Altenpflegehelfer in den Havelland Kliniken: 100 mögliche Ausbildungsplätze!

Wer nach der Schule gern im Landkreis Havelland bleiben möchte, sucht mit Argusaugen nach großen Unternehmen, die spannende Ausbildungen und eine gute Bezahlung bieten. Die Havelland Kliniken stellen an den verschiedenen Standorten zwischen Nauen und Rathenow an die 100 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Eine bislang noch sehr unbekannte und auch unterschätzte Ausbildung ist die zum Altenpflegehelfer (m,w,d). Sie bietet einen Einstieg, aber auch viel Potenzial für einen Aufstieg. (ANZEIGE)
Die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe (www.havelland-kliniken.de) unterhält zwei Krankenhäuser, mehrere MVZ und verschiedene Langzeiteinrichtungen für pflegebedürftige Senioren.
Ralf Setecki ist Sachgebietsleiter im Recruiting – und immer auf der Suche nach motivierten Schulabsolventen, die nun ins Berufsleben durchstarten möchten: “Wir bieten aktuell an die einhundert Ausbildungsplätze an. Dazu gehört auch die Ausbildung zum Koch oder zur Köchin, was kaum jemand bei den Havelland Kliniken verorten würde. Wir haben aber auch einen großen therapeutischen Bereich, in dem Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden in der Ausbildung sind. Ausbildungen gibt es auch in den Bereichen OP, Labor, Funktionsdienst und Röntgen. Besonders viele Ausbildungsplätze halten wir in unserer eigenen Pflegefachschule bereit, in der Frauen und Männer die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann absolvieren können.”
Olaf Arnhold ist der Krankenpflegedirektor in den Havelland Kliniken für beide Standorte. Er sagt: “Ich möchte gern eine Lanze brechen für die Ausbildung zum Altenpflegehelfer. Es heißt ja oft, dass es diese Ausbildung gar nicht mehr gibt. In Brandenburg wird sie aber noch angeboten. Das ist eine Sonderregelung, die noch immer gilt. Insbesondere für Schulabgänger, die den Abschluss der zehnten Klasse nicht erreicht haben, ist die Ausbildung zum Altenpflegehelfer eine wunderbare Möglichkeit, um die Tür zu allen beruflichen Möglichkeiten wieder weit aufzustoßen. Die Ausbildung dauert ein Jahr. Schließt man sie ab, so erreicht man damit eine Gleichstellung zum bestandenen Abschluss der zehnten Klasse, also zum MSA.”
Für alle, die in der Schule feststellen, dass es sie eher in die Praxis zieht, ist diese besondere Ausbildung eine echte Alternative. Gern kann man bereits in der Schulzeit ein Praktikum in den Einrichtungen der Havelland Kliniken absolvieren, um zu schauen, ob dieser Berufszweig tatsächlich die richtige Wahl ist. Diese Praktika integrieren sich sehr gut in den Schulalltag, denn es geht um ein, zwei Tage Praktikum in der Woche oder einen Termin im Monat. Die Schulleitungen wissen in der Regel um die verschiedenen Modelle, die in diesem Zusammenhang möglich sind. Ein erfolgreich absolviertes Praktikum erhöht natürlich die Chancen dafür, das Bewerbungsgespräch zu meistern, das vor dem Antritt der Ausbildung absolviert werden muss.
Wie alt muss man eigentlich sein, um hinter der eigenen Schulpräsenz einen Haken zu machen und sich für die Ausbildung zum Altenpflegehelfer zu bewerben? Olaf Arnhold: “In die Altenpflegehilfe kann man tatsächlich bereits mit 14 oder 15 Jahren einsteigen. Die Ausbildung gestaltet sich nicht an ein oder zwei Tagen in der Woche, sondern im Blockunterricht. Die Theorie wird von unseren Praxisleuten vermittelt, von unseren Medizinpädagogen. Das orientiert sich schon sehr nah an der Wirklichkeit und am späteren Arbeitsplatz. Anschließend geht es in den Praxisblock. Auch dort gibt es spezielle Praxisanleiter, die unsere Auszubildenden begleiten.”
