Sicher gut behandelt in den Havelland Kliniken: Der Gesundheitstag ist der Tag der Patienten!

Im Jahres-Gesundheitskalender ist der 26. Januar den Patienten gewidmet. Bei einem Krankenhausaufenthalt geht es darum, die Patienten so durch den gesamten Prozess zu führen, dass es stets zur optimalen Diagnose und zur richtigen Behandlung kommt. Auch in den Havelland Kliniken wurden dafür viele verschiedene Sicherheitsebenen eingeführt. (ANZEIGE)
Ist der Patient, der gerade in den Havelland Kliniken behandelt wird, eigentlich auch der richtige?
Damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann, erhält jeder Patient bereits bei seiner Aufnahme ein Patientenarmband. Auf diesem Armband stehen der eigene Name, das Geburtsjahr und die Fallnummer. So sollen Verwechslungen vermieden werden, wenn ein Patient die Station verlässt, verlegt wird, Medikamente bekommt, eine Bluttransfusion erhält oder operiert wird.
Bereits bei der Aufnahme eines neuen Patienten geht es um eine Erhebung des Medikamentenplans. André Schäftlein ist Apothekenleiter und stellvertretender ärztlicher Direktor in den Havelland Kliniken: “Wir bitten den Patienten darum, dass er uns eine Liste der Medikamente gibt, die er gerade nimmt, und uns dabei auch die Dosierungen benennt. Schön wäre es, wenn eine solche Liste vom Facharzt kommen würde. Meist hat sie aber der Polypharmazie-Patient selbst geschrieben – mit allen Laien-Fehlern, die dabei vorkommen können. Oft sind wir die ersten, die einmal schauen, ob sich die Medikamente, die verschiedene Ärzte verschrieben haben, überhaupt richtig miteinander vertragen. Wir schauen genau: Welche Medikamente nimmt der Patient? Stimmen die Dosierungen? Kann man die Zusammenstellung optimieren? Können wir Nebenwirkungen ausschließen? Verlässt der Patient das Krankenhaus, erhält er von uns einen optimierten Mediplan mit überreicht.”
Im Krankenhaus ist aber zunächst noch eins ganz besonders wichtig: Wie anfällig ist der Patient dafür, dass sich mögliche Medikamentennebenwirkungen bei ihm besonders stark auswirken?
André Schäftlein: “Manche Patienten reagieren auf Medikamente so, dass bei ihnen schwere Nebenwirkungen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auftreten können. Wir nutzen ein Tool, das wir mit Informationen füttern, und das diese besonderen Patienten identifizieren kann. Da gibt es vier Hochrisikofaktoren, mit denen sich das Risiko für schwerwiegende arzneimittelbezogene Probleme bereits im Vorfeld berechnen lässt. In diesem Fall geht unser Stationsapotheker zum Patienten, um dessen Medikation möglichst so anzupassen, dass potenzielle Folgeprobleme erheblich reduziert werden.”
Die Einbindung der Apotheker in den Aufnahmeprozess der Patienten im Krankenhaus funktioniert in den Havelland Kliniken so gut, dass andere Häuser Mitarbeiter zur Hospitation schicken, um sich das System einmal anzuschauen.
Ebenfalls bei der pharmazeutischen Aufnahme findet ein Ernährungs-Screening statt. Zu dem Team, das in diesem Bereich tätig ist, gehören neben einem Apotheker auch mehrere Ernährungswissenschaftlerinnen.
André Schäftlein: “Wir stellen bei der Aufnahme drei Signalfragen, die gezielt auf eine Mangelernährung oder auf ein anderes Ernährungsproblem hinweisen können. Sind Patienten in diesem Screening auffällig, lösen wir ein Konsil aus. Eine Ernährungsberaterin geht dann zum Patienten und führt eine umfassende Anamnese durch. Mitunter hat ein Patient in den letzten Wochen auffallend viel Gewicht verloren. Dann gehen wir der Sache nach – auch wenn das vielleicht gar nicht der Grund war, warum der Patient ins Krankenhaus gekommen ist.”
Auch das ist wichtig: Diabetes ist eine Erkrankung, die immer mehr Menschen betrifft und die auch im Krankenhaus Probleme bereiten kann, wenn man sie nicht von Anfang an berücksichtigt. Aus diesem Grund findet im Krankenhaus immer auch ein Diabetes-Check statt, sobald sich neue Patienten anmelden.
