Gemeindevertretung beschließt Aufstellung des B-Plans für EDEKA-Logistikzentrum – bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze erwartet

Die Gemeindevertretung hat am Mittwochabend (4. Juni 2025) einstimmig die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 124 „EDEKA-Logistik-Planstandort Brieselang“ beschlossen. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines hochmodernen Logistikzentrums für die Belieferung von mehr als 400 EDEKA-Märkten in Berlin und im westlichen Brandenburg geschaffen. Dies ebnet den Weg für eines der bedeutendsten Bauprojekte in der Geschichte der Gemeinde Brieselang und der EDEKA Minden-Hannover.
„Mit diesem Beschluss setzen wir ein starkes Signal für die wirtschaftliche Entwicklung in Brieselang und für die Region“, betonte Bürgermeisterin Kathrin Neumann-Riedel im Nachgang zur Sitzung. Der Bebauungsplan wird im zweistufigen Regelverfahren inklusive Umweltprüfung sowie integriertem Grünordnungsplan aufgestellt. Parallel dazu wird der Flächennutzungsplan angepasst. Der räumliche Geltungsbereich umfasst rund 75 Hektar in den Fluren 4 und 8 der Gemarkung Bredow, zwischen dem Westfalendamm, der Autobahn A10 und der Landesstraße L 161.
Der geplante Logistikstandort soll rund 160.000 Quadratmeter Lagerfläche bieten. Laut Angaben von EDEKA wird ein hoher dreistelliger Millionenbetrag investiert. Der Baubeginn ist für 2027 geplant, die Inbetriebnahme mit einer etwa neunmonatigen Testphase soll 2030/31 erfolgen. Insgesamt entstehen bis zu 1.000 Arbeitsplätze – davon allein 420 im gewerblichen Bereich, 270 als Kraftfahrer, 80 kaufmännische Stellen sowie 60 Ausbildungsplätze. Auch zusätzliche regionale Arbeitsplätze im Handwerk, der Instandhaltung und im Transportwesen werden erwartet. „EDEKA schafft hier nicht nur ein Logistikzentrum, sondern auch mit vielen neuen Arbeitsplätzen Perspektiven für viele Familien – insbesondere für junge Menschen, die eine Ausbildung oder ein duales Studium in ihrer Heimatregion beginnen wollen“, so die Bürgermeisterin weiter.
Ein Kernanliegen der Gemeindevertretung bleibt der Schutz des Ortsteils Bredow vor zusätzlichem Schwerlastverkehr. Die Parlamentarier beschlossen einstimmig auch die Ergänzungsvorlage BV/0228/25, wonach bereits in den nächsten Planungsschritten die Inhalte früherer Beschlüsse zu Infrastrukturfolgekosten (BV/215/25), zur Machbarkeitsstudie (BV/889/22) und zur Verkehrsentlastung Bredow (BV/1265/24) verbindlich zu berücksichtigen sind.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Planung ist die verkehrliche Anbindung. Bereits im Zuge der Machbarkeitsstudie wurden Optionen für einen neuen Autobahnanschluss an die A10, eine mögliche Bahnanbindung sowie eine Ortsumfahrung um Bredow geprüft. Die Detailplanung erfolgt in gesonderten Verfahren unter Beteiligung der zuständigen Fachbehörden.
Insbesondere wird erwartet, dass konkrete Lösungen zur Vermeidung von Durchgangsverkehr in Bredow frühzeitig vorgelegt werden. EDEKA hat zugesichert, die eigene LKW-Flotte ausschließlich über die Anschlussstelle Falkensee zur A10 zu führen und entsprechende Regelungen mit Zulieferern zu treffen. Auch Hinweisschilder auf dem Betriebsgelände sowie mögliche Wegweiser im öffentlichen Raum sind geplant. „Gerade mit Blick auf den LKW-Verkehr ist für uns entscheidend, dass Bredow nicht zusätzlich belastet wird“, erklärte die Bürgermeisterin.
Darüber hinaus prüft die Gemeinde Brieselang mit Fachbehörden weitere verkehrliche Maßnahmen, darunter eine potenzielle Ortsumfahrung für Bredow. Ein verbindliches Verkehrsgutachten soll im Rahmen des Bauleitplanverfahrens erstellt werden.
Auch ökologische Standards spielen beim Projekt eine Rolle: EDEKA plant den Einsatz eines klimaneutralen Fuhrparks mit Bio-LNG, Photovoltaikanlagen auf den Dächern sowie E-Ladestationen. Der zusätzliche Strombedarf soll ausschließlich aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Zudem will der Konzern lokale Lieferanten einbinden und Verpackungsmaterial reduzieren.
Das Bauleitverfahren wird begleitet von Gesprächen mit Umweltverbänden wie BUND und NABU sowie der unteren Naturschutzbehörde. EDEKA plant, rund 40 Hektar für den eigenen Bedarf zu nutzen. Nicht benötigte Flächen sollen erst nach Sicherung des Baurechts abgegeben werden – in Abstimmung mit der Gemeinde.
Die anfallenden Kosten für das Verfahren sowie die Erschließung übernimmt laut Kostenübernahmevereinbarung vollständig der Vorhabenträger. Nach Inbetriebnahme ist mit einer zusätzlichen Gewerbesteuereinnahme für die Gemeinde zu rechnen.
Mit dem gefassten Aufstellungsbeschluss ist nun der Weg frei für das formale Bauleitplanverfahren. (Text: Gemeinde Brieselang / Foto: EDEKA)
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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