Schönwalde-Glien: Spatenstich für neuen Kreisverkehr an der L20 in Höhe vom Ortsteil Dorf!

Ein beherzter Griff zum Spaten läutete in Schönwalde-Glien ein millionenschweres Bauprojekt ein: Auf der Höhe vom Ortsteil Dorf entsteht direkt an der L20 ein großer Kreisverkehr. Er soll zum einen den Durchgangsverkehr der Autos durch das Dorf bremsen, zugleich aber auch die beiden neuen Wohngebiete von Tamax und Bonava an die L20 anschließen. Vor Ort haben die ersten Bauarbeiten für eine Baustellenumfahrung bereits begonnen.
Zwischen der Siedlung von Schönwalde-Glien und dem Erlenbruch liegt noch der Ortsteil Dorf. Hier findet man den Kreativ-Verein mit dem Theater in der Scheune, aber auch den alten Poloplatz mit dem Landgut Schönwalde.
Als rasanter Autofahrer auf der L20 blinzelt man aber nur einmal kurz – und hat das Dorf bereits hinter sich gelassen. Genau diese Autofahrer sind den Bewohnern vor Ort ein Dorn im Auge, wie Ortsvorsteher Lothar Lüdtke weiß: “Vor dem Eingang zum Dorf steht das Schild mit der 50 drauf. Trotzdem fahren hier manchmal nachts die LKWs mit 100 Sachen durch den Ort. Ich habe lange direkt an der L20 gewohnt – und bin jetzt weiter ins Dorf gezogen. Den Straßenlärm kann niemand ertragen.”
Direkt auf der Höhe der Alten Gartenstraße beim italienischen Restaurant “Bel Paese” entsteht nun ein neuer Kreisverkehr. Er soll am Ortseingang zum Dorf ordentlich Tempo aus dem Verkehr herausnehmen, der auf der L20 in Richtung Berlin unterwegs ist. Mitunter könnte er so auch eine Behelfsampel an der Dorfstraße gute hundert Meter weiter überflüssig machen. Sie wurde eingerichtet, damit die Dorfbewohner überhaupt eine Chance haben, sicher über die L20 zu gelangen.
Der neue Kreisverkehr wird einen Durchmesser von 40 Metern aufweisen und so gebaut sein, dass er auch vor dem Schwerlastverkehr nicht in die Knie geht. Im Zuge der neuen Baumaßnahme wird auch der bestehende Radweg an den neuen Verlauf der Straße angepasst.
Im Norden wird der Kreisverkehr an die bereits vorhandene Alte Gartenstraße angeschlossen. Auf diese Weise werden auch die zukünftigen Bewohner des Tamax-Wohngebietes dazu befähigt, zügig und sicher auf die L20 einzuscheren. Auf der südlichen Seite wird es eine neue Straßenverbindung geben, die schräg über das Brachland hinweg in das Dorf hineinführt. Auch hier wird gebaut. Bonava entwickelt in der Südlage ein eigenes Quartier.
Am 3. Juni erfolgte der erste Spatenstich für das Projekt. Bürgermeister Bodo Oehme, Ortsvorsteher Lothar Lüdtke, Sven Kraatz als Vorsteher der Gemeindevertretung, Frank Schmidt als Regionalleiter Region West vom Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg und Sebastian Wotschke-Barton als Prokurist der Berger Bau SE griffen zum Spaten, um den offiziellen Beginn der Baumaßnahmen einzuläuten.
Bodo Oehme: “Diese Baumaßnahme ist keine kleine, wir reden über 1,5 Millionen Euro, die im Kreisverkehr verbaut werden. Dieser Kreisverkehr ist schon lange gewollt. Tamax und Bonava haben Geld dazugegeben, sodass unser Eigenanteil etwa bei 1,1 Millionen Euro liegt.”
Die große Frage ist natürlich: Was passiert mit dem Verkehr auf der Landesstraße, wenn die Straße für den Bau des Kreisverkehrs gesperrt werden muss? Viele Anwohner aus dem Dorf hatten bereits befürchtet, dass die Autos dann alle durch ihre kleine Siedlung rollen. Das kann zum Glück vermieden werden. Bereits beim Termin zum ersten Spatenstich konnte man die ersten Baumaßnahmen zur Errichtung einer temporären Baustraße zur Umfahrung der Baustelle entdecken. Die “Umgehungsstraße” macht keinen großen Schlenker, sondern führt elegant direkt an der späteren Baustelle vorbei.
So bleibt die L20 während der gesamten Bauzeit weiterhin befahrbar. Angekündigt sind bislang allenfalls halbseitige Fahrbahnsperrungen für einzelne Tage.
Die Radfahrer werden während der Baumaßnahmen über das Dorf umgeleitet. Sie fahren an der Bedarfsampel in die Dorfstraße hinein und folgen der Bötzower Straße, um in Höhe Schwarzer Weg wieder auf ihren eigentlichen Radweg an der L20 einzuscheren, so erklärte es Bodo Oehme.
Geplant ist, dass 90 Prozent der Bauarbeiten, die von der Firma Berger Bau durchgeführt werden, bis Ende des Jahres abgeschlossen sind. Kleine Restarbeiten wie der Umbau der Kreuzung Ackerstraße sollen dann im Januar 2026 erfolgen.
Bürgermeister Oehme war gerade erst aus Polen zurückgekehrt: “Dort habe ich gelernt, dass es Tradition ist, dass sich die Bürgermeister mit einem Kreisverkehr ein Denkmal setzen. Na, das hat ja bei mir ganz schön lange gedauert.”
Lothar Lüdtke bedauerte, dass der angedachte Kreisverkehr an der L20 am zukünftigen Wohngebiet Erlenbruch nun doch nicht realisiert werden soll. Er hätte den zukünftigen Bewohnern des Erlenbruchs die Auffahrt auf die viel befahrene L20 deutlich erleichtert. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 232 (7/2025).
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