Sanja Senger ist Diabetesberaterin am Standort Nauen der Havelland Kliniken: “Unser Krankenhaus hält seit 2013 das Zertifikat ‘Klinik mit Diabetes im Blick’ der Deutschen Diabetesgesellschaft. Wir haben bei uns ein Diabetes-Team, das aus einer Diabetologin und zwei Diabetesberaterinnen besteht. Wir gehören keiner speziellen Station an und können somit stationsübergreifend arbeiten.”
Jeder neue Patient bekommt bei der Aufnahme seinen Blutzucker bestimmt – “egal, durch welche Tür er ins Krankenhaus kommt. Egal, ob er eine geplante Gallenblasenoperation hat oder ob er ein akuter Notfall ist”, so Sanja Senger.
Das Diabetes-Team wird benachrichtigt, sobald Blutzuckerwerte unter 3 mmol/l (zu niedrig) oder über 9 mmol/l (zu hoch) gemessen werden. Sanja Senger: “Diese Patienten besuchen wir dann gezielt, denn Diabetes kann ein Fakt sein, der u.a. die Narkose oder die Wundheilung beeinflussen kann. Aufgrund der Zuckermessungen wurden schon Operationen verschoben. Da müssen wir mitunter erst den Diabetes richtig einstellen, bevor die Operation durchgeführt werden kann.”
Diabetes nimmt in der Bevölkerung deutlich zu, vor allem gekoppelt an Übergewicht und an eine ungesunde Lebensweise.
Sanja Senger: “In Deutschland haben zurzeit zehn Millionen Menschen einen Diabetes – mit steigender Tendenz. Schon jetzt hat jeder fünfte Klinikpatient diese Erkrankung. Da in der Klinik viele ältere Patienten behandelt werden, sind es sicherlich sogar noch mehr. Da ist es gut, wenn es im Krankenhaus ein Team gibt, das sich besonders auskennt. Im Jahr führen wir etwa 1.400 Konsile durch.”
Die Patienten, die es betrifft, werden nicht nur einmal begutachtet. Das Diabetes-Team begleitet sie während des gesamten Krankenhausaufenthalts.
Martina Dollman ist Chefärztin der Anästhesie- und Intensivmedizin in den Havelland Kliniken, zugleich aber auch OP-Managerin: “Das bedeutet, dass ich für die Abläufe im Operationssaal zuständig bin. Dazu zählt natürlich auch die Patientensicherheit. Jeder kennt die Pressemeldungen, in denen davon die Rede ist, dass Ärzte aus Versehen das falsche Knie operiert haben. Oder den falschen Patienten. Das darf natürlich nicht passieren. Und da es sich hier um ein bekanntes Problem handelt, gibt es eine genormte WHO–Checkliste für die Patientensicherheit, die den Patienten von der Station zur OP-Schleuse bis auf den OP-Tisch begleitet. Bei all diesen Übergabesituationen können Fehler passieren. Hier hilft uns übrigens auch wieder das Patientenarmband dabei, dass wir nicht Patient Meyer mit Patient Müller verwechseln.”
Die Checkliste berücksichtigt zahlreiche mögliche Fehlerquellen. Martina Dollman: “Die Liste denkt bereits auf der Station mit und stellt sicher, dass alles bedacht ist, bevor es zum OP gehen kann.”
Das bedeutet: Ist eine Patientenverfügung vorhanden? Sind Allergien bekannt? Ist die OP-Aufklärung unterschrieben? Ist der Patient nüchtern? Gibt es einen losen Zahnersatz? Wurde die richtige Seite für eine OP markiert? Besonders wichtige Faktoren sind mit einem Stop-Schild-Icon gekennzeichnet: Fehlen hier Informationen, geht es nicht weiter.
Martina Dollman: “Notfalls rufen wir den zuständigen Oberarzt zur OP-Schleuse, falls ein wichtiges Kreuz fehlt. An der Schleuse wird auch noch einmal die Identität des Patienten überprüft. Weitere Zwischenschritte mit Unterschrift einer zuständigen Person erfolgen vor der Anästhesie und vor dem ersten Schnitt im OP. Auch nach dem Eingriff erfolgt noch ein gesonderter Schritt. Da wird u.a. kontrolliert, ob weiterhin die korrekte Anzahl an Instrumenten, Tüchern, Tupfern und Nadeln vorhanden sind.”
Fehler passieren trotzdem. Um die Quote weiter zu senken, setzen die Havelland Kliniken auf ein internes anonymes Meldesystem (CIRS). Mitarbeitende können (Beinahe-)Fehler melden, damit Strategien zur künftigen Vermeidung entwickelt werden können. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 227 (2/2025).
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