteil aber netterweise zur Verfügung gestellt. Die Grünfelder Feuerwehr hatte die riesige Wiese gemäht, einen Parcours aufgebaut, ein großes Zelt zum Schutz gegen die Sonne aufgestellt, einen riesigen Wassertank befüllt, eine Hüpfburg aufgepustet und mehrere Stände für Essen und Trinken bemannt.
Auf diese Weise bestens vorbereitet konnte der “Grünefelder Kranich-Pokal” am 14 Juni bereits zum vierten Mal starten. Auf die Einladung der Grünefelder hin waren Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren aus vielen Orten im Havelland angereist, darunter auch aus Perwenitz, Pausin, Dallgow-Döberitz, Wagenitz, Hammer/Liebenwalde, Gülpe und dem Milower Land. Sogar Berliner und Potsdamer Teams fanden den Weg ins Havelland. In der Folge konnte man auf dem ausgeschilderten Parkplatz auf der Wiese jede Menge roter Fahrzeuge bestaunen: 25 Jugend-Mannschaften und sechs Erwachsenen-Teams waren vor Ort mit dabei – vier weniger als noch im letzten Jahr. Toll: Da gleich um die Ecke vom Bäckerweg jedes Jahr das Techno-Festival “Nation of Gondwana”stattfindet, hatten auch die Organisatorinnen ein Team gestellt.
Ob kleine Feuerwehrmänner oder erwachsene Frauen: Sie alle mussten sich beim “Kranich-Pokal” in der klassischen Feuerwehrdisziplin “Löschangriff nass” beweisen. Immer zwei Teams traten auf zwei Bahnen gegeneinander an.
Bevor der Startschuss ertönte, hatten beide Teams immer exakt fünf Minuten lang Zeit, um ihr Material auf einem hölzernen Plateau auszubreiten. Saugschläuche, B- und C-Druckschläuche, Stahlrohre, Tragkraftspritzen, Verteiler und verschiedene Verbindungsstücke mussten so platziert werden, dass sie sich später mit wenigen Handgriffen montieren ließen.
Auf ein Kommando hin liefen beide Teams los. Die Feuerwehrkameraden mussten nun gegen die Zeit ihr Equipment zusammenbauen, die Saugschläuche in einen Wassertank hängen, die Stahlrohre über hundert Meter rennend über die Wiese tragen, um dann am Ende des Parcours nach “Wasser marsch” das Feuer löschende Nass auf die Reise zu schicken. Die älteren Teams mussten ein Ziel anvisieren und hier einen Tank mit zehn Litern Wasser füllen, bis ein rotes Licht aufleuchtete.
Claudia Plümke, Ortswehrführerin der Einheit Grünefeld: “Wir simulieren bei diesem Wettbewerb einen Löschangriff, nur dass unser Ziel hier kein Feuer ist. Dabei kommt es am Ende allein auf das Tempo ein. Unsere Schiedsrichter stellen nach jedem Löschangriff fest, ob alles regelkonform abgelaufen ist.”
Die Minis im Alter von sechs bis zehn Jahren stemmten die gleiche Aufgabe. Sie mussten allerdings die Schläuche nicht zusammenstecken, sie waren bereits zusammengekuppelt. Auf ihren Schläuchen lastete außerdem deutlich weniger Wasserdruck. Ihre ganz eigene Aufgabe – eine kleine Tonne von einem Holzbalken spritzen. Bei den Minis waren die Positionen doppelt belegt, hier gehörten sieben Kinder zu einem Team. Bei den Jugendlichen waren es fünf Teammitglieder plus ein Erwachsener, der die Pumpe bediente. Denn das durften die Minderjährigen aus Sicherheitsgründen noch nicht.
Alle Zeiten wurden vor Ort mit einer modernen Technik gestoppt. Bei den Minis gewann am Ende die Feuerwehr Wolsier mit einer Bestzeit von 19,09 Sekunden. Auch bei der Jugend lag Wolsier vorn – in der Altersklasse 1 (10 bis 13 Jahre) mit 33,98 Sekunden und in der Altersklasse 2 (14 bis 17 Jahre) mit 22,55 Sekunden.
Bei den erwachsenen Frauen holten sich die “Dorfmädels” als Zusammenschluss aus der gesamten Gemeinde Schönwalde-Glien den Sieg – mit 58,87 Sekunden. In der Gesamtwertung gewann auch hier Wolsier – mit nur 24,09 Sekunden. Sie beherrschten in diesem Jahr die verschiedenen Anlauf- und Kuppeltechniken am besten.
Die Einheit Grünefeld der Freiwilligen Feuerwehr Schönwalde umfasst 23 Kameraden. Gut 25 Kinder und Jugendliche sind in der Jugendfeuerwehr organisiert. Claudia Plümke: “Im Gegensatz zu anderen Ortsteilen haben wir kein Problem damit, Nachwuchs zu generieren.”
Marcus Michaelis ist seit über 20 Jahren Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr. Es ist aber auch der Vorsitzende des Fördervereins, der den Namen “Feuerwehr Förderung Grünefeld e.V.” trägt: “Feuerwehr und Förderverein stemmen den Kranich-Pokal gemeinsam. Wir haben das Event eine ganze Woche lang vorbereitet, wobei es drei sehr intensive Aufbautage mit vielen Besorgungsfahrten gab. Zum Glück haben wir immer sehr viele helfende Hände. Auch die Nachbarn sind toll, sie versorgen uns sogar mit Strom und packen selbst mit an. Dafür laden wir sie immer zu einer großen Dankeschön-Veranstaltung ein, denn ohne ihr Wohlwollen geht es nicht.”
Auf alle Teilnehmer beim Kranich-Pokal warteten am Ende des Tages Urkunden. Für die jeweils ersten drei Plätze gab es eine Siegerurkunde und einen Pokal für die Feuerwehrleute. Marcus Michaelis: “Die Pokale hat ein Handwerker aus dem Ort selbst hergestellt – aus Holz. Das fanden wir einfach origineller als die Blech- und Alupokale, die sonst in den Wachen stehen.”
Für die Grünefelder Feuerwehr ist ihr Kranich-Pokal Spaß und Ausbildung gleichzeitig. Marcus Michaelis: “Der Wettbewerb ist ein schöner Ausgleich zu den anstrengenden Ausbildungstagen und Diensteinsätzen.”
Bürgermeister Bodo Oehme kam in seiner Feuerwehruniform zum Wettbewerb: “Liebe Kinder, liebe Jugendlichen, liebe Erwachsenen: Wir sind stolz auf euch.” – Ronny Wilke, Ortsvorsteher in Grünefeld, kümmerte sich während des Kranich-Pokals um die Auswertung der Zeiten: “Die Veranstaltung wird von Jahr zu Jahr immer besser. Die Teams bereiten sich wirklich gut vor.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 232 (7/2025).
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