Bananen & Paprika: Auch in Schönwalde-Glien gibt es nun eine Pflanzenbörse!

Die 3. Schönwalder Pflanzenbörse darf noch immer als Geheimtipp für Pflanzenfreunde und Sparfüchse gelten. Mit nur sechs Verkaufstischen war sie auch in diesem Jahr noch deutlich kleiner als ihre Falkenseer Schwester. Der Andrang der Menschen war dennoch groß. Denn passend zu den Pflänzchen aus der Region erhielten die Kunden auch noch praktische Hinweise für die frisch erworbenen Neulinge im Beet.
Der 12. April, ein Samstag, begann wolkig. Erst zum Nachmittag sollte die Sonne herauskommen. Ein prima Wetter also, um den Garten nach dem Winter wieder etwas aufzuhübschen. Das dachten sich wohl auch die zahlreichen Besucher der 3. Schönwalder Pflanzenbörse.
Sechs Tische standen am Schwanenweiher – gleich gegenüber vom “Schwanenkrug” – zu einem U aufgebaut. Auf allen standen Pflanzen, kleine und größere, Stauden und Gemüsesetzlinge. Ableger aus dem eigenen Garten und das Zuviel beim ausgesäten Gemüse suchten ein neues Zuhause.
“Am Liebsten sollten die Pflanzen getauscht werden”, erklärte Sabine Kondziella, erste Vorsitzende des “Vereins zur Erhaltung und Förderung des Charakters von Schönwalde / Havelland e.V.”, kurz EFCS. Der EFCS richtet seit 2023 die Schönwalder Pflanzenbörse aus.
Die erste Börse fand im Herbst statt. “Nun haben wir uns auf den Frühling verlegt, auch wegen der Nachfrage nach Gemüsesetzlingen”, sagte Rudolf Kondziella, Schatzmeister im Verein. Auch er stand bei der Schönwalder Pflanzenbörse hinter einem der Verkaufstische.
Doch getauscht wurde nur wenig, die meisten Pflanzen gingen gegen Bares an neue Besitzer. Dafür war der Austausch rege, man plauderte viel, überwiegend über die Pflänzchen und deren Ansprüche.
Sabine Kondziella hatte viele Ableger aus dem eigenen Garten in Töpfchen gepflanzt, darunter viele Stauden und reichlich Bärlauch, dieser sogar in zwei Sorten. Damit die Interessenten eine Idee erhielten, was sich mit Bärlauch so alles anstellen lässt, hatte sie ein Pesto zubereitet und verteilte es als Kostproben auf Keksen. Das Rezept gab’s gratis dazu. Was die Kunden für die Pflänzchen zahlen wollten, blieb ihnen selbst überlassen. Am Tisch des EFCS stand eine Spendenbox zur Fütterung bereit.
Kulinarisch ging es auch bei Lutz Neumeier zu. Der Schönwalder wohnt gleich neben dem Gelände am Schwanenweiher. Zur Pflanzenbörse hatte er selbstgezogene Paprika-Pflanzen mitgebracht. Dazu verschiedene Sorten Tomaten, darunter Ochsenherz und Weiße Königin. An seinen Pflanzen hatte er Schildchen angebracht, darauf stand deren Name und der eine oder andere Pflegehinweis. 1,50 Euro bis zwei Euro pro Pflänzchen nahm Lutz Neumeier und verriet: “Die Pflanzen sind mein Hobby”. Und das beschränkt sich nicht nur auf Gemüse, auch Bananenpalmen vermehrt er aus Ablegern. Zur Pflanzenbörse hatte er auch davon Exemplare mitgebracht.
Jutta Schwarz aus Paulinenaue hatte wohl den weitesten Weg zur Pflanzenbörse. Am Stand neben ihr stand Karin Klimke. Beide Frauen haben diverse Stauden im Angebot. Die Fragen der Besucher beantworteten die beiden Frauen souverän. Kein Wunder, sie hatten bereits Erfahrung auf der Falkenseer Pflanzenbörse sammeln können. Dort sind sie ebenfalls gern zu Gast. “Nicht wegen des Geldes, sondern weil es Spaß macht”, sagte Karin Klimke.
Und die Besucher? Einen Großeinkauf erledigte Familie Hübner. Patrick Hübner: “Wir sind gerade nach Schönwalde-Glien gezogen und haben nun einen großen Garten, der bepflanzt werden muss.” (Text/Fotos: Silvia Passow)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 230 (5/2025).
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