Neue Open Stage: Die “Kingpins” im Bowlingcenter Falkensee laden ein!

Wenn sich Hoa Olliges sein schwarzes “Kingpins”-Shirt überzieht, den Hut aufsetzt und zur Gitarre greift, dann verwandelt er sich von einem Musiklehrer aus dem Leonardo da Vinci Campus in Nauen in einen Vollblutmusiker, der seinen Zuhörern mit Classic Rock einheizt. Zusammen mit seiner Band “Kingpins” hat Hoa Olliges eine neue Open Stage gegründet, die ab sofort monatlich im Bowlingcenter Falkensee stattfinden soll.
Am Mittwoch ist im Freizeitzentrum Falkensee (Straße der Einheit 112) nicht ganz so viel los wie an den anderen Tagen. Im Bowling-Bereich lassen ein paar Teams die schweren Bowling-Bälle über den Boden schweben, um am Ende der Bahn möglichst viele Pins zum Umfallen zu bringen. Der Gastbereich bleibt allerdings größtenteils leer.
Da geht doch noch etwas, dachte sich Hoa Olliges (50), der Musik- und IT-Lehrer am Leonardo da Vinci Campus in Nauen ist: “In Falkensee gibt es ja nicht mehr so viele Kneipen, die man abends besuchen kann, um ein Bier zu trinken. Da haben wir ganz schön tote Hose. Noch schöner wäre es natürlich, wenn man ein paar Biere trinken und dabei auch noch einer Band zuhören kann, die live Musik spielt. Ich war mit Freunden schon ein paar Mal bei der Open Stage in der Elsterklause gewesen, bei der jeder Musiker auftreten kann, der Lust dazu hat. Die Idee ist sehr gut. Ich wollte aber gern mein eigenes Ding machen. Als mich ein befreundeter Sänger mit in das Bowlingcenter in Falkensee genommen hat, weil er hier immer bowlt, dachte ich sofort: Das wäre die perfekte Location für eine eigene Open Stage. Am Mittwoch stören wir niemanden, ausreichend Platz ist vorhanden, die Gäste können sich etwas zu Trinken bestellen und wir können schön Musik machen. Wir haben ganz mutig den Betreiber gefragt und er war sofort mit an Bord und hat seinen Segen gegeben. Im März fand die erste Open Stage vor Ort statt.”
Und am 2. April ab 20 Uhr bereits die zweite. Lustig ist, dass Hoa Olliges seiner eigenen bis dahin namenlosen Projektband inzwischen den Namen “Kingpins” gegeben hat: “Das passt doch perfekt zu einem Bowlingcenter, oder nicht?”
Bei den “Kingpins” spielen Tom Bellée (Bass), Jörg Günzel (Schlagzeug), Ronald Köhler (Saxofon) und Marcel Scheiter (Keyboard) mit. Auch Simon Robinson (Gesang + Trompete) und Thomas Toussou (Percussion) gehören zu den “Kingpins”, sie fehlten aber im April. Hoa Olliges ist der Leadsänger: “Wir haben uns alle mehr oder weniger über den Schul-Campus kennengelernt. Unsere Musik hat aber nichts mit dem LDVC in Nauen zu tun, wir sind keine Schulband oder etwas in der Art. Die Jungs sind schon sehr professionell unterwegs. Die touren zum Teil mit den echten Profis, einer hat schon zusammen mit Alicia Keys auf der Bühne gestanden. Wir spielen Classic Rock, Pop und Blues, gern aber auch etwas Modernes oder Experimentelles. Auch ein bisschen Jazz darf mit dabei sein.”
Eigene Songs gibt es bei den “Kingpins” noch nicht, so Hoa Olliges: “Aber jeder von uns hat ja so seine eigenen Privatprojekte und da sicherlich auch eigene Songs dabei. Das könnte man einmal einfließen lassen. Aber bis es dazu kommt, spielen wir Cover-Versionen.”
Der Plan ist es bei jeder Open Stage im Bowlingcenter, dass die “Kingpins” den Abend eröffnen und erst einmal drei, vier Songs spielen, damit alle miteinander warm werden. Das hat am 2. April bestens funktioniert. Nach dem Start füllten sich die bereitstehenden Tische schnell mit Zuhörern. Die Gäste, die ohne Eintritt zu bezahlen der Musik lauschen durften, bestellten sich auch etwas zu Trinken und oft auch etwas zu Essen – und ließen sich anschließend von der Band unterhalten.
Die “Kingpins” überraschten – erst mit einem sehr gut ausgesteuerten Sound und dann mit chilligen Interpretationen von Depeche Modes “Strange Love” oder Gary Raffertys “Baker Street”.
Hoa Olliges (h@hoaolliges.com): “Wir treffen uns einmal im Monat zum Proben. Dabei schlage ich Lieder vor, die wir spielen könnten.” Am 2. April kamen so auch noch “Locked out of Heaven” von Bruno Mars und “Colors” von den Black Pumas mit auf die Set-Liste.
Hoa Olliges: “Die Idee ist es immer, dass wir zunächst mit den ‘Kingpins’ auftreten. Anschließend sind Gäste an der Reihe, die sich bei uns gemeldet haben. Danach darf frei gejamt werden, wir spielen und singen alle zusammen.”
Bei der zweiten Open Stage kam so etwa Katharina Falke (42) mit ihrem Mann Timo als Gast auf die Bühne, um unter anderem “Juli” von Noah Cyrus zu interpretieren. Katharina, die aus der Uckermark stammt, aber inzwischen in Falkensee wohnt, stapelte tief: “Wir sind nicht so professionell wie unsere Vorgänger, aber wir hoffen, ihr habt trotzdem Spaß.”
Timo spielte Gitarre, Katharina sang: “Ich mache mit meinem Mann bereits seit vielen Jahren Musik. Ich habe früher auch im Kammerchor gesungen. Wir fanden es sehr spannend und aufregend, hier in Falkensee aufzutreten. Wir hatten auch noch Songs von Radiohead und von Coldplay mit dabei.”
Ganz spontan meldete sich auch Alice Tomasini (23) bei den “Kingpins”. Sie wohnt eigentlich ein ganzes Stück von Falkensee entfernt, hat die weite Anreise aber gern in Kauf genommen. Sie sang “Don’t Speak” von No Doubt und ließ sich dabei von den “Kingpins” begleiten: “Ich studiere Musik und möchte gern Gesangslehrerin werden. Aber natürlich bin ich auch selbst Musikerin und liebe es, aufzutreten und zu singen.”
Anschließend wurde noch eine ganze Zeit munter weitergejammt, wobei gerade die Idee, dass alle Musiker zusammen performen, sehrgut beim Publikum ankommt.
Bleibt es dabei, dass die Open Stage einmal im Monat stattfindet? Hoa Olliges: “Wir sind für alles offen. Wir müssen schauen, wie die Resonanz ist. Wir stellen das technische Set-up bereit und es wären von uns auch immer einige Musiker mit vor Ort. Aber wir sind auch darauf angewiesen, dass wir Gäste haben, die das Programm mit gestalten. Der nächste Termin für unsere Open Stage ist übrigens am 14. Mai ab 20 Uhr.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 230 (5/2025).
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