Offene Gärten in Falkensee: Familie Bodien öffnete ihren Garten für Besucher!

Der ungestörte Blick in die Gärten der Nachbarn endet oft genug am Zaun. Dabei würde man sich doch nur allzu gern davon inspirieren lassen, was andere Menschen mit dem grünen Daumen in ihren Gärten so erschaffen haben. Für offene Türen sorgen die Aktionstage “Offene Gärten”, die im östlichen Havelland von der Lokalen Agenda 21 Falkensee organisiert werden. 20 Gartenbesitzer laden in diesem Sommer wieder neugierige Gäste auf ihre Grundstücke ein.
Am 15. Juni war der große Tag der Familie Bodien. Adelheid und Wolfgang Bodien wohnen bereits seit knapp 30 Jahren in Falkensee, genauer gesagt in Finkenkrug. Sie hatten sich im Vorfeld bei der Lokalen Agenda gemeldet, um bei den “Offenen Gärten” mitzumachen. Versprochen wurde den Besuchern eine “Harmonie mit Teich und Kleinkunst, umgeben von Stauden und Rosenbeeten”. Das Gartentor stand an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr offen. In dieser Zeit konnten interessierte Gäste das Grundstück betreten, um sich von den Hausherren herumführen zu lassen.
Adelheid Bodien: “Wir sind aus Berlin-Friedenau nach Falkensee gezogen. Wobei ich ursprünglich aus Bad Homburg in Hessen stamme. 1981 bin ich nach West-Berlin eingewandert. Unser Haus in Falkensee hat mein Mann für mich entworfen. Er hat mir ganz viele Modelle gebaut, bis ich endlich Ja gesagt habe.”
Das Haus der Bodiens ist tatsächlich ein ganz besonderes. Es ist ein Holzhaus, das von einer Metallkonstruktion gestützt wird. Ursprünglich sollte es in Stein gebaut werden, aber das war bereits 1994 zu teuer. Adelheid Bodien: “Wir haben uns in der Slowakei von unserem Haustyp inspirieren lassen. Mein Mann ist Maschinenbauingenieur, er ist ganz stahlverliebt. Damals wurde zunächst das Stahlgerüst aufgestellt, da dachten alle Nachbarn, hier entsteht jetzt eine neue ALDI-Zentrale. Dann kamen die Holzbauer aus der Slowakei und haben richtig dickes Holz verbaut.”
Im Haus betreibt Wolfgang Bodien sein Atelier “Kunst im Bypass”. Er baut Skulpturen aus allen nur erdenklichen Materialien wie Holz, Beton und Schrott – und experimentiert zusätzlich mit dem 3D-Drucker. Er sagt selbst: “Der Garten, das ist die Domäne meiner Frau. Ich darf da nur den Rasen mähen.”
Tatsächlich ist der 1.192 Quadratmeter große Garten eine wahre Augenweide. Zentraler Augenfang ist ein wunderschöner Teich mit üppigem Seerosenbewuchs, kleinen Fischschwärmen und sich sonnenden Fröschen, der von einem kleinen Bachlauf gespeist wird. An den Teich schließt sich ein Hügel mit wild wuchernden Sumpfzypressen an. Hinzu kommen Beete mit Rittersporn, üppigen Rosen, aufschießenden Stauden und exotischen Pflanzen. Kräuter für die Küche wachsen an der Seite des Hauses, ebenso Pflücksalate.
Adelheid Bodien: “Der Garten ist meine Passion. Seitdem wir nicht mehr berufstätig sind, ist das noch viel intensiver geworden. Ich schaue mir auch immer gern andere Gärten an, um mich inspirieren zu lassen. Ich war auch schon mehrfach in England und habe mir die Gartenkunst auf der Insel angesehen. Wie könnte man meinen eigenen Garten beschreiben? Vielleicht so: Vielfältig, romantisch, arbeitsintensiv. Es ist wirklich meine Leidenschaft. Ich freue mich einfach, wenn von Januar bis Dezember immer etwas blüht.”
Wolfgang Bodien: “Leider stellen wir fest, dass immer weniger Schmetterlinge in unseren Garten kommen. Hinten im Garten wachsen Silberdisteln, die blühen im Sommer. Da hatten wir immer sehr viel Besuch von den Schmetterlingen. Immerhin haben wir noch Bienen und Hummeln im Garten. Und am Teich schwirren natürlich viele Libellen herum. Wir haben natürlich viele Vögel bei uns im Garten. Die zanken sich oft, wer zuerst etwas trinken darf. Auch ein Zaunkönig besucht uns.”
Bis zu acht Stunden verbringt Adelheid Bodien täglich in ihrem Garten, so erzählt sie es den Besuchern: “Unkraut habe ich aber nur sehr wenig im Garten. Dafür aber umso mehr Schnecken. Manchmal sammle ich 200 Stück von ihnen ein – nur auf einem einzelnen Weg von Nord nach Süd. Das hat sich durch die Trockenperiode zum Glück deutlich reduziert.”
Warum macht Adelheid Bodien bei den Offenen Gärten mit? Sie sagt: “Ich möchte meine Freude an meinem Garten gern mit anderen Menschen teilen. Mir macht es einfach sehr viel Spaß, meinen Garten zu zeigen und mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Im Garten vergesse ich alle meine Probleme. Es gibt ja inzwischen das Waldbaden. Ich bade auch, aber in meinem Garten.”
Ulrike Legner-Bundschuh organisiert die “Offenen Gärten” (www.agenda21-falkensee.de/umwelt/offene-gaerten/) für das Havelland: “Zwanzig Gartenbesitzer sind in diesem Jahr mit dabei, die Termine stehen auf der Homepage. Wir würden gern noch mehr Gärten aufnehmen. Wer mitmachen möchte, meldet sich einfach per Mail bei mir: offener.garten@agenda21-falkensee.de.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 232 (7/2025).
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