Möchte die Stadt Falkensee das Grundstück der Alten Stadthalle wieder zurückkaufen?

Eben erreicht uns eine laaange Pressemeldung der Stadt Falkensee. Wir lesen daraus: Die Stadt Falkensee möchte die Fläche der alten Stadthalle vom Investor zurückkaufen, um das letzte zentrale Grundstück im Stadtzentrum lieber selbst zu entwickeln. Geplant war vom Investor ein mehrstöckiger Bau mit Gewerbe, Gastronomie, der Stadtbibliothek und Wohnungen. Wir haben 1000 Fragen, aber noch keine Antworten.
Hier die Originalmeldung:
Die Neugestaltung der Falkenseer Mitte war, ist und bleibt eine der größten Herausforderungen für die Entwicklung der Stadt. Die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung aus 2014, mit der Entwicklung des Areals mit und um die alte Stadthalle einen privaten Investor zu beauftragen, passte dereinst in den Zeitgeist. Die Belebung des Zentrums sollte vorrangig dadurch erfolgen, dass in erheblichem Umfang attraktive Wohnmöglichkeiten im Gutspark geschaffen werden, die durch korrespondierende Gastronomie und Handelseinrichtungen ergänzt werden sollten. Dies fand seinen Ausdruck auch in den Festsetzungen des aus 2016 stammenden integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK).
Die demographische Entwicklung der Stadt Falkensee in den letzten Jahren, aber auch die stadtentwicklungspolitischen Anforderungen an eine zukunftsorientierte Zentrumsentwicklung haben sich seitdem mehrfach, auch in ihrer Dynamik und ihrer Richtung gewandelt. Dies gilt es heute im Jahr 2025 anzuerkennen. Insbesondere der deutlich wahrnehmbare Zuzug durch die Entwicklung der Wohnbauareale südlich der Bahn haben ein Niveau entwickelt, welches die Stadt im Interesse eines harmonischen Miteinanders an ihre Belastungsgrenzen geführt hat. Die soziale Infrastruktur der Stadt konnte mit dieser Entwicklung kaum noch Schritt halten und nicht entsprechend mitwachsen.
Insbesondere dies berücksichtigend haben Bürgermeister Heiko Richter und der Hauptausschuss aufgrund der in den zurückliegenden Monaten geführten Gespräche – sowohl innerhalb der Fraktionen, aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt, als auch mit Interessenvertretungen und dem Vertreter des Investors – gestern den Anstoß dazu gegeben, die Entwicklung der Mitte Falkensees, ihres Zentrums, ihres eigentlichen Herzens neu zu denken.
Die deutliche Mehrheit der Mitglieder des Hauptausschusses hat sich dafür ausgesprochen, die letzte verbliebene Fläche im Zentrum Falkensees, in seiner Vollständigkeit der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, um damit eine umfassende öffentliche Nutzung erreichen zu können. Der Hauptausschuss stellte fest, dass sich keine Mehrheit innerhalb der Stadtverordnetenversammlung als auch in der Stadtgesellschaft findet, das aktuell diskutierte Projekt, insbesondere mit einer privilegierten Wohnbebauung, weiter verfolgen zu wollen. Mischnutzungen, zum Beispiel durch die Integration einer neuen Bibliothek, haben sich als kompliziert, rechtlich unsicher und wirtschaftlich herausfordernd dargestellt.
Es ging den Mitgliedern des Hauptausschusses in ihrer Mehrheit darum, die Mitte für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt umfassend erlebbar, begehbar und öffentlich nutzbar zu machen. Die Voraussetzungen dafür sah der Hauptausschuss mit dem aktuellen Investor nicht mehr als gegeben. Es besteht der deutliche Wunsch, dass die Fläche im Eigentum und in der Verfügungs- und Gestaltungsverantwortung der Stadt Falkensee verbleibt.
Der Hauptausschuss hat deshalb den Bürgermeister beauftragt, mit dem Investor Gespräche aufzunehmen, die zu einer beidseitigen Aufhebungsvereinbarung zur Rückabwicklung der Kaufverträge führen sollen. Die Ergebnisse der Gespräche sollen den Hauptausschuss in die Lage versetzen, der Stadtverordnetenversammlung entsprechende Beschlussvorschläge zu unterbreiten.
Mit Blick auf die Entscheidung des Hauptausschusses äußert Bürgermeister Heiko Richter: „Auch wenn das ein harter Brocken wird, teile und unterstütze ich die Entscheidung des Hauptausschusses. Wir wollen die Mitte unserer Stadt für alle, insbesondere aber auch für die zukünftigen Generationen, gestalten. Das geht nur alle 100 Jahre einmal. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit dem politischen Willen unserer Stadtverordnetenversammlung im Interesse der Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger gelingen wird, dem Herzen Falkensees neues Leben einzuhauchen. Dafür will ich all meine Kraft einsetzen.“
Stadt Falkensee, 24. April 2025
(Archivfoto: Unser Havelland)
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