Als Altenpflegehelfer oder -helferin kümmert man sich um die Betreuung von alten Menschen. Die Ausbildung findet vor allem in der Langzeitpflege statt. Dabei folgt die Ausbildung immer diesem Prinzip: Ich bekomme es gezeigt, ich führe es unter Beobachtung durch und wenn das in Ordnung ist, dann darf ich es irgendwann auch selbstständig machen.
Olaf Arnhold: “In der Betreuung geht es sowohl um die Grundpflege als auch um die Behandlungspflege. Bei der Grundpflege geht es darum, den betreuten Senioren bei ihren täglichen Verrichtungen zu helfen, also beim Aufstehen, beim Waschen, beim Toilettengang, bei der Nahrungsaufnahme und bei der Orientierung vor Ort, wenn die Senioren Unterstützung benötigen, um z.B. bestimmte Räume zu finden.”
Medizinischer wird es in der Behandlungspflege. Olaf Arnhold: “Hier sprechen wir bereits über eine Wundversorgung oder um die Blutzuckermessung bei Insulinpflichtigen. In der Ausbildung bekommt man auch gezeigt, wie man Blut abnimmt oder Spritzen setzt. Eigenverantwortlich findet das aber erst nach der Ausbildung am zukünftigen Einsatzort statt – und auch da schaut erst ein Arzt oder eine examinierte Pflegekraft darauf, ob man diese Prozedur bereits beherrscht.”
Ganz besonders wichtig für Schüler ohne einen Abschluss der 10. Klasse ist, dass die Ausbildung zum Altenpflegehelfer wieder viele Türen aufstößt, die vorher fest verschlossen waren.
Olaf Arnhold: “Als Altenpflegehelfer oder Altenpflegehelferin kann man zunächst eine fortführende Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau absolvieren; auch verkürzt auf zwei Jahre. In einem individuellen Verfahren unterstützen wir diesen Weg. Danach gibt es die Möglichkeit, sich in der Fachpflege weiterzuentwickeln. So kann man Fachpfleger oder Fachpflegerin für den onkologischen Bereich, für den Intensivbereich, für die Endoskopie oder für den Operationssaal werden. Ebenso ist es aber auch möglich, ein Studium anzuschließen, um sich im Bereich der Pflegewissenschaft oder des Pflegemanagements weiterzubilden. Es gibt mittlerweile sogar einen Bachelor für Intensivmedizin. Im Grunde genommen kann man den Weg bis zum Professor für Pflegewissenschaften gehen, um nur ein Beispiel im akademischen Bereich zu nennen. Ich denke, dass ich selbst ein gutes Beispiel bin. Ich habe als pflegerische Hilfskraft angefangen und habe während meiner 40-jährigen Laufbahn zwei Studien, einen Bachelor und einen Master abgeschlossen. Jetzt bin ich Pflegedirektor.”
Ganz klar formuliert: Wer in der Schule ins Stolpern geraten ist, findet über die Ausbildung zum Altenpflegehelfer noch einmal die Möglichkeit, sich zu berappeln und mit dem nötigen Ehrgeiz und harter Arbeit Karriere zu machen.
Olaf Arnhold: “Der Altenpflegehelfer ist eine gute Einstiegsmöglichkeit, um ins Berufsleben zu finden und einen richtigen Abschluss zu machen. Mit Perspektiven und Entwicklungschancen.”
Die Ausbildung selbst findet in Nauen statt, in der AGP (Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege Havelland). Die Praxiseinheiten werden in den in den Seniorenpflegezentren in Wustermark, Premnitz und in Rathenow durchgeführt.
Ralf Setecki: “In der Ausbildung zahlen wir übrigens Tarif”. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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