Bauernjubel in Nauen: Große Feier mit 200 Gästen: 30 Jahre Kreisbauernverband!

Wer viel arbeitet, darf auch groß feiern. Die Bauern und Landwirte aus der Region haben sich vor genau 30 Jahren im Kreisbauernverband Havelland zusammengeschlossen. Der Verband vertritt seitdem die Interessen der Landwirte vor allem gegenüber der Politik – und hat hier bereits so manchen Streit ausgefochten. Am Freitag, den 13. Juni, kamen über 200 Gäste in der umdekorierten Traktor-Halle der Agro-Farm Nauen zusammen, um das Jubiläum zu feiern.
Die Landwirte aus dem Havelland sind natürlich auf dem Markt auch Konkurrenten, wenn es darum geht, die Ernte von Raps, Weizen, Mais oder Rüben zu veräußern.
Die gemeinsamen Nöte und Probleme schweißen aber auch eng zusammen. Man denke nur an lang anhaltende Dürreperioden, neue staatliche Auflagen und Verordnungen, Subventionsstreichungen, globale Konkurrenz oder drohende Seuchen wie die Afrikanische Schweinepest oder die Maul- und Klauenseuche.
Der Kreisbauernverband Havelland (www.kbv-havelland.de) mit Sitz auf dem Schloss Ribbeck ist 1995 aus einer Fusion der bereits bestehenden Bauernverbände in Rathenow und Nauen entstanden. Seine Aufgabe ist es, die Interessen der Landwirte in allen nur erdenklichen Richtungen klar zu artikulieren und zu vertreten.
Der erste Vorsitzende im Verband ist seit zehn Jahren Dirk Peters, Betreiber der Agro Farm in Nauen. Bei der großen 30-Jahr-Jubiläumsfeier in seiner Traktorscheune sagte er deutlich: “Wenn es diesen Verband nicht geben würde, müsste man ihn noch heute neu gründen.”
Vor 200 geladenen Gästen wurden die Leistungen des Kreisbauernverbandes noch einmal umfassend gewürdigt. Dabei wurde deutlich, dass es im Havelland etwa 500 landwirtschaftliche Betriebe aller Größenordnungen gibt, die auf fast 90.000 Hektar Boden wirtschaften. Ein Drittel der Fläche ist Grünland, zwei Drittel sind Ackerland. Rinder, Pferde und Schafe werden bevorzugt im Havelland gehalten.
Johannes Funke, Geschäftsführer im Kreisbauernverband Havelland und zugleich auch Landtagsabgeordneter, führte durch den offiziellen Teil der Jubel-Veranstaltung.
Roger Lewandowski, Landrat vom Landkreis Havelland: “Der Kreisbauernverband hat bei uns im Landkreis eine starke Stimme, auf die auch gehört wird, mit klaren Positionen, sehr ehrlichen und sehr deutlichen Worten – aber immer fair im Umgang miteinander. Wir im Landkreis sehen uns als Partner der Landwirtschaft und nicht nur als Genehmigungsbehörde. Wir wollen dabei helfen, regionale Wertschöpfungsketten zu stärken, den Wissenstransfer zwischen Praxis und Forschung zu fördern und junge Menschen wieder für die grünen Berufe zu begeistern.”
Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt lobte: “Drei Jahrzehnte engagierter Arbeit, gelebte Solidarität und verlässliche Partnerschaft für die Landwirtschaft in dieser Region verdienen unseren höchsten Respekt.”
Dirk Peters (der auf der Feier mit der Ehrennadel des Landesbauernverbandes Brandenburg ausgezeichnet wurde) wäre nicht Dirk Peters, wenn er nicht den Moment trotzdem für klare Worte genutzt hätte: “Wir können jetzt über die Reform der europäischen Agrarpolitik, über den Klimawandel, über den Pflanzenschutz, die Tierhaltung, den Stallbau oder die Wasserproblematik reden. Das macht aber nur Sinn, wenn wir auch in Zukunft über die richtigen Fachkräfte verfügen. Es darf deswegen nicht sein, dass in Brandenburg zwei Menschen allein entscheiden, ob ich einen Lehrling ausbilden darf oder ein Ausbildungsbetrieb sein darf.”
Bei Live-Musik und einem riesigen Burger- und Grill-Buffet wurde aber nach den Reden ordentlich mit allen Besuchern und Gästen gefeiert. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 232 (7/2025).
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