Voll auf die Zwölf: Das Boxgym vom TSV Falkensee bezieht eigene Räumlichkeiten!

Der TSV Falkensee ist der größte Sportverein im ganzen Havelland. Viele tausend Mitglieder nutzen regelmäßig die Gelegenheit, um sich im Verein zu bewegen. Besonders populär ist dabei seit einigen Monaten neben Cheerleading, Ringen, Tanzen und Einradfahren das Boxen. Bereichsleiter Christian Schmidt freut sich: Am 28. April konnten die TSV-Boxer ein neues Domizil beziehen. Im nagelneuen Boxgym in der Finkenkruger Straße steht sogar ein richtiger Boxring.
Die Sportart Boxen spaltet tatsächlich die Gemüter. Die eine Hälfte der Bevölkerung kann nichts Positives daran finden, dem Gegenüber die geballte Faust auf die Nase zu setzen. Die andere Hälfte liebt einen fairen Boxkampf im Ringgeviert – und sieht, wie sehr Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Koordination, Reaktionsfähigkeit und auch die mentale Stärke durch den Boxsport geschult und optimiert werden.
Der TSV Falkensee hat sich von den Diskussionen um das Für und Wider nicht beirren lassen und 2021 einen eigenen Boxbereich gegründet, der von Christian Schmidt (46) geleitet wird. Vom Start weg war das Interesse am Boxen in der Gartenstadt sehr groß. Es gibt inzwischen die Boxzwerge (6-9 Jahre), das Olympische Boxen (10-13 und 14-17 Jahre) und das Wettkampfboxen.
Christian Schmidt: “Wir werden immer größer, die Nachfrage ist sehr hoch, bei den Boxzwergen müssen wir inzwischen mit einer Warteliste arbeiten. Wir gehen gerade daran, ein Ü18-Training anzubieten, um das Boxen im TSV auch im Erwachsenenbereich zu etablieren – und zwar sowohl im Freizeit- als auch im Wettkampfsektor. Wir sind im Moment fünf Trainer, wir suchen aber noch nach weiteren Trainern, weil wir uns weiter vergrößern und wachsen wollen. Wir würden auch gern den Freizeit- und den Wettkampfbereich weiter voneinander trennen, damit unsere Wettkampfsportler noch mehr vom Training profitieren können. Anfänger und Profis in einer Trainingsgruppe, das bremst sich leicht gegenseitig aus.”
Nun sind freie Hallenkapazitäten in Falkensee eh schon ein großes Problem. Die Boxer haben bislang im Mehrzweckraum im Obergeschoss der Falkenseer Stadthalle trainiert, sich aber schon lange etwas Eigenes gewünscht.
Am 28. April konnten sie nun ganz offiziell ihr eigenes Domizil beziehen – in der Finkenkruger Straße 59a. Hier geht es um das Haus hinter der ARAL-Tankstelle im Falkenhorst, in dem auch eine Spielhalle zu finden ist. Vor Ort geht es eine enge Treppe hinauf zu den neu eingerichteten Räumlichkeiten, in denen vor Jahren ein Club zum Tanzen und Feiern zu finden war.
In nur sechs Wochen haben die Boxer selbst Wände weggestemmt, die Räume entkernt, Umkleidekabinen eingerichtet und einen echten Wettkampf-kompatiblen Boxring mit 5 x 5 Metern Innenmaß aufgestellt. Christian Schmidt: “Der Boxring kommt aus Tschechien. Anders hätten wir uns das auch gar nicht leisten können, in Deutschland wäre so ein Ring viel zu teuer. Zum Glück hat die Mittelbrandenburgische Sparkasse noch etwas Geld dazugegeben und uns bei der Anschaffung unterstützt.”
Dankbar sind die Boxer übrigens auch dem Vermieter Herrn Madler, der ja in Falkensee und Dallgow-Döberitz kein Unbekannter ist. Christian Schmidt: “Wir haben Glück, so einen guten Vermieter zu haben, der sich auch sozial engagiert. Mit seiner Unterstützung konnten wir hier vor Ort alle gewünschten Umbaumaßnahmen ohne Probleme durchziehen.”
Zur Eröffnung war zum ersten Mal “die Bude voll”. Falkensees Bürgermeister Heiko Richter, Lothar Heine als Präsident des Boxverbands Brandenburg und Stefan Köber als Bundesstützpunktleiter waren mit vor Ort, um den Falkenseer Boxern für die Zukunft beide Daumen zu drücken.
Die große Frage angesichts der neuen Möglichkeiten ist natürlich diese: Kann sich wirklich jeder zum Boxen anmelden, auch wenn er oder sie vielleicht ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, keine gute Kondition oder eine Brille auf der Nase hat? Christian Schmidt: “Unbedingt. Jeder neue Boxer und jede Boxerin ist uns sehr willkommen. Das mit der Fitness und der Beweglichkeit, das kommt ganz schnell mit dem Training. Beim Boxsport sind uns Disziplin und Respekt sehr wichtig. Wer im Training nicht über seine Grenzen geht, wird später auch im Ring keine hundert Prozent geben können. Eine Brille ist beim Boxen natürlich nicht zu empfehlen, hier arbeiten viele Boxer aber mit Kontaktlinsen oder verlassen sich auf das, was sie ohne Brille noch erkennen können.”
Bereits in den letzten Monaten fiel auf, dass die Falkenseer Boxgemeinschaft etwa mit Clara Ullrich auch im Frauenboxen gut aufgestellt ist. Sie wird an den Deutschen Meisterschaften U19 teilnehmen und somit ihren Verein, Falkensee, das Havelland und das Land Brandenburg vertreten. Christian Schmidt: “Ich arbeite auch als Kampfrichter in Berlin. In meinem Heimatverein wird der Mädchen-Boxsport massiv gefördert. Immer wenn dort etwas Besonderes für Mädchen angeboten wird, schicke ich unsere Boxerinnen dorthin, damit sie alle profitieren können. Ich denke, unsere erste große Sparrings-Veranstaltung in unseren neuen Räumen wird ein Mädchen-Sparring sein. Die Box-Weltmeisterin Nina Meinke kommt ja aus dem benachbarten Spandau. Sie wird uns hoffentlich auch einmal besuchen kommen.”
Die TSV-Boxer möchten auch über Falkensee hinaus ein Zeichen setzen. Christian Schmidt: “Wir könnten es uns gut vorstellen, schon im nächsten Jahr vielleicht die Landesmeisterschaft Brandenburg oder sogar die deutsche Meisterschaft im Boxen in Falkensee auszurichten. Dafür reicht unser Boxgym vom Platz her natürlich nicht aus, das würden wir deswegen eher in der Stadthalle ausrichten.” (Text/Fotos: CS)
Info: Turn und Sportverein Falkensee e.V., Boxgym TSV Falkensee, Finkenkruger Straße 59a, 14612 Falkensee, www.tsv-falkensee.de class=”Apple-converted-space”>
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