Kino-Filmkritik: Ballerina

Ach, die “John Wick” Filme waren einfach soooo herrlich. Actionfreunde hatten über mehrere Filme hinweg richtig viel Spaß an ihrem schweigsamen und schlaksigen Helden, der im schwarzen Anzug für eine extreme Body-Kill-Rate auf den Kinoleinwänden sorgte. Als “Baba Yaga” der Killerszene reichte ihm ein simpler Bleistift aus, um seine Gegner um die Ecke zu bringen.
Die John-Wick-Fans leiden nach dem Ende der Filmserie noch immer an einem kalten Entzug. Hier tritt der Film “Ballerina” als Spin-Off der Originalserie an, um die Fans mit einem Extrakick Adrenalin aus ihrer allgemein vorherrschenden Depression zu holen.
Regisseur Len Wiseman hat das Action-Drama, das zeitlich gesehen zwischen dem dritten und dem vierten John-Wick-Teil spielt, nur für Erwachsene gedreht. Es gilt eine Freigabe ab 18 Jahren.
Im Film muss die kleine Eve Macarromit ansehen, wie finstere Gangster Jagd auf sie und ihren Vater machen. Während der Vater im Kugelhagel stirbt, kann sie entkommen. Ausgerechnet Winston (Ian McShane), der Manager vom Continental-Hotel aus der John-Wick-Reihe, wird auf das Mädchen aufmerksam. Er gibt sie in die Obhut der Ruska Roma. Deren namenlose Direktorin (Anjelica Huston) verwandelt die ihr anvertrauten Mädchen mit harter Hand nicht nur in exzellente Balletttänzerinnen, sondern auch in unerbittliche Killerinnen, deren Dienste sich von Dritten mieten lassen. Dafür verlangt die Direktorin aber absoluten Gehorsam von ihren Mädchen.
Bei ihrer blutrünstigen Arbeit stößt die Ballerina Eve (als Erwachsene nun gespielt von Bond-Girl Ana de Armas) auf eine Gruppe Killer, die ein ganz bestimmtes Branding am Handgelenk aufweisen. Es ist genau dasselbe, das auch die Mörder ihres Vaters hatten. Eve pfeift auf die Befehle der Ruska Roma – und geht in ihren Rachegelüsten auf. Das können die Ruska Roma nicht hinnehmen. Sie schicken John Wick (Keanu Reeves) auf eine besondere Mission…
“Ballerina” bietet als Film Action pur. Bereits die Entwicklungsgeschichte der kleinen Ballerina wird so blutig und brutal erzählt, dass sich der Actionfreund gleich freudig begeistert in seinem Kinosessel festkrallt. Und die Maximalstufe an blutrünstiger Killerei ist noch lange nicht erreicht: Eve mordet sich äußerst einfallsreich durch ganze Armeen von Bösewichtern.
Für John-Wick-Fans ist “Ballerina” reiner Fan-Service. Man trifft viele alte Bekannte aus den Filmen wieder, So auch den Continental-Mitarbeiter Charon (Lance Reddick), der hier eine letzte Rolle vor seinem Tod im März 2023 spielte. Es kommen aber auch neue Schauspieler zu ihrem Einsatz, so auch Norman Reedus, den viele ja auch aus “The Walking Dead” kennen.
Zugleich gibt es aber auch Kritik an “Ballerina”. Während John Wick als Figur schon immer unzerstörbar wirkte, was bei seinen Gegnern für Entsetzen sorgte, fragt man sich bei der noch jungen Eve, wie sie all die Prügeleien und Auseinandersetzungen, die ihr in anderthalb Stunden widerfahren, nur überleben kann.
Leider verpasst der Film auch die Chance, noch mehr über die mystische Geheiminstitution der Ruska Roma zu erzählen. Die Szenen innerhalb der Geheimorganisation gehören zu den stärksten im ganzen Film. Davon hätte man gern noch mehr gesehen.
Trotzdem bleibt “Ballerina” ein starker und sehr kurzweiliger Actionfilm, der Freunden des Genres viel Spaß bereiten wird. In Deutschland startet der Film am 5. Juni 2025 im Kino. (CS / Bilder: LEONINE Studios )
Fazit: 4 von 5 Sternen (FSK: 18)
Spieldauer: 89 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=njDBIAbZ7sA
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 231 (6/2025).